Der Obere Schalker Graben

Oberer Schalker Graben - Schutzhütte
Die Schalker-Graben-Hütte steht direkt am Wanderweg am einstigen Oberen Schalker Graben
Der Obere Schalker Graben ist ein touristisch gut erschlossener und etwa neun Kilometer langer historischer Wassergraben im Oberharz. Er wurde um das Jahr 1716 zur Versorgung der Bergwerke um Bockswiese und Hahnenklee angelegt und sammelte hauptsächlich das Wasser vom Südhang der Schalke, um es für den Bergbau nutzbar zu machen.

Der Beginn des Wassergrabens liegt im oberen Tal des Flusses Schalke etwa 500 Meter flußabwärts von dessen Quelle und südöstlich des Gipfels des gleichnamigen Berges auf ca. 623 Meter Höhe über dem Meer. In diesem Bereich liegen fünf solcher historischen Gräben jeweils in Sichtweite dicht beieinander. Der Obere Schalker Graben ist der höchstgelegene von diesen. Er wird über weite Abschnitte vom "Schalker Grabenweg" begleitet. Dieser Wanderweg basiert in wesentlichen Teilen auf dem einstigen, für Wartungsarbeiten benötigten Bedienungsweg.

Zunächst folgt der Graben dem Geländeverlauf nach Süden in Richtung Festenburg und biegt dann nordwestlich dieser Siedlung nach Südwesten und schließlich nach Westen ab. Am Wegesrand treffen Sie dabei auf einen historischen Lochstein und kommen etwas später an dem vom Weg aus nur durch seinen Damm erkennbaren Röhrenteich vorbei.

Der weitere Verlauf des Oberen Schalker Grabens führt Sie nach Westen zum Großen Kellerhalsteich. Dieses Gewässer umfährt der Wassergraben nördlich am Hang, wobei sich dort die Möglichkeit ergibt, im Graben nicht benötigtes Wasser in den Teich abzugeben. In diesem Bereich folgt der Wanderweg dem Graben nicht direkt, denn in seinem Umfeld hat sich hier ein schützenswertes Feuchtbiotop gebildet.

Der Obere Schalker Graben kreuzt anschließend westlich des Großen Kellerhalsteiches die "Alte Harzstraße" bzw. heutige B241 und wendet sich dann nach Norden in Richtung Kreuzeck. Dort endet zunächst der noch mühelos erkennbare Teil dieses alten wasserwirtschaftlichen Bauwerks.

Oberirdisch verliert sich nun für den Laien an vielen Stellen der sichtbare Grabenverlauf. Dieser umrundete den Oberen Grumbacher Teich, in welchen ebenfalls eine Abgabe überschüssigen Wassers erfolgen konnte. Am Nordufer des Oberen Grumbacher Teiches steht direkt am Wanderweg eine Schutzhütte namens "Schalker-Graben-Hütte". Der Graben wurde in diesem Bereich durch den Weg überbaut.

Im weiteren Verlauf passiert der nun wieder sichtbare Obere Schalker Graben den Mittleren Grumbacher Teich nördlich bzw. oberhalb dieses Gewässers. Hier wird er erneut und dann bis zu den ersten Häusern von Hahnenklee vom "Schalker Grabenweg" begleitet. Dem Gelände folgend führt er anschließend östlich am Than-Teich vorbei und weiter bis zu den einstigen Erzgruben des Hahnenkleer Reviers. Auf dem finalen Abschnitt ab der Ortslage Hahnenklee bis zur Mündung im Kranicher Teich verschwindet der Graben ein letztes Mal aus dem Blickfeld.

Der Weg neben dem historischen Wassergraben eignet sich gut für eine entspannte Wanderung. Er ist bei trockenem Wetter relativ bequem zu begehen, da es auf der Strecke nur einen geringen Höhenunterschied gibt. Die meisten Wegabschnitte sind jedoch unbefestigt und somit nicht barrierefrei und nach längeren Regenfällen obendrein recht schlammig.

Als Teil der montanhistorisch bedeutsamen Oberharzer Wasserwirtschaft gehört der Obere Schalker Graben seit 1978 zum Kulturdenkmal "Oberharzer Wasserregal". Er besitzt sowohl aktive als auch passive Abschnitte, welche unabhängig von ihrer Funktionsfähigkeit unter Schutz stehen. Im Jahre 2010 fand der Wassergraben gemeinsam mit den anderen historischen wasserwirtschaftlichen Bauwerken im Oberharz Aufnahme in die Weltkulturerbeliste der UNESCO.


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Weitere Informationen:
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