Sangerhausen

Kylische Straße und Kirchturm von St. Jacobi
Die Kylische Straße mit Blick zum Kirchturm von St. Jacobi
Sangerhausen ist eine Kreisstadt in Sachsen-Anhalt. Sie liegt im südöstlichen Harzvorland am Rande der Goldenen Aue. Diese vermutlich von den Franken gegründete Siedlung kann auf eine mehr als 1200jährige wechselvolle Geschichte zurückblicken. In der Stadt und im näheren Umfeld warten auf den Besucher zahlreiche Sehenswürdigkeiten und Freizeitmöglichkeiten der verschiedensten Art.
Lage
Nördlich von Sangerhausen erheben sich die sanften und weitestgehend bewaldeten Berge des östlichen Harzes. Im Süden erstreckt sich das weitläufige Helmetal, welches hier auf Grund seiner Fruchtbarkeit auch den Namen "Goldenen Aue" trägt. Die Stadt wird von dem kleinen, südlich von Wippra entspringenden Helme-Zufluß Gonna durchflossen.
Geschichte
Das Areal der Stadt Sangerhausen dient bereits seit der Jungsteinzeit als menschliches Siedlungsgebiet. Der heutige Ort wurde vermutlich bereits im 6. Jahrhundert in der Zeit des frühen Frankenreiches gegründet. Eine erste, nicht exakt datierbare urkundliche Erwähnung stammt aus der Zeit um das Jahr 800.

Im Jahre 1194 erhielt Sangerhausen das Stadtrecht und ab 1263 begann man mit dem Bau einer steinernen Stadtmauer. Die Bürger lebten vor allem vom Handel, dem Handwerk und dem Ackerbau. Ab dem Jahre 1290 erfolgte im Umfeld der Stadt der Abbau von Silbererz und Kupferschiefer. Dieser Wirtschaftszweig sollte 700 Jahre lang die Entwicklung der Stadt entscheidend mitbestimmen.

Massive Plünderungen und Zerstörungen im 30jährigen Krieg brachten die Wirtschaft der Stadt zum Erliegen. Seit dem Jahre 1816 ist Sangerhausen Kreisstadt des gleichnamigen Landkreises, welcher 2007 mit dem benachbarten Mansfelder Land zum Landkreis Mansfeld-Südharz zusammengelegt wurde. 1865 erhielt Sangerhausen einen Anschluß an das Eisenbahnnetz und entwickelte sich in der Folgezeit zur Industriestadt.

Europa-Rosarium
Eine große und weltbekannte Sehenswürdigkeit in Sangerhausen ist das Europa-Rosarium. Das Rosarium ist eine etwa 13 Hektar große parkähnliche Gartenanlage und wurde im Jahre 1903 angelegt. In ihm befinden sich in unseren Tagen mehr als 6.800 verschiedene und teilweise sehr exotische Rosensorten. Damit stellt das Europa-Rosarium die größte Rosensammlung der Welt dar.
Spengler-Museum
Den "ältesten Einwohner" von Sangerhausen können Sie im Spengler-Museum besuchen. Es handelt sich hierbei um ein vollständig erhaltenes Skelett eines Altmammuts. Dieses Skelett ist etwa 500.000 Jahre alt. In den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts wurde es in einer Kiesgrube nahe der Stadt ausgegraben. Im Spengler-Museum finden Sie darüber hinaus diverse weitere Ausstellungen, u.a. zur Ur- und Frühgeschichte der Region, zur Stadtgeschichte und über den Sangerhäuser Künstler Einar Schleef.
Weitere Sehenswürdigkeiten
Rund um den Marktplatz im historischen Stadtzentrum befinden sich viele schöne und gut erhaltene Fachwerkhäuser. Viele dieser in der Zeit vom 15. bis 18. Jahrhundert errichteten Gebäude der Altstadt heute unter Denkmalschutz.

Der Kirchturm der auf dem zentralen Platz errichteten spätgotischen Jakobikirche ist stark nach Westen geneigt. Wahrscheinlich wurde der Turm auf einem zugeschütteten Wallgraben und damit auf ungeeignetem Untergrund erbaut. Er gehört in unseren Tagen zu den Wahrzeichen der Stadt.

Am Marktplatz steht außerdem das ebenfalls im Stil der Spätgotik erbaute "Alte Rathaus". An seiner Nordseite befindet sich ein eigentümlicher steinerner Kopf. Seine Bedeutung ist nicht eindeutig geklärt.

Sehenswert ist außerdem die zu Beginn des 12. Jahrhunderts errichtete St.-Ulrich-Kirche. Diese romanische Basilika mit ihrer einzigartigen Architektur ist damit auch das älteste Bauwerk der Stadt. Die St.-Ulrich-Kirche liegt an der "Straße der Romanik" und gehört zu den bedeutendsten Sakralbauten im Gebiet des Harzes.

Weitere Sehenswürdigkeiten in Sangerhausen sind das Neue Schloß im Stil der Renaissance sowie die Reste der Stadtbefestigungsanlagen.

Bergbau-Relikte
Die scheinbar zum Greifen nahe, fast 150 Meter hohe Abraumhalde "Hohe Linde" können Sie von vielen Stellen des Stadtgebietes aus gut erkennen. Sie wurde in den Jahren von 1955 bis 1990 aufgeschüttet und stellt das wohl auffälligste Relikt der einstigen Bergbautätigkeit in Sangerhausen dar. Zweimal im Jahr besteht die Möglichkeit zu einem Aufstieg auf den künstlichen Berg, welcher längst zu einem der Wahrzeichen der Stadt geworden ist.
Umgebung
Nördlich der Stadt erstreckt sich rund um die Halde "Hohe Linde" ein Waldgebiet mit schönen Wandermöglichkeiten und attraktiven Zielen. Lohnenswert ist z.B. ein Besuch des Schlößchenkopfes mit dem Aussichtsturm Moltkewarte.

Sangerhausen eignet sich zudem gut als Ausgangspunkt für Ausflüge in das Kyffhäusergebirge mit seinen idyllischen Wäldern und den monumentalen Bauten aus dem Mittelalter und der Kaiserzeit.

Verkehrsanbindung
Am südlichen Stadtrand verfügt Sangerhausen über zwei Autobahnanschlüsse an die von Leipzig nach Göttingen führende A38. Ganz in der Nähe befindet sich obendrein eine Verbindung zur A71 in Richtung Schweinfurt. Leicht erreichbar über diverse Landstraßen sind des Weiteren diverse Orte im östlichen Harzgebiet.

Sangerhausen stellt außerdem einen wichtigen Eisenbahnknotenpunkt dar. Durch den Norden der Stadt verläuft die Eisenbahnlinie Halle - Kassel. Diese Strecke war einst Teil der sog. "Kanonenbahn". Von der Hauptstrecke zweigt in Sangerhausen ein Gleis in die thüringische Landeshauptstadt Erfurt ab.

Hotels, Pensionen, Ferienwohnungen
Im Stadtgebiet von Sangerhausen findet der Besucher unzählige Unterkunftsmöglichkeiten für jeden Geldbeutel vor. Hier gibt es komfortable Hotels, preiswerte Pensionen und obendrein eine Vielzahl an Ferienwohnungen für Selbstversorger.

 


Mehr Informationen zu Sangerhausen:
Der Stadtplan von Sangerhausen | Das Rosarium | Die Marktkirche St. Jacobi | Die Ulrichkirche | Die Marienkirche | Die Herz-Jesu-Kirche | Das Alte Schloß | Das Neue Schloß | Das historische Rathaus | Die Stadtmauer | Das Spengler-Museum | Bilder aus Sangerhausen

In der näheren Umgebung befinden sich:
Die Spitzkegelhalde "Hohe Linde" | Die Goldene Aue | Das Kyffhäusergebirge | Beyernaumburg | Die Burgruine Grillenburg | Gonna | Großleinungen | Lengefeld | Das Mansfelder Land | Die Moltkewarte | Obersdorf | Riestedt | Das Bergbaumuseum und Schaubergwerk Röhrigschacht | Roßla | Wallhausen | Wettelrode

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Weitere Informationen:
Baustile im Überblick | Die Straße der Romanik | Der Bergbau im Mansfelder Land | Der 30jährige Krieg | Die Kanonenbahn

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