Der Kiefhölzer Teich
Bau und Zweck
Der genaue Zeitpunkt der Errichtung des Dammes des Kiefhölzer Teiches verliert sich im Nebel der Vergangenheit. Vermutlich wurde der Teich in der Mitte bzw. zu Beginn der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts angelegt, um mehr Betriebswasser für die Bergwerke des Zellerfelder Revieres speichern zu können. Diese Aufgabe behielt er in wesentlichen Teilen bis zur Schließung der dortigen Bergwerke.Das Staubauwerk erlebte im Laufe der Zeit mehrfach Umgestaltungen und Modernisierungen. Diese Maßnahmen sorgten dafür, dass das Gewässer all die Jahrhunderte überdauern konnte.
Lage und Größe
Der historische Bergbauteich befindet sich auf einer bewaldeten Hochfläche zwischen Clausthal-Zellerfeld und Festenburg und liegt rund 2500 Meter nordöstlich der Zellerfelder Kirche. In seinem näheren Umfeld gibt es noch verschiedene weitere derartige und einst vom Menschen für den Bedarf der Montanindustrie angelegte Wasserspeicher.Der etwa 12 Meter hohe und rund 380 Meter lange Damm staut hinter sich ein bis zu 220 Meter langes und maximal 330 Meter breites Gewässer an. Mit einer Fläche von ungefähr sieben Hektar gehört der Kiefhölzer Teich zu den besonders großen Harzer Bergbauteichen. Bei Vollstau ist das historische Gewässer an der tiefsten Stelle direkt hinter dem Staubauwerk etwa 10 Meter tief. Seine Wasseroberfläche befindet sich in diesem Fall rund 575,50 Meter über dem Meeresspiegel.
Das maximale Fassungsvermögen des Kiefhölzer Teiches beträgt rund 414.000 Kubikmeter. Diese Wassermenge reichte aus, um ein durchschnittlich großes Kunstrad eines Bergwerkes etwa 10 Wochen lang mit Wasser zu versorgen.
Zu- und Abflüsse
Das von Menschenhand in alter Teichbauweise geschaffene Staugewässer speist sich vor allem aus dem Zankwieser Grundgraben und dem Unteren Schalker Graben. Hinzu kommen geringe Mengen Oberflächenwasser. Der Grundablaß gibt das Teichwasser wiederum in den Zellerfelder Kunstgraben ab, welcher das kostbare Naß bis zu deren Schließung zu den Bergwerken des Zellerfelder Hauptzuges weiterleitete.Baden und Freizeit
In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde am Kiefhölzer Teich ein weitläufiges Areal am Nordostufer in eine Freizeitzone umgestaltet. Neben einem Spielplatz und einem fest installierten Grillplatz mit Tischen und Bänken entstand ein ausgedehnter Strandabschnitt mit Liegebereich sowie an der nahen Straße nach Festenburg obendrein ein kostenloser Parkplatz. Der Teich konnte darüber hinaus auch mit motorlosen Booten befahren werden. Daher entwickelte sich das historische Gewässer in der Folgezeit beinahe zwangsläufig zu einem besonders bei Familien recht beliebten Bade- und Freizeitteich.All dies gehört inzwischen jedoch längst der Vergangenheit an, denn in unseren Tagen finden Sie am Kiefhölzer Teich ein bedeutend zeitgemäßeres Ambiente vor. Der Uferbereich präsentiert sich nun wieder weitestgehend naturnah ohne die oben beschriebenen baulichen Eingriffe. Ein beliebtes Badegewässer ist der Kiefhölzer Teich aber nach wie vor. An diesem Umstand dürfte wohl der weiterhin existierende Parkplatz einen nicht unerheblichen Anteil haben.
Angeln
Der Kiefhölzer Teich beherbergt zahlreiche Fischarten wie z.B. Forellen, Karpfen und Schleie. Er stellt daher ein beliebtes Angelgewässer auch für Gastangler dar. Hierfür benötigen Sie natürlich auch an diesem Teich die einschlägigen Berechtigungen. Weitere Informationen zu diesem Thema erhalten Sie beim zuständigen Angelverein, dem Klub Braunschweiger Fischer e.V., dessen Webseite Sie unterhalb dieses Textes finden.Wandern
Sie können auf einem rund 1000 Meter langen Rundweg um den Kiefhölzer Teich herum wandern. Am Südufer gibt es einen größeren sumpfigen Bereich. An allen anderen Stellen verläuft der Weg immer in der Nähe des Ufers.Westlich des Teiches führt am Zellerfelder Kunstgraben der als Rundwanderweg angelegte gleichnamige Wasserwanderweg vorüber. Von den benachbarten Teichen - dem Zankwieser Teich und dem Schröterbacher Teich - können Sie auf Waldwegen ebenfalls leicht zum Kiefhölzer Teich gelangen bzw. diese in eine größere Wanderung mit einbinden.
Schutzstatus
Der einst für Bergbauzwecke angelegte Kiefhölzer Teich ist ein aktiver Bestandteil des Oberharzer Wasserregals. Damit steht er bereits seit 1978 als Kulturdenkmal unter besonderem Schutz. Seit dem Jahre 2010 gehört das künstliche Gewässer obendrein zum Weltkulturerbe der UNESCO.Anreise
Die Anfahrt zum Parkplatz am Kiefhölzer Teich erfolgt über eine schmale Nebenstraße. Diese führt nach Festenburg und zweigt von der Clausthal-Zellerfeld und Schulenberg verbindenden Landstraße rund 1,5 Kilometer hinter dem Ortsausgang von Zellerfeld ab. Sie können aber auch von dieser einzigen Universitätsstadt des Harzes zu dem ehemaligen Bergbauteich wandern. Im weiteren Umfeld gibt es zudem noch eine ganze Menge anderer Parkplätze und damit Ausgangspunkte für Wanderungen zu diesem großen blauen Auge des Oberharzes.
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Weitere Informationen:
Traumstrand am Kiefhölzer Teich
| Alte Bergbauteiche in und um Clausthal-Zellerfeld
| Übersichtskarte "Oberharzer Teiche"
| Teiche im Harz
| Baden im Harz
| Das Oberharzer Wasserregal
| Der Zellerfelder Kunstgraben
Externe Links:
Webseite des Vereins "Klub Braunschweiger Fischer e.V."
In der näheren Umgebung befinden sich:
Clausthal-Zellerfeld
| Hahnenklee
| Schulenberg
| Der Große Kellerhalsteich
| Die Okertalsperre
| Der Schröterbacher Teich
| Der Stadtweger Teich
| Der Untere Schalker Teich
| Der Zankwieser Teich
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