Die Jacobikirche in Sangerhausen

Die Jacobikirche in Sangerhausen  
Blick von Nordosten zum Kirchturm von St. Jacobi  
Die Kirche St. Jacobi in Sangerhausen ist eine spätgotische und dreischiffige Hallenkirche. Sie steht direkt auf dem Marktplatz am Standort eines in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts errichteten romanischen Vorgängerbaus. Das Gotteshaus wurde Jacobus dem Älteren geweiht. Dieser Vertreter des frühen Christentums gilt u.a. als Schutzheiliger der Pilger. Er gehörte zu den zwölf Aposteln von Jesus Christus und starb im Jahre 42 in Jerusalem für seinen Glauben einen gewaltsamen Tod durch das Schwert.

Der Bau der Jacobikirche begann im Jahre 1457. Bereits 15 Jahre später war das Kirchenschiff fertiggestellt. Von 1495 bis 1510 erfolgte der Einbau des Chores und in der Zeit von 1514 bis 1542 die Errichtung des heute 61 Meter hohen Kirchturmes. Dieser steht vermutlich auf einem zugeschütteten Wallgrabenabschnitt, wodurch er sich im Laufe der Zeit immer stärker nach Westen neigte. In unseren Tagen weicht die Turmspitze rund 1,70 Meter von der Senkrechten ab. Der "Schiefe Jacob" gehört mitsamt seiner vergoldeten Monduhr zu den Wahrzeichen der Stadt Sangerhausen.

In Inneren des Langhauses fällt die schlichte flache Holzdecke auf. Ursprünglich war hier ein für derartige Bauwerke übliches Gewölbe geplant. Aus Kostengründen wurde dieses jedoch nie ausgeführt. Die hölzerne Kanzel im Renaissance-Stil stammt aus dem Jahre 1593. Im späten 17. Jahrhundert erfolgte die malerische Ausgestaltung des Gotteshauses im Stil des Barock.

Weitere Besonderheiten in der Marktkirche St. Jacobi sind der aus Holz geschnitzte und vergoldete Flügelaltar sowie das aus Eichenholz bestehende Chorgestühl. Beide entstanden Ende des 14. Jahrhunderts und befanden sich ursprünglich in der Kirche des Augustinerklosters, welche in der Mitte des 16. Jahrhunderts nach Auflösung des Klosters abgerissen wurde. Sehenswert ist außerdem der zu Beginn des 16. Jahrhunderts gefertigte Taufkessel aus Bronze.

Es befinden sich zahlreiche Grabstätten innerhalb des Gotteshauses. Eines der bedeutendsten Gräber ist das von Caspar Tryller und seiner Ehefrau. Der hohe Beamte und Gründer mehrerer Stiftungen war seinerzeit auch Bauherr des "Neuen Schlosses". Die Jacobikirche verfügt darüber hinaus über eine wertvolle Hildebrandt-Orgel aus den 20er Jahren des 18. Jahrhunderts.

Im Jahre 1989 war das Gotteshaus eines der regionalen Zentren der friedlichen Revolution in der DDR. Ende des 20. Jahrhunderts erfolgte die Instandsetzung des Kirchturmes und um die Jahrtausendwende die Sanierung von Fenstern und Teilen des Mauerwerkes.

Während des Sommerhalbjahres können Sie die Marktkirche St. Jacobi in Sangerhausen täglich besichtigen. Individuelle Erkundungen des Gotteshauses sind stets in der Zeit von 10 Uhr bis 12 Uhr sowie von 14 Uhr bis 16 Uhr möglich (sonntags nur von 14 Uhr bis 16 Uhr). Weitere Details erfahren Sie auf der Webseite der Jacobigemeinde.

 


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Weitere Informationen:
Sangerhausen | Der Stadtplan von Sangerhausen | Die Ulrichkirche | Die Marienkirche | Die Herz-Jesu-Kirche | Das Neue Schloß in Sangerhausen | Das historische Rathaus | Die Webseite der Jacobigemeinde

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