Der Königsauer See

Am Königsauer See
Rastplatz und Informationspunkt am Königsauer See
Der im Zeitraum zwischen 1990 und 2010 entstandene Königsauer See ist ein mit Grundwasser gefülltes Tagebaurestloch im nördlichen Harzvorland westlich von Aschersleben. Er gehört zur Region Harzer Seeland und stellt heute ein Refugium für geschützte Tier- und Pflanzenarten mit dem Charakter eines Naturschutzgebietes dar.

Der Königsauer See befindet sich am Standort der einstigen Siedlung Königsaue, welche in der Mitte des 18. Jahrhunderts auf einer seinerzeit noch unkekannten weitläufigen Braunkohlelagerstätte errichtet worden war und in den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts vollständig überbaggert wurde. Die rund 1500 Bewohner des Dorfes siedelte man zuvor in den neu entstandenen Ort Neu-Königsaue und nach Aschersleben um.

Im Jahre 1977 kam das Ende des Tagebaus Königsaue. Sein Restloch war ursprünglich für eine intensive touristische Nutzung vorgesehen. Die Erweiterung des benachbarten Tagebaus Nachterstedt erzwang jedoch eine Änderung diese Pläne. Dennoch begann man bereits in den 1970er Jahren mit der Sanierung des Areals. Schon geringe Zeit später erfolgte eine selbständige Ansiedlung seltener Tier- und Pflanzenarten auf dem Gelände des einstigen Braunkohletagebaus. Mit der Abschaltung der Wasserhaltung im Jahre 1991 setzte die natürliche Flutung des Areals mit Grundwasser ein. Etwa drei Jahre darauf endete die Sanierung des Tagebaurestloches.

Das künstliche Gewässer erreichte bereits im Jahre 2010 seinen endgültigen Wasserstand bei 103 Metern über dem Meer. Es beinhaltet heute rund 10 Millionen Kubikmeter Wasser und ist maximal 13 Meter tief. Dabei bedeckt der See eine Fläche von etwa 155 Hektar. Dies entspricht ungefähr einem Viertel des geplanten Endzustandes des benachbarten Concordiasees.

Der Königsauer See und sein Uferbereich wurden für Menschen weitläufig gesperrt. Sie gelangen daher an den meisten Stellen nicht einmal in Sichtweite der Wasserfläche. Die Natur am einstigen Bergbaustandort soll sich hier ganz ungestört entwickeln können. Daher ist das touristische Potential des Gewässers begrenzt, aber dennoch durchaus vorhanden und derzeit (im Jahr 2021) praktisch ungenutzt.

Südlich von Neu Königsaue befindet sich an einem Wanderweg oberhalb des Nordostufers unweit der Landstraße in Richtung Winningen ein Informationspunkt. Dort können Sie eine Vielzahl von Fakten über die Geschichte und die Lage der verschwundenen Siedlung, den Tagebau und den neu entstandenen See in Erfahrung bringen. An diesem Ort gibt es auch einen schönen Rastplatz, doch leider ist die Aussicht von dort auf das Gewässer auf Grund der üppigen Vegetation sehr eingeschränkt. Der Infopunkt läßt sich auch gut mit dem Auto von der erwähnten Landstraße aus erreichen. Am gegenüberliegenden Westufer ist die Errichtung eines weiteren Aussichtspunktes mit Rastplatz und Informationselementen geplant.


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Weitere Informationen:
Das Harzer Seeland | Aschersleben | Der Concordiasee

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