Der Untere Einersberger Teich
Bau und Zweck
Vermutlich um das Jahr 1619 wurde der Untere Einersberger Teich für Bergbauzwecke angelegt. Das Staugewässer diente der Wasserversorgung der Bergwerke und Verarbeitungsanlagen im Zellbachtal.Am 28. September 1820 entdeckten Arbeiter ein "kesselgroßes" Loch in der Dammkrone, meldeten diese Beobachtung aber nicht weiter. Einen Tag danach brach der Damm ohne äußere Einwirkungen als Folge innerer, von außen nicht erkennbarer Beschädigungen mit einem lautem Knall. Es entstand eine rund 20 Meter breite Bresche und das Teichwasser ergoß sich talwärts - zum Glück ohne dabei größere Schäden anzurichten. Der Staudamm wurde anschließend nicht wieder repariert und der Untere Einersberger Teich somit vorzeitig außer Dienst gestellt.
Heute wird der Restteich als Biotop aktiv erhalten, besitzt aber für den Menschen keinen weiteren Verwendungszweck.
Lage und Größe
Der Untere Einersberger Teich war während seiner Betriebszeit der unterste und kleinste Teich der dreistufigen Kaskade am Einersberg. Seine Überreste befinden sich im Wald ungefähr zwei Kilometer westlich von Clausthal-Zellerfeld. Der in alter Bauweise errichtete Teichdamm war nach einer später erfolgten Erhöhung rund 110 Meter lang und etwa 6 Meter hoch.Nach mehr als vier Jahrhunderten ist der Anschluß des Teichfußes an den natürlichen Untergrund noch immer wasserdicht. Aus diesem Grund staut sich hinter der Ruine des Staudammes bis in unsere Zeit hinein ein kleines Gewässer an.
Die heutige Wasserfläche weist eine nur eine geringe Tiefe und eine teilweise zugewachsene Oberfläche von nur wenigen hundert Quadratmetern auf. Sie befindet sich ungefähr 526 Meter über dem Meeresspiegel.
Über dieses kleine Biotop als Schutz- und Rückzugsraum freuen sich in unseren Tagen zahlreiche Tier- und Pflanzenarten. Somit ist der Überrest des Unteren Einersberger Teiches auch heute noch von Nutzen.
Zu- und Abflüsse
Sowohl in der Bergbauära als auch heute noch speist den Unteren Einersberger Teich das überschüssige Wasser des Mittleren Einersberger Teiches. Ergänzt wurde dieser Zufluss einst durch das Wasser des Todtenthaler Grabens, welcher von Westen kommend nahe des Staudammes in das Gewässer einmündete. Hinzu kamen und kommen geringe Mengen aus Niederschlägen sowie etwas Oberflächenwasser von den umgebenden Berghängen.In vergangenen Zeiten floß das Wasser weiter in den Unteren Einersberger Graben. Heute ergießt es sich in ein namenloses Gebirgsbächlein, welches nach wenigen hundert Metern in den Zellbach mündet.
Wandern
Der winzige Teich mit seinem geborstenen Staudamm kann über den Wasserwanderweg "Einersberger Teiche" erwandert und erkundet werden. Allerdings liegt das Gewässer etwas versteckt im Wald und ist nur sehr schwer zugänglich.Schutzstatus
Als passiver Bestandteil des Kulturdenkmals "Oberharzer Wasserregal" stehen die verbliebenen Reste des Staudammes bereits seit 1978 unter Denkmalschutz und gehören seit dem Jahre 2010 außerdem zum Weltkulturerbe der UNESCO.
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Weitere Informationen:
Der Wasserwanderweg "Einersberger Teiche"
| Der Mittlere Einersberger Graben
| Clausthal-Zellerfeld
| Das Oberharzer Wasserregal
| Alte Bergbauteiche in und um Clausthal-Zellerfeld
| Übersichtskarte "Oberharzer Teiche"
| Teiche im Harz
In der näheren Umgebung befinden sich:
Der Eulenspiegler Teich
| Der Mittlere Einersberger Teich
| Der Mittlere Zechenteich
| Der Obere Einersberger Teich
| Der Obere Zechenteich
| Der Obere Hüttenteich
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