Der Mittlere Grumbacher Teich
Ursprünglich hieß das von Menschenhand geschaffene Gewässer "Herzog-August-Teich" und diente als Wasser- und somit Energiespeicher für die Erzgruben und Hüttenbetriebe des Bockswieser Zuges. Der Teichdamm wurde im Sommer des Jahres 1675 von nur 70 Bergleuten in lediglich 10 Wochen errichtet. Dieses Staubauwerk erfuhr in der Folgezeit eine Erhöhung und eine teilweise Umgestaltung nach neuer Teichbauweise.
Der Teichdamm ist rund neun Meter hoch und etwa 120 Meter lang. Das sich dahinter stauende Gewässer mißt ca. 250 Meter in der Länge, maximal 80 Meter in der Breite und bedeckt dabei eine Fläche von etwa 1,5 Hektar. Sein Stauvolumen beträgt rund 76.000 Kubikmeter Wasser.
Im Jahre 1827 kam es beinahe zum Dammbruch am Mittleren Grumbacher Teich. Auf der luftseitigen Böschung rutschte ein etwa 20 Meter langes Stück ab, so daß von der Dammkrone weniger als ein halber Meter stehen blieb. Eine eilig organisierte großangelegte Rettungsaktion konnte den bevorstehenden Bruch des Teichdammes im letzten Moment verhindern. Die drohende Katastrophe, welche auch die beiden talwärts gelegenen Flößteiche und große Teile des Ortes Bockswiese überflutet und weggespült hätte, blieb somit aus und der für den Betrieb der Erzgruben und Hüttenwerke enorm wichtige Teich konnte ohne Entleerung wieder vollständig repariert werden.
Der Mittlere Grumbacher Teich läßt sich gut und in relativ kurzer Zeit von Bockswiese sowie vom Campingplatz am Oberen Grumbacher Teich erwandern. Er stellt außerdem eine bedeutende Wegmarke auf dem Wasserwanderweg "Auerhahn-Kaskade" dar. An seinem Ostufer befindet sich obendrein das zum Liebesbankweg gehörende Kunstobjekt der "Harzgondeln".
Mit entsprechender Erlaubnis darf an diesem Teich auch geangelt werden. Baden ist hier auf eigene Gefahr ebenfalls möglich. Allerdings gibt es im Harz zahlreiche Teiche, welche für den sommerlichen Sprung ins kühle Naß besser geeignet sind.
Das Gewässer gehört zu den zahlreichen Bestandteilen des Oberharzer Wasserregals. Daher steht der Mittlere Grumbacher Teich seit 1978 als Kulturdenkmal unter entsprechendem Schutz und seit dem Jahre 2010 außerdem auf der UNESCO-Weltkulturerbeliste.
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Weitere Informationen:
Teiche im Harz
| Der Wasserwanderweg "Auerhahn-Teichkaskade"
| Der Liebesbankweg
| Der Wäschegraben
| Das Oberharzer Wasserregal
| Erläuterung von Begriffen rund um den Harzer Bergbau
In der näheren Umgebung befinden sich:
Hahnenklee-Bockswiese
| Der Neue Grumbacher Teich
| Der Obere Grumbacher Teich
| Der Obere Flößteich
| Der Untere Flößteich
| Der Obere Schalker Graben
| Der Bocksberg
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