Ellrich

Die St. Johanniskirche auf dem Marktplatz von Ellrich
Die turmlos sanierte St. Johanniskirche auf dem Ellricher Marktplatz
Die Stadt Ellrich befindet sich am Südrand des Harzes im äußersten Nordwesten des Freistaates Thüringen direkt an der Landesgrenze zu Niedersachsen. Sie ist ein bedeutender Verkehrsknotenpunkt und Standort der Gipsindustrie, aber auch touristisch von großem Interesse. In unseren Tagen zählt die von dem im Harz entspringenden Fluß Zorge durchflossene Stadt etwa 4.000 Einwohner.

Eine erste Siedlung gab es vermutlich bereits im 8. Jahrhundert am Fuße des Frauenberges im Norden des heutigen Ortes. An dieser Stelle stand mit der um 720 erstmals erwähnten Marienkirche auch ein erstes Gotteshaus. Wahrscheinlich wurde dieser Platz aber schon lange Zeit zuvor von den Germanen als Siedlungs- und "Kult"-stätte genutzt.

Die erste schriftliche Erwähnung von Ellrich datiert im Jahre 876. Damals wurde der an einer bedeutsamen Handelsroute gelegene Ort als "Alarici" bezeichnet. Der Siedlungskern verlagerte sich etwa zu dieser Zeit weiter südlich in die Gegend des heutigen Marktplatzes. Vermutlich entstand in jenen längst vergangenen Tagen auch ein erster Vorgängerbau der dortigen St.-Johannis-Kirche.

Gegen Ende des 13. Jahrhunderts entwickelte sich die zuvor ländlich geprägte Siedlung hin zur Stadt. Im Jahre 1292 erhielt Ellrich das Stadtrecht und wurde spätestens im Jahre 1315 durch massive Stadtmauern geschützt. Das im Jahre 1332 verliehene Münzrecht wurde in der Epoche der Kipper und Wipper zur Prägung minderwertiger Münzen mißbraucht. Vom 13. bis hinein ins 16. Jahrhundert war Ellrich der Regierungssitz der Grafen von Hohnstein.

Das Antlitz der Stadt veränderte sich durch zahlreiche verheerende Brände mehrfach sehr deutlich. Im Jahre 1627 - während des 30jährigen Krieges - wurde Ellrich durch Brandstiftung völlig zerstört. Der Feuerteufel wütete außerdem u.a. in den Jahren 1648, 1666, 1722 und 1729. Das gesamte Stadtzentrum wurde im Jahre 1860 nochmals komplett in Schutt und Asche gelegt. Aus diesen Gründen ging auch die historische Bausubstanz fast vollständig und für immer verloren. Ein großer Teil der heute vorhandenen Bauwerke stammt aus der Zeit nach dem letzten Großbrand.

Ellrich hat in unseren Tagen dennoch eine beachtliche Anzahl sehenswerter Bauwerke zu bieten. Besonders hebt sich hierbei das Wahrzeichen der Stadt - die im Stil der Gotik erbaute St. Johanniskirche - am Marktplatz hervor. Dieses das Stadtzentrum beherrschende Gotteshaus wurde in den Jahren um die Jahrtausendwende umfangreich saniert, nachdem es sehr lange als Ruine ein trauriges Dasein fristete. Lediglich die im Jahre 1907 nach einem Blitzschlag fehlerhaft wieder aufgebauten und später abgetragenen Türme fehlen diesem imposanten Bauwerk.

Weitere Sehenswürdigkeiten in Ellrich sind u.a. die eindrucksvollen Reste der einstigen Stadtbefestigungsanlagen, die Marienkirche auf dem Frauenberg, das Feuerwehrmuseum, das Stadtmuseum sowie viele Fachwerkhäuser in der gesamten Innenstadt. Nördlich der Altstadt lädt außerdem eine kleine Parkanlage rund um den Frauenbergsteich zum Entspannen ein. Mit dem im Jahre 2010 sanierten Heinrich-Heine-Park gibt es östlich des Stadtzentrums eine weitere attraktive Grünanlage und somit Raum für einen kleinen Spaziergang.

An heißen Sommertagen sorgt ein Besuch im Waldbad für die ersehnte Abkühlung. Mit einer Gesamtfläche von mehr als 10.800 m² ist dieses Freibad eines der größten in ganz Thüringen. Hier erwartet Sie u.a. ein Sprungturm, eine Wasserrutsche sowie ein Volleyballplatz.

Die Umgebung von Ellrich gehört zur Südharzer Gipskarstlandschaft, welche Sie auf dem abwechslungsreichen und interessanten Karstwanderweg erkunden können. Ein weiteres attraktives Betätigungsfeld für Wanderer stellt der nahe Stadtwald mit seinem Naturlehrpfad dar. Einige der dortigen Wege sind auch für Rollstuhlfahrer geeignet.


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Weitere Informationen:
Der Stadtplan von Ellrich | Das Feuerwehrmuseum | Der Frauenbergsteich | Das Stadtmuseum | Der Heinrich-Heine-Park | Die Hospitalkapelle "St. Spiritus" | Die St. Johanniskirche | Die Marienkirche auf dem Frauenberg | Der Nikolaiturm | Die Stadtmauer | Der Ravensturm | Bilder aus Ellrich | Die Sage vom Wettsaufen zu Ellrich | Die Kleinbahn Ellrich-Zorge | Baustile im Überblick | Der Karstwanderweg | Die Zorge | Die Untertage-Verlagerung "Gneis"

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