Die Quäke

Gleis der Quäke bei Blankenburg
Ein erhalten gebliebenes Gleisstück der "Quäke" befindet sich östlich von Blankenburg.
Die "Quäke" war eine normalspurige Nebenbahnstrecke im nördlichen Harzvorland. Sie verband die Städte Blankenburg, Thale und Quedlinburg miteinander. Weitere Bahnhöfe befanden sich u.a. in Helsungen, Timmenrode, Warnstedt und Weddersleben. Den ungewöhnlichen Namen erhielt die Bahn wegen der "quäkenden" Warnsignale, welche die Züge von sich gaben.

Die rund 22 Kilometer lange Gleisanlage wurde in den Jahren 1905 bis 1908 von der Halberstadt-Blankenburger Eisenbahngesellschaft (H.B.E. AG) erbaut. Der erste Teilabschnitt zwischen Blankenburg und Thale wurde im Jahre 1907 eröffnet. Die Strecke von Blankenburg nach Quedlinburg war 17,9 Kilometer lang. Im Bereich des heutigen Gewerbegebietes "Thale Nord" befand sich ein rund vier Kilometer langer Abzweig zum Bahnhof Bodetal in Thale.

Die Betreibergesellschaft der Bahnstrecke wurde im Jahre 1946 von den neuen Machthabern enteignet und die "Quäke" vier Jahre später der Deutschen Reichsbahn übertragen. Diese betrieb die Strecke zunächst weiter, unterließ jedoch jegliche Instandhaltung. Die übermäßige Beanspruchung durch Güterzüge ließ die Bahnanlagen zusätzlich rasch verschleißen. Aus diesem Grund wurde der Abschnitt Thale - Weddersleben im Jahre 1969 stillgelegt und wenige Jahre später abgebaut. Zwischen Thale und Blankenburg fuhren die Züge noch bis 1973. Die offizielle Stilllegung dieser Strecke erfolgte erst im Jahre 1994.

Wenige Monate zuvor befuhren mehrmals historische Sonderzüge diesen Streckenabschnitt. Es handelte sich um einen Versuch von Eisenbahnfreunden und Anliegern, diesen Teil der "Quäke" als Attraktion für Touristen zu erhalten. Von Seiten der regionalen Politik bestand allerdings kein Interesse - die durchgeführten Handlungen lassen eher das Gegenteil vermuten: Durch einen rasch eingeleiteten Abbau wichtiger Gleisteile im Rahmen einer sog. "Arbeitsbeschaffungsmaßnahme" wurden innerhalb kürzester Zeit vollendete Tatsachen geschaffen. Mögliche weitere Vorstöße in Richtung Streckenerhalt erübrigten sich somit.

Heute sind vielerorts kaum noch Spuren der alten Bahnlinie zu sehen. Dies gilt vor allem für den zuerst demontierten Teil der "Quäke" im Raum Warnstedt/Weddersleben. Lediglich alte Straßennamen erinnern hier die Menschen der Gegenwart daran, daß durch diese Orte einstmals Eisenbahnzüge fuhren. Große und gut erkennbare Abschnitte der Bahnanlagen gibt es noch zwischen Blankenburg und Timmenrode. Allerdings ist auch hier das Gleis an mehreren Stellen unterbrochen und daher nicht mehr nutzbar.

 


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Weitere Informationen:
Bilder von Relikten der Quäke | Blankenburg | Die Halberstadt-Blankenburger Eisenbahn AG (H.B.E.) | Timmenrode | Thale | Quedlinburg | Eisenbahnen im Harz

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