Quenstedt

St.-Bonifatius-Kirche
Die neogotische St.-Bonifatius-Kirche in Quenstedt
Der Ort Quenstedt befindet sich im Nordwesten des Mansfelder Landes am Fuße der nordöstlichen Ausläufer der Harzberge. Diese von etwas mehr als 800 Menschen bewohnte Siedlung wird von der Bundesstraße 180 durchquert, welche hier die Städte Aschersleben und Hettstedt miteinander verbindet.

Quenstedt liegt inmitten eines uralten Siedlungsgebietes. Schon in der Jungsteinzeit lebten Menschen in dieser Gegend. Zahlreiche Funde aus verschiedenen prähistorischen Epochen geben davon ein reichhaltiges Zeugnis. Mit hoher Wahrscheinlichkeit wird das Gebiet rund um den heutigen Ort seit mehr als 5000 Jahren ohne größere Unterbrechung von Menschen bewohnt. Die erste überlieferte schriftliche Erwähnung von Quenstedt datiert dagegen vergleichsweise spät im Jahre 992.

Eine der kleineren Unterbrechungen in der Siedlungsgeschichte erfolgte während der Zeit des verheerenden 30jährigen Krieges. Diese militärische Auseinandersetzung brachte unendliches Leid über die Menschen im Mansfelder Land. Quenstedt wurde im Jahre 1636 von den Schweden vollständig zerstört und entvölkert. Erst nach Kriegsende baute man die Siedlung ab dem Jahre 1651 wieder neu auf.

Ein markantes Bauwerk inmitten des Ortes ist die im 19. Jahrhundert im Stil der Neogotik umgebaute St.-Bonifatius-Kirche. Mit diesem Gotteshaus wurde einstmals eine heidnische Kultstätte überbaut und dieser angestammte Platz damit für die neue Religion vereinnahmt. Unter den Stufen des Altars sind noch heute Reste dieses vorchristlichen Heiligtums vorhanden.

Rund einen Kilometer südwestlich des Ortes befindet sich auf einer markanten, Schalkenburg genannten Anhöhe mit steil abfallenden Rändern eine bedeutende vorgeschichtliche Fundstätte. An diesem exponierten Standort erhob sich bereits in der Jungsteinzeit eine großflächige bauliche Anlage, welche annähernd kreisrund war und beinahe hundert Meter im Durchmesser maß. Umfangreiche wissenschaftliche Untersuchungen in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts kamen zu dem Resultat, daß es sich bei den spät-neolithischen Bauwerken auf der Schalkenburg vermutlich um eine Kultstätte mit einem astronomischen Bezug handelte. Während der Bronzezeit nutzten die Menschen die kleine Bergkuppe auch als befestigte Siedlungsstelle. In unseren Tagen sind für den Laien allerdings keinerlei Reste der einstigen Bebauung auf der Schalkenburg mehr zu erkennen.

Dank seiner günstigen Lage eignet sich Quenstedt gut als Ausgangspunkt für Ausflüge in das nördliche und östliche Harzvorland sowie in den Unterharz. In der näheren Umgebung des Ortes befinden sich außerdem zahlreiche interessante Sehenswürdigkeiten. Die nahen, in dieser Region aber auch sehr sanften Harzberge laden darüber hinaus zu ausgedehnten Wanderungen ein.

 


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Weitere Informationen:
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