Gatersleben
Die erste urkundliche Erwähnung der Siedlung stammt aus dem Jahre 964. Vermutlich wurde aber bereits im 9. Jahrhundert eine Burg unweit der Selke erbaut. Im Hochmittelalter nutzten die Halberstädter Bischöfe diese von Wassergräben umgebene Festungsanlage für diverse Zusammenkünfte. Darüber hinaus war die Burg der Stammsitz des Adelsgeschlechtes derer von Gatersleben. Die im Laufe der Zeit mehrfach umgestaltete Anlage ist heute noch teilweise erhalten.
Östlich von Gatersleben befand sich im Spätmittelalter und in der frühen Neuzeit ein großer See. Dieser reichte bis kurz vor Aschersleben und war künstlich angelegt. Bei Gatersleben befand sich der Staudamm, hinter welchem sich das Gewässer erstreckte.
Der See machte ausgiebigen Fischfang möglich und sicherte dadurch die Erwerbsgrundlage für viele Einwohner von Gatersleben sowie der umliegenden Orte. Zu Beginn der Neuzeit stammte rund ein Drittel der Gaterslebener Einnahmen aus diesem Gewerbe. Nach der Trockenlegung des von zunehmender Verlandung gekennzeichneten Gewässers in den Jahren von 1704 bis 1709 wurde der einstige Seegrund in Ackerland umgewandelt.
Ein markantes Bauwerk im Zentrum von Gatersleben ist die St.-Stephani-Kirche. Dieses Gotteshaus hat eine wechselvolle Geschichte vorzuweisen. Das ursprünglich romanische Gebäude wurde im Jahre 1460 deutlich vergrößert. Um 1621 erfolgte der Neubau des Kirchturmes, da der Vorgänger wegen Baufälligkeit abgerissen werden mußte. Doch bereits im Jahre 1664 wurde dieser neue Turm in Folge einer Brandstiftung zerstört und acht Jahre später wiederum neu errichtet. Der Brand wütete außerdem auch im Umfeld der Kirche und vernichtete dabei einen Großteil der historischen Dokumente des Ortes. Im Jahre 1884 verzeichnen die Chroniken eine erneute Zerstörung des Kirchturmes, dieses Mal durch Blitzschlag. Anschließend baute man den Turm in seiner heutigen Form neu auf.
Weitere Sehenswürdigkeiten in Gatersleben sind die Reste der erwähnten Burg sowie der Taubenturm, welcher einst als Getreidelager diente. An der Landstraße in Richtung Quedlinburg steht außerdem die Ruine der Gaterslebener Warte.
Während der Ära der DDR war Gatersleben Standort des Instituts für Kulturpflanzenforschung. In den 1990er Jahren erfolgte dessen Neugründung als Leibniz-Institut für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung. Es befindet sich heute auf einem rund 100 Hektar großen Areal am Ortsrand. In unseren Tagen stellt das Institut einen bedeutenden Forschungsstandort dar und gehört zu den wichtigsten Arbeitgebern in der Region.
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Weitere Informationen:
Der Ortsplan von Gatersleben
| Die Burg Gatersleben
| Die Gaterslebener Warte
| Die Selke
In der näheren Umgebung befinden sich:
Das Harzer Seeland
| Frose
| Hoym
| Nachterstedt
| Quedlinburg
| Schadeleben
| Der Spielplatz "Abenteuerland"
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