Osterwieck

Osterwieck - Der Marktplatz
Der Marktplatz von Osterwieck, im Hintergrund die Türme von St. Stephani
Die rund 4000 Einwohner zählende Stadt Osterwieck befindet sich im nördlichen Harzvorland südlich des Höhenzuges Fallstein. In seiner frühen Siedlungsgeschichte war der Ort an der Ilse unter dem Namen Seligenstadt bekannt. Der heutige Name wurde erstmals im Jahre 1073 urkundlich erwähnt.

Der Ort entstand aus einem Ende des 8. Jahrhunderts errichteten Missionszentrum. Dessen Ziel war es, die einheimischen heidnischen Sachsen zum Christentum zu bekehren. Um das Jahr 780 baute man hier deshalb auch eine dem Heiligen Stephanus geweihte Kirche. Von diesem frühen Gotteshaus sind in unseren Tagen allerdings keinerlei Überreste mehr erkennbar. Wahrscheinlich zu Beginn des 9. Jahrhunderts erfolgte die Verlegung der genannten religiösen Einrichtung zur Verbreitung des Christentums nach Halberstadt.

Als eigentliche Siedlungsgründung gilt aber erst eine vergleichsweise spät ausgestellte Urkunde von Kaiser Otto II. aus dem Jahre 974. Dieser stattete seinerzeit den vermutlich bereits recht bedeutsamen Ort mit zahlreichen Privilegien aus, so z.B. mit dem Münzrecht und der Zollfreiheit, sein Sohn Otto III. erweiterte diese Vorrechte im Jahre 992 außerdem um das Marktrecht. Im Jahre 1215 wurde Osterwieck erstmalig als "Stadt" bezeichnet.

Ein verheerender Stadtbrand zerstörte Osterwieck im Jahre 1511 fast vollständig. In der Folgezeit entstand der Ort in der seinerzeit üblichen Fachwerkbauweise beinahe komplett neu. Noch heute sind fast alle Gebäude in der Innenstadt Fachwerkhäuser. Diese weisen eine Vielzahl verschiedener Stilrichtungen auf. Aus diesem Grund ist Osterwieck nicht nur eine bedeutende Station auf der Deutschen Fachwerkstraße, sondern es steht auch das gesamte historische Stadtzentrum unter Denkmalschutz. Osterwieck gehört außerdem zu den schönsten Fachwerkstädten in ganz Deutschland.

Zu den bedeutenden Sehenswürdigkeiten in Osterwieck zählt das Heimatmuseum. In diesem sehen Sie Ausstellungen zur Stadtgeschichte sowie diverse vorgeschichtliche Exponate. Das Museum befindet sich am Markt in einem Gebäude aus der Mitte des 13. Jahrhunderts. Dieses wurde lange Zeit als Rathaus genutzt und ist das älteste erhaltene Haus in Osterwieck.

Eine weiteres sehenswertes Bauwerk ist die nördlich des Marktplatzes stehende St.-Stephani-Kirche. Ihre beiden imposanten und mehr als 50 Meter hohen Türme im Stil der Romanik stammen aus der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts. Das Langhaus wurde in der Mitte des 16. Jahrhunderts neu errichtet und gehört damit zu den allerersten protestantischen Kirchenbauten. In den 90er Jahren des 20. Jahrhunderts erfolgte eine umfassende Sanierung des Gotteshauses.

Die Umgebung von Osterwieck stellt ein abwechslungsreiches Betätigungsfeld für Wanderer dar. Der Bismarckturm auf dem Kirchberg und der bewaldete Höhenzug "Großer Fallstein" sind hierbei attraktive und nicht allzu weit entfernte Ziele. Doch auch für Tagestouren in den Harz und in das weitere nördliche Harzvorland eignet sich die malerische Fachwerkstadt als guter Ausgangspunkt.

Aus größerer Entfernung anreisende Besucher erreichen Osterwieck über die Bundesstraße 6n über die Abfahrt Stapelburg (Richtung Schauen/Osterwieck) oder die Autobahn A 395 über die Abfahrt Vienenburg/Ost (Richtung Lüttgenrode/Osterwieck).


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Weitere Informationen:
Der Stadtplan von Osterwieck | Die St.-Stephani-Kirche | Das Heimatmuseum | Der Große Fallstein | Der Bismarckturm | Die Ilse | Bilder aus Osterwieck

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