Die Burgruine Arnstein

Burgruine Arnstein - Bergfried und Palas
Die Burgruine Arnstein mit Bergfried und Palas
Am Ortsrand von Harkerode thront auf einem nach drei Seiten hin steil abfallenden Bergsporn aus hartem Diabasgestein die imposante Ruine der Burg Arnstein. Das weithin sichtbare, hoch aufragende Mauerwerk gehörte zu einer der größten mittelalterlichen Burganlagen im Harz. Ihre Anfänge verlieren sich jedoch im Nebel der Geschichte, und so gibt es über die historische Entwicklung der Burg leider diverse wiedersprüchliche Angaben.

Mit dem Bau der komplexen Festungsanlage wurde vermutlich um das Jahr 1130 durch den Edelmann Walter II. von Arnstedt begonnen. Ihre erste urkundliche Erwähnung datiert im Jahre 1156. Im Laufe der folgenden Jahrhunderte wechselten oft die Besitzer der Burg. Um 1387 gelangte sie schließlich durch Kauf an die Grafen von Mansfeld. Auch innerhalb deren weitverzweigter Dynastie wechselten die Eigentumsverhältnisse an der Burg Arnstein mehrfach.

Wahrscheinlich gegen Ende des 16. Jahrhunderts erfolgte ein Umbau der Burg Arnstein zum Wohnschloß. Eine Informationstafel auf dem Burggelände verkündete um die Jahrtausendwende, daß der Arnstein nach einem Brand im Jahre 1601 unbewohnbar wurde. Diese Angaben sucht man heute vor Ort vergebens.

Vermutlich einige Jahre später erfolgte eine Restaurierung unter Barbara Maria von Stolberg. Während des Dreißigjährigen Krieges dienten die massiven Mauern auch der Bevölkerung der umliegenden Orte als Zufluchtsstätte. Der Verfall der Burg begann, nachdem die Grafen ihren Wohnsitz nach 1637 an einen anderen Ort verlegt hatten.

Die Burg Arnstein wurde nach dem Erlöschen des Mansfelder Grafengeschlechtes an die Familie von Knigge verpfändet, in deren Besitz sie im Jahre 1812 überging. Zu diesem Zeitpunkt war die ehedem so stolze Burganlage bereits stark verfallen. Nach der Enteignung der Familie von Knigge im Jahre 1945 gelangte die Gemeinde Harkerode in den Besitz der Burgruine.

In unseren Tagen stellt die imposante Ruinenanlage ein attraktives Ausflugs- und Wanderziel dar. Das ehemals fünfstöckige Hauptgebäude ist teilweise saniert und kann über einen Turm mit restaurierter Wendeltreppe auf mehreren Etagen betreten werden. Von dort haben Sie einen sehr schönen Ausblick auf das gesamte Umland.

Auch die Kellergewölbe unter der Burg sind zugänglich. Weitere Ruinen sind über das Bergplateau verteilt, darunter Reste von Wirtschafts- und Wohngebäuden, der ehemaligen Kapelle und anderen, nicht mehr eindeutig bestimmbaren Bauwerken. All diese Mauern vermitteln noch heute einen Eindruck von den einstigen Ausmaßen der Burg.

Die Burgruine Arnstein ist touristisch noch wenig erschlossen. Der Eintritt ist kostenlos und Sie finden hier auch keine der üblichen Souvenirläden und Imbißbuden. Ein örtlicher Heimatverein bemüht sich um die Erhaltung und Sicherung der alten Gemäuer. Zur Walpurgisnacht strömen jedes Jahr am Vorabend des 1. Mai hunderte Besucher auf das historisch bedeutsame Areal.

Sie erreichen die Burgruine auf kürzestem Weg über einen Fußweg vom Parkplatz an der Straße zwischen Sylda und Harkerode. Ein weiterer Aufstieg führt von Westen vom Ort Harkerode aus zu den eindrucksvollen Resten der Burg. Auch der Ort Sylda stellt einen guten Ausgangspunkt für einen schon etwas längeren Spaziergang zum Arnstein dar.


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Weitere Informationen:
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