Das Kloster Huysburg

Kloster Huysburg
Kloster Huysburg mit Kloster- und Pfarrkirche St. Maria
Die Huysburg befindet sich auf dem Höhenzug Huy nordwestlich von Halberstadt und beherbergt ein Benediktinerkloster. Ursprünglich stand hier eine Festung der Franken zur Sicherung ihrer Grenze gegen die Slawen. Diese Burganlage wurde bereits im 8. Jahrhundert erbaut. Heute sind von ihr nur noch wenige Reste der Wallanlagen vorhanden.

Gegen Ende des 10. Jahrhunderts verlor die Burg ihre strategische Bedeutung. Im Rahmen einer Schenkung an den Halberstädter Bischof wurde das Bauwerk im Jahre 997 erstmals urkundlich erwähnt. Der Bischof Burchard I. ließ im Jahre 1038 eine kleine Kirche auf dem Gelände der Huysburg erbauen.

Am Heiligen Abend des Jahres 1080 wurde auf der Huysburg ein Kloster für Benediktinermönche gegründet. In der Folgezeit entstanden auf dem Huy eine neue und größere Kirche sowie zahlreiche Klostergebäude. Im Bauernkrieg wurde die Klosteranlage ausgeraubt und niedergebrannt. Ebenso mußte das Kloster im 30jährigen Krieg mehrmalige Plünderung und Zerstörung über sich ergehen lassen. Das Kloster Huysburg blieb auch nach dem Westfälischen Frieden katholisch und kehrte nach dem Krieg zu alter Blüte zurück.

Im Jahre 1804 erfolgte im Zuge des Verfalls des ersten Kaiserreiches die Auflösung des Klosters Huysburg. Die Abteikirche wurde zur Pfarrkirche und die übrigen Besitztümer des Klosters verstaatlicht. Der preußische König Friedrich Wilhelm II. übertrug 1823 die ehemalige Klosteranlage samt Ländereien an seinen General Karl Friedrich von dem Knesebeck für dessen Verdienste im Kampf gegen Napoleon. In den folgenden Jahren wurden zahlreiche Klostergebäude zur Gewinnung von Baumaterial abgerissen. Nach dem Ende des zweiten Weltkrieges enteigneten die neuen Machthaber die Familie von dem Knesebeck, das ehemalige Gotteshaus des Klosters verblieb aber im Besitz der Kirche. Mit der Neugründung des Klosters im Jahre 1972 entstand auf dem Huy das einzige Benediktinerkloster in der DDR. Das Bistum Magdeburg konnte im Jahre 1992 den einst verstaatlichten Teil des Klosters zurückerwerben. Heute ist das Kloster Huysburg wieder ein bedeutendes Benediktinerkloster, ein kulturelles Zentrum sowie beliebtes Ausflugs- und Wanderziel.

Besonders sehenswert ist die romanische Klosterkirche aus der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts. Ihre gotischen Kirchtürme erhielten im späten 15. Jahrhundert ihr heutiges Aussehen. Die in mehreren Kriegen zerstörte ursprüngliche Innenausstattung wurde im 18. Jahrhundert durch eine neue im Stil des Barock ersetzt. Im Inneren des Gotteshauses befindet sich die Grabstätte des Klosterbegründers, des im Jahre 1084 verstorbenen Abt Ekkehard.

Die Klosteranlage stellt in unseren Tagen eine bedeutende Station an der Straße der Romanik sowie auf dem Jakobsweg dar. Seit einigen Jahrzehnten entwickelt sich das Benediktinerkloster außerdem zu einem an Bedeutung gewinnenden Wallfahrtsort.


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