Der Pixhaier Teich
Einstiger Zweck
Im Unterschied zu vielen anderen, von Anfang an nur für reine Bergbauzwecke errichten Teichen rund um Clausthal-Zellerfeld wurde der Pixhaier Teich ursprünglich wohl hauptsächlich für den Antrieb des Wasserrades einer nahe gelegenen Mühle angelegt und genutzt. Aus diesem Grund wird er bis heute alternativ auch als "Pixhaier Mühlenteich" bezeichnet.Für einen reinen Mühlenteich scheint der Pixhaier Teich für den unvoreingenommenen Betrachter heutiger Tage jedoch völlig überdimensioniert zu sein. Diese Einschätzung ist nicht verkehrt. Schon sehr früh - vermutlich bereits in der Planungsphase - hatte man das Staugewässer nämlich parallel auch als Bergbauteich konzipiert und damit als Bestandteil eines sehr komplexen wasserwirtschaftlichen Verbundsystems. Das kostbare Naß diente daher neben dem Antrieb der Pixhaier Mühle in nicht geringem Umfang der Versorgung der ertragreichen Erzgruben des Rosenhöfer Reviers westlich von Clausthal.
Bau und Größe
Der Damm des Pixhaier Teiches wurde im Jahre 1674 in alter Bauweise errichtet. Im Verlauf des 18. Jahrhunderts erfolgte mindestens einmal eine Umgestaltung mit Modernisierung hin zur neuen Bauart sowie einer den erweiterten Kenntnissen im Teichbau folgenden Dammerhöhung. Das genaue Datum dieser Umbauarbeiten verliert sich leider im Nebel der Geschichte.Das Staubauwerk ist in unseren Tagen 8,75 Meter hoch und 244 Meter lang. Hinter dem Damm können bis zu 288.000 Kubikmeter Wasser gespeichert werden. Bei einer solchen maximalen Füllung, welche bei dem als Überlaufteich betriebenen Gewässer den Normalfall darstellt, ist der Pixhaier Teich ungefähr 500 Meter lang und rund 235 Meter breit. Die Wasseroberfläche liegt dann rund 558 Meter über der des Meeres und bedeckt ein Areal von etwa acht Hektar.
Zu- und Abflüsse
Im Pixhaier Teich wird ein kleines namenloses Bächlein angestaut, dessen Quelle sich rund einen Kilometer weiter nordöstlich nahe der Bundesstraße 242 befindet. Er konnte aber in der Bergbau-Ära auch überschüssiges Wasser aus dem Unteren Nassenwieser Teich aufnehmen. Des Weiteren gelangen geringe Mengen Oberflächenwasser in den Teich. Sein Wasser gibt der Pixhaier Teich in den Oberen Rosenhöfer Kunstgraben ab.Waldwandel am Pixhaier Teich
Noch in den 2010er Jahren wurde das Nordwestufer des Pixhaier Teiches von einem dichten Nadelwaldbestand geprägt. Die dortigen Fichten fielen in der jüngeren Vergangenheit jedoch überwiegend dem Borkenkäfer zum Opfer. Diese Plagegeister besiedeln bevorzugt vor allem ältere und kranke Vertreter dieser Baumart. Im Harz gibt es recht viele dieser geschwächten Bäume, denn die Fichten werden durch die Veränderungen der klimatischen Bedingungen vor Ort gestresst und somit zur leichten Beute für die besagten Insekten.In der Folge hat sich in den letzten Jahren der Fichtenbestand rund um den Teich deutlich reduziert, was auch das Antlitz des Gewässers selbst erheblich veränderte. Vermutlich wird aber auch der heutige Zustand schon in wenigen Jahrzehnten wieder Vergangenheit und ein neuer artenreicherer Wald herangewachsen sein.
Namensgebung
Die Endung "Hai" stellt für Gebietsnennungen im Harz keine Seltenheit dar. Sie hat nichts mit großen Meeresraubfischen zu tun, sondern leitet sich von "Hau" ab, was wiederum ein Hinweis auf einen zuvor erfolgten Kahlschlag ist. Vor vielen Jahrhunderten wurde demnach die Lokalbezeichung Pix um den Vermerk auf eine größere gerodete Waldfläche ergänzt. Dieser Name konnte sich nicht zuletzt auch auf Grund seiner Übernahme für die heute als Hotel und Restaurant bewirtschaftete Pixhaier Mühle und den zugehörigen und später für reine Bergbauzwecke eingesetzten Pixhaier Teich bis in unsere Tage hinein erhalten.Die Namensgebung des Teiches deutet also darauf hin, dass bereits in längst vergangenen Tagen der ursprüngliche Wald an diesem Standort komplett verschwunden gewesen sein muss. Grund dafür waren aber keine Klimaveränderungen und auch kein Schädlingsbefall, sondern der hohe Holzbedarf des Bergbaus und der Holzkohlegewinnung durch die Meiler der Köhler.
Wasserqualität
Als reguläres Badegewässer unterliegt der Pixhaier Teich einer besonderen Überwachung der Wasserqualität. In regelmäßigen Abständen werden mehrmals pro Jahr in Ufernähe im Bereich des Campingplatzes Wasserproben entnommen und analysiert. Dabei konnte dem Wasser in dem einstigen Bergbauteich in den letzten Jahrzehnten stets eine "ausgezeichnete Qualität" bescheinigt werden. Natürlich stellt eine solche Bewertung keine Garantie für die Zukunft dar, aber sie weist auf gute Chancen für eine Fortsetzung dieses Trends auch in den vor uns liegenden Zeitabschnitten hin.Campingplatz
Das gesamte Südostufer des Pixhaier Teiches wird vom Campingplatz "Prahljust" eingenommen. Dieses Freizeitareal wurde Ende der 1950er Jahre unweit des Südendes des Staudammes gegründet und dehnte sich von dort im Verlauf der Jahrzehnte immer weiter nach Nordosten aus. Heute ist das ganzjährig geöffnete Areal mit einer Fläche von rund 14 Hektar einer der größten Campingplätze im gesamten Harzgebiet. Aus diesem Grund sind hier üblicherweise auch kurzfristig Stellplätze verfügbar und es gibt - soweit möglich - freie Platzwahl.Die Anlage wird gekennzeichnet durch eine weitläufige, rund 450 Meter lange Uferzone mit Liegewiesen und kleinen Bäumen und Sträuchern als Sichtschutz. Vor Ort finden Sie zudem die typische Infrastruktur eines Campingplatzes wie Sänitäranlagen, Duschräume, Imbiß, Restaurant, Kinderspielplatz und Parkflächen für Fahrzeuge vor. Darüber hinaus gibt es ein Schwimmbad, eine Sauna und Grillplätze sowie neben den Stellflächen für Camper auch Areale für Zelte, mehrere Wohnfässer und Ferienwohnungen.
Die Lage des Campingplatzes am Waldrand und an einem klaren Berggewässer mitten im Oberharz ist beinahe ideal. In kurzer Zeit erreichen Sie die Universitätsstadt Clausthal-Zellerfeld zu Fuß, aber ebenso auch mit dem Fahrrad oder Auto. Des Weiteren finden Sie im näheren Umfeld eine Vielzahl an historischen wasserwirtschaftlichen Anlagen aus der Bergbau-Ära. Das Umfeld stellt außerdem ein abwechslungsreiches Betätigungsfeld für Fahrradfahrer und Wanderer dar. Aktuelle Infos und Preise erhalten Sie auf der unten verlinkten Webseite des Campingplatzes.
Baden im Pixhaier Teich
In der warmen Jahreszeit wird das historische Staugewässer zu einem beliebten Badeteich. Der Strandbereich des Campingplatzes kann von Ihnen im Sommer nach der Entrichtung eines familienfreundlichen Obolus als Freibad genutzt werden. Sie profitieren dabei von den vor Ort vorhandenen sanitären Einrichtungen wie WC und Dusche sowie der weiteren Infrastruktur vom Spielplatz bis zur Gastronomie.Darüber hinaus besteht auch noch die Möglichkeit, ganz individuell am Nordwestufer des Pixhaier Teiches ins Wasser zu gehen. Dieses Areal gehört allerdings bereits zum FFH-Gebiet "Oberharzer Teichgebiet", in welchem Flora und Fauna unter besonderem Schutz stehen und entsprechende Verhaltensregeln gelten. Unabhängig davon baden Sie an diesem Ort vollständig auf eigene Gefahr.
Angeln
Der Pixhaier Teich gilt als gutes Angelrevier und weist als Fischbestand u.a. Barsch, Forelle, Karpfen und Schleie auf. Nachtangeln, Anfüttern sowie das Angeln vom Damm sind hier nicht erlaubt. In der Angelsaison von April bis Oktober steht der Teich den Mitgliedern des pachtenden Angelvereins - dem Klub Braunschweiger Fischer e.V. - zur Verfügung. Interessierte Gäste können sich betreffs einer Gastkarte auf der unterhalb des Textes verlinkten Webseite des Vereins informieren.Wandern am Pixhaier Teich
Der Pixhaier Teich befindet sich inmitten eines sowohl beliebten als auch abwechslungsreichen Wandergebietes. Zu Fuß können Sie von dort aus in wenigen Minuten das Restaurant "Pixhaier Mühle" erreichen, welchem sich auch ein Hotelangebot anschließt. Direkt unterhalb des Teichdammes treffen Sie auf einige Anlagen des Kulturdenkmals "Oberharzer Wasserregal". Diese und zahlreiche weitere historische Bauwerke der vorindustriellen Oberharzer Wasserwirtschaft können Sie auf dem Wasserwanderweg "Buntenbocker Teiche" erkunden.Das Ortszentrum von Buntenbock liegt nur ungefähr einen Kilometer von dem einstigen Bergbauteich entfernt und lässt sich ebenfalls bequem in kurzer Zeit erwandern. Gleiches gilt für die nur unwesentlich weiter vom Pixhaier Teich weg gelegene Universitätsstadt Clausthal-Zellerfeld.
Ein weitläufiges Betätigungsfeld für Wanderer stellen außerdem die angrenzenden Harzberge dar. In Wanderreichweite liegt z.B. der Aussichtsturm auf der Kuckholzklippe südwestlich von Buntenbock.
Es besteht obendrein die Möglichkeit, ufernah um den Pixhaier Teich herum zu gehen. Ideal stellt sich eine solche Teichumrundung für die Nutzer des Campingplatzes am Südostufer dar, denn sie können dieses Areal dabei mit nutzen. So ergibt sich für die kleine Tour eine Wegstrecke von nur wenig mehr als einem Kilometer.
Wenn Sie neben dem Teich auch um das Campingplatzgelände laufen, verdoppelt sich die Länge des zurückgelegten Weges annähernd. Das Gewässer gerät dabei des Öfteren außer Sichtweite, doch auch diese Route ist für eine Kurzwanderung oder einen Spaziergang sehr attraktiv.
Für alle, die den öffentlichen Personennahverkehr nutzen möchten, ergibt sich unter Einbeziehung des Pixhaier Teiches eine ebenfalls sehr interessante Wanderroute. Dazu fahren Sie bis zu der an der Bundesstraße 242 östlich von Clausthal-Zellerfeld in Richtung Braunlage gelegenen Haltestelle am Abzweig Prahljust. Von dort gehen Sie den gut ausgebauten Wanderweg nach Südwesten und biegen nach ca. 1500 Metern rechts in den Weg zum Pixhaier Teich ab. Nach weiteren 500 Metern überqueren Sie den Damm dieses künstlichen Gewässers und wenden sich anschließend nach links. Nur einige dutzend Meter weiter erreichen Sie den Schwarzenbacher Teich, laufen über desses Staubauwerk und gehen und danach um das Areal der Reha-Klinik herum. Dort befindet sich eine Bushaltestelle, welche Ihnen die Rückkehr nach Clausthal-Zellerfeld ermöglicht. Sie können natürlich die kurze Entfernung bis zur Stadt ebenfalls laufen.
Schutzstatus
Als ehemaliger Bergbauteich gehört der Pixhaier Teich heute mit zum aktiven Teil des Kulturdenkmals "Oberharzer Wasserregal" und genießt somit auch den damit verbundenen Schutz. Seit dem Jahre 2010 steht das geschichtsträchtige Gewässer außerdem auf der Weltkulturerbeliste der UNESCO. Der Damm, das Nord- und Westufer sowie die gesamte Wasserfläche sind obendrein Bestandteil des FFH-Gebietes "Oberharzer Teichgebiet".Anreise
Den Pixhaier Teich können Sie sowohl zu Fuß als auch mit dem Fahrrad von Clausthal-Zellerfeld und ebenso von Buntenbock aus in kurzer Zeit erreichen. Beachten Sie dafür die Hinweise im Abschnitt "Wandern".Campingplatznutzer gelangen mit ihrem Fahrzeug über die Bundesstraße 242 zu ihrem Ziel. Südöstlich von Clausthal-Zellerfeld zweigt die Zufahrtsstraße am ausgeschilderten Abzweig Prahljust in Richtung Südwesten ab.
Des Weiteren besteht die Möglichkeit, das Auto auf dem Wanderparkplatz nahe der Pixhaier Mühle abzustellen und von dort die wenigen hundert Meter bis zum Teich zu laufen.
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Weitere Informationen:
Teiche im Harz
| Übersichtskarte "Oberharzer Teiche"
| Das Oberharzer Wasserregal
| Der Rosenhöfer Gangzug
| Der Obere Rosenhöfer Kunstgraben
| Der Untere Nassenwieser Teich
| Der Bärenbrucher Wasserlauf
| Wandern im Harz
| Der Wasserwanderweg "Buntenbocker Teiche"
| Baden im Harz
Externe Links:
Die Webseite des Campingplatzes
| Die Webseite des Angelvereins
In der näheren Umgebung befinden sich:
Buntenbock
| Clausthal-Zellerfeld
| Der Bärenbrucher Teich
| Der Hasenbacher Teich
| Der Große Sumpfteich
| Der Johann-Friedricher Teich
| Der Schwarzenbacher Teich
| Der Ziegenberger Teich
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