Das Harzer Seeland

Blick über den Concordia-See — Blick vom Aussichtspunkt bei Schadeleben auf den teilgefüllten Concordia-See im Herbst 2021

Das Harzer Seeland ist ein noch in der Entstehung befindliches sehr vielseitiges und weitläufiges Erholungs- und Freizeitgebiet im nördlichen Harzvorland. Es befindet sich rund um die ehemaligen Braunkohletagebaue Nachterstedt und Königsaue und damit zwischen den Orten Gatersleben, Nachterstedt, Frose, Neu Königsaue und Schadeleben. Nach dem Ende des Kohleabbaus im Jahre 1991 wurde der Beschluß zur völligen Umgestaltung der Tagebaurestlöcher und ihrer jahrzehntelang vom Bergbau geprägten Umgebung gefaßt.

Der Name "Harzer Seeland" greift eine historische Bezeichnung für diese Region neu auf. Bereits vor der Bergbau-Ära gab es zwischen Nachterstedt und Schadeleben einen zur Verlandung neigenden See, welcher im späten 17. Jahrhundert zur Gewinnung von Ackerfläche und Bauland trockengelegt wurde. Fast das gesamte auf diese Weise urbar gemachte Areal fiel später dem Braunkohleabbau zum Opfer.

Die markanten Zentren des neuen Harzer Seelandes sind der Concordiasee und der benachbarte Königsauer See. Der Concordiasee bildet dabei den Schwerpunkt für den Wassersport und andere Freizeitaktivitäten, während der Königsauer See zum Refugium für die heimische Flora und Fauna entwickelt wird. Die meiste Aufmerksamkeit in dieser vom Menschen gestalteten Bergbaufolgelandschaft zieht folglich der Concordiasee auf sich. Im Jahre 2030 soll dieses Gewässer seine endgültigen Ausmaße erreichen und dann eine Fläche von etwa 580 Hektar bedecken sowie eine Tiefe von rund 60 Metern haben und damit einer der größten Seen der Harzregion sein.

Ursprünglich sollte der maximale Wasserstand im Concordiasee bereits im Jahre 2015 erreicht werden. Das verheerende Unglück am Nachterstedter Seeufer im Juli des Jahres 2009 hat jedoch alle Planungen verändert. Für rund zehn Jahre war das Gewässer anschließend vollständig für die Öffentlichkeit gesperrt. Es erfolgten neben der Sicherung der Unglücksstelle zahlreiche zusätzliche Sanierungsarbeiten und eine damit einher gehende Pausierung der Flutung des Concordiasees. Viele Ufer- und Böschungsbereiche sind auch heute noch nicht wieder zugänglich.

Am Concordiasee finden Sie derzeit u.a. einen ausgedehnten Sandstrand mit Badebereich, eine herrliche Strandpromenade mit Gastronomie, eine Anlegestelle für Segelboote inklusive Bootsverleih sowie eine Ferienhaussiedlung. Außerdem gibt es in der näheren Umgebung einen großen Kinderspielplatz ("Abenteuerland"), ein Reitsportzentrum mit mehreren Reithallen und Ställen für mehr als 60 Pferde, eine Gaststätte sowie Übernachtungsmöglichkeiten.

Der Europaradweg R1 führt durch die Seeland-Region und dabei auch am Nordufer des Concordiasees entlang. Dort befindet sich ein Fahrradrast- und Informationsstützpunkt, welcher neben der Gelegenheit für eine Pause einen herrlichen Ausblick auf den See bietet. Hier besteht im Sommerhalbjahr auch die Möglichkeit für Reparaturen am Fahrrad.

Nördlich von Frose befindet sich am Seeufer der Bürgerpark mit etwa 15 Kilometern Wanderwegen sowie eine Bahn für Inline-Skater mit einer Fläche von etwa 2000 Quadratmeter. Die noch gesperrten Areale sollen in naher Zukunft wieder für die Öffentlichkeit freigegeben werden. Eine weitere kleine Hafenanlage mit Wassersportzentrum soll außerdem nach Abschluß der Sanierungsarbeiten bis zum Jahr 2035 am Südufer bei Nachterstedt entstehen.

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