Die Ilse

Die Ilse oberhalb von Ilsenburg
Die Ilse oberhalb von Ilsenburg
Die Ilse entspringt etwa zwei Kilometer südöstlich des Brockengipfels am Südosthang der Heinrichshöhe. Ihre Quelle befindet sich auf etwa 960 Metern Höhe über dem Meer. Der von der Brockenstraße abzweigende Urwaldstieg führt direkt in dieses ansonsten unzugängliche Quellgebiet der Ilse hinein.

Ihren Namen erhielt die Ilse alten Legenden zufolge von einer gleichnamigen Jungfrau bzw. Prinzessin, welche sich hier in die reißenden Fluten stürzte bzw. gestürzt wurde. Verschiedene Varianten dieser sagenhaften Erzählungen stellen den genauen Sachverhalt recht unterschiedlich dar.

Der berühmte deutsche Dichter Heinrich Heine hat der Ilse in seiner "Harzreise" ein unvergleichliches Denkmal gesetzt. Ebenso hinterließ er der Nachwelt eine eigene Variation der Sage um die schöne Prinzessin Ilse.

Auf ihrem Weg talwärts wird die Ilse von keinerlei Staustufen aufgehalten. Sie gehört damit zu den wenigen noch beinahe vollständig naturnahen Flüssen im Harz. Das macht Wanderungen entlang des reißenden Wassers besonders attraktiv.

Der kleine Gebirgsbach wendet sich jenseits seines Quellgebietes in Richtung Norden und fließt die ersten Kilometer kaum sichtbar - dafür aber um so hörbarer - unter großen Felsblöcken zu Tal. Dieser oberste Abschnitt des Flusses wird daher auch "Verdeckte Ilse" genannt.

Auf ihrem weiteren Weg durch das tief in den Fels eingeschnittene wild-romantische Ilsetal ist die Ilse dann aber wieder sehr gut zu sehen - und gleichfalls auch seht gut zu hören. Eine besondere, in Jahrtausenden von der Natur allein geschaffene Attraktion sind nämlich hier die langgestreckten und kaskadenförmigen Ilsefälle. Diese Aneinanderreihung einer Vielzahl kleiner Wasserfälle stellt den malerischsten Flußabschnitt dar. Gleichzeitig bieten sich an den Ilsefällen unzählige Möglichkeiten für unvergeßliche photo- und videographische Landschaftsaufnahmen.

Bei Ilsenburg verläßt die Ilse den Harz. Zuvor fließt sie durch ein gewaltiges Felsental mit bis zu 200 Meter über den Fluß hinausragenden Felsklippen.

Jenseits von Ilsenburg wendet sich der Fluß in Richtung Nordosten und durchquert im nördlichen Harzvorland u.a. die Orte Veckenstedt und Wasserleben. Sie biegt bei Berßel nach Nordwesten und passiert die Stadt Osterwieck, um dann südwestlich des Kleinen Fallsteins über Hoppenstedt und Hornburg ihrer Einmündung bei Börßum in die Oker entgegenzuströmen. Dieses Mündungsgebiet wurde in den 1950er Jahren erheblich umgestaltet und dabei der Flußlauf geändert.

Vom Quellgebiet unterhalb des Brockengipfels bis zur Einmündung in die Oker hat das Wasser der Ilse eine Strecke von rund 42 Kilometern zurückgelegt und dabei einen Höhenunterschied von etwa 880 Metern überwunden.

Die Ilse ist der östlichste aus dem Harz stammende und in die Oker einmündende Fluß. Damit stellt sie die Grenze zwischen dem Einzugsgebiet der Weser und dem der Elbe dar.

 


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Weitere Informationen:
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Wandertipp:
Entlang der Ilse auf dem Heinrich-Heine-Wanderweg zum Brocken

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