Die Burg Gatersleben

Burg Gatersleben
Der romanische Wohnturm im Kastellareal der Burg Gatersleben
Die Burg Gatersleben ist eine historische Wasserburg im nördlichen Harzvorland. Diese ursprünglich romanische Burganlage befindet sich im Norden des heutigen Ortes Gatersleben in der Selkeaue unweit des Flusses. Vermutlich im 9. Jahrhundert errichteten die Herren von Gatersleben den später als Vorburg genutzten Teil des Festungsbauwerkes. Als Verteidigungsanlagen waren der annähernd kreisförmigen Burganlage Wassergraben und Wälle vorgelagert.

Eine erstmalige urkundliche Erwähnung der Burg Gatersleben wird ins Jahr 964 datiert. Sie diente seinerzeit dem Schutz einer Furt an einem alten Handelsweg.

Als Lehnsherren residierten im Mittelalter die Ritter von Gatersleben. Nach dem Aussterben dieses Adelsgeschlechtes im 14. Jahrhundert erfolgte ein mehrmaliger Besitzerwechsel. Im Jahre 1358 wurde die Burg bei Kämpfen stark beschädigt und in den Folgejahren wieder aufgebaut.

Für eine längere Epoche befand sich die Festungsanlage im Besitz der Bischöfe aus dem nahen Halberstadt. Diese hielten in dem Bauwerk ihre Sommersynoden ab.

Die Burganlage erlebte im Verlauf der Jahrhunderte eine Vielzahl an kleineren und größeren Um- und Ausbauten. So wurde sie z.B. im 12. Jahrhundert im Osten um ein massives Kastell mit quadratischem Grundriß erweitert. Diesen neuen Festungsteil umgab ebenfalls eine Wall-Graben-Anlage.

Im 13. Jahrhundert erfolgte der Bau einer zusätzlichen Etage mit dem Rittersaal. In der Mitte des 15. Jahrhunderts erhielten die Burgmauern Schießscharten. Ende des 17. Jahrhunderts entstand das Dach in seiner heutiger Form. Um das Jahr 1860 wurde ein Herrenhaus auf dem Burggelände erbaut. Ab dem 19. Jahrhundert erfolgte eine landwirtschaftliche Nutzung der historischen Festungsanlage.

In unseren Tagen sind noch zahlreiche Bestandteile der einstigen Burg Gatersleben erhalten geblieben. Auf Grund der veränderten Verwendung der Anlage hat sie aber zu einem nicht unwesentlichen Teil ihren ursprünglichen Festungscharakter verloren. Zu sehen sind heute noch u.a. der Wohnturm aus der Epoche der Romanik, das spätgotische Wohngebäude, die Grundmauern des Kastells und Reste der Verteidigungsanlagen.

Wer die Burganlage besichtigt, sollte sich einen Besuch des an diese im Norden und Osten angrenzenden Parks nicht entgehen lassen. In der etwa fünf Hektar großen Grünanlage finden Sie einen uralten Baumbestand mit weit ausladenden Kronen vor sowie verschiedene Wege mit Brücken über die breiten, teichartigen Gräben. Die Parkanlage stellt somit ein ideales Areal für einen kleinen Spaziergang mit imposanten Ausblicken auf die mächtigen Außenmauern der Burg Gatersleben dar.


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Weitere Informationen:
Gatersleben | Der Ortsplan von Gatersleben | Die Selke | Übersicht - Burgen und Burgruinen im Harz

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