Der Sudmerberg
Der höchste Punkt des Sudmerberges befindet sich im Südwesten bei 355 Metern über dem Meeresspiegel. Im Norden gibt es außerdem einen 317 Meter hohen Nebengipfel. Der Sudmerberg überragt seine Umgebung um etwa 150 Meter. Große Teile des weitestgehend bewaldeten Areals sind Landschaftsschutzgebiet.
Besonders markant zeigt sich der Sudmerberg im Südwesten, wo er steil vom Tal der Abzucht aus ansteigt. Auf dem Gipfel steht neben einem ursprünglich spätmittelalterlichen, rund 14 Meter hohen Wartturm eine mehr als 30 Meter aufragende und weithin sichtbare Antennenanlage.
Am Westhang des Sudmerberges grenzt der gleichnamige Goslarer Ortsteil an, im Südosten befindet sich der Stadtteil Oker. Dort mündet am Fuße des Berges die von Westen heranfließende Abzucht in den Fluß Oker ein.
Der Sudmerberg läßt sich von den genannten Goslarer Stadtteilen Sudmerberg und Oker sowie von Steinfeld aus erwandern. In Gipfelnähe gibt es unweit der Warte zahlreiche Felsklippen. Ein Betreten dieses eindrucksvollen, aber auch nicht ganz ungefährlichen Areals erfolgt auf eigene Gefahr. Besonders wenn Sie mit kleineren Kindern unterwegs sind, sollten Sie hier besondere Vorsicht walten lassen.
In der oberen Kreidezeit - vor ungefähr 85 Millionen Jahren - war das Gebiet rund um den heutigen Sudmerberg von einem flachen Meer bedeckt. Aus den Ablagerungen jener fernen Ära entstand im Verlaufe von Äonen ein gelblicher Kalksandstein. Dieses begehrte Baumaterial wurde in vergangenen Jahrhunderten und noch bis in die 1960er Jahre hinein in verschiedenen Steinbrüchen am Sudmerberg abgebaut. Das leicht zu bearbeitende Gestein fand für zahlreiche Bauwerke in Goslar Verwendung. Aus dem Sudmerberger Sandstein erbaute man z.B. die Türme der Marktkirche, den Zwinger und große Teile der Stadtmauer.
Das Wahrzeichen des Berges ist die aus dem vor Ort gewonnenen Kalksandstein errichtete Sudmerberger Warte. Ein erster Turm an diesem exponierten Standort wurde bereits im 15. Jahrhundert erbaut. Dieses zunächst hölzerne, später durch einen Steinbau ersetzte Gebäude war Teil eines umfangreichen Wartensystems. Es handelte sich dabei um ein Frühwarnsystem, welches im ausgehenden Mittelalter auch im Umfeld anderer bedeutender Städte im Harzgebiet üblich war. Der Blick vom Wartturm reichte sowohl ins Zentrum von Goslar als auch weit in das nördliche Harzvorland hinein. Im Jahre 1670 traf ein Blitzschlag die Sudmerberger Warte, welche daraufhin völlig ausbrannte. Anschließend baute man den stark beschädigten Turm wieder auf, wobei er in wesentlichen Teilen sein heutiges Antlitz erhielt.
Die rund 14 Meter hohe Sudmerberger Warte diente ab dem Jahre 1927 für einige Zeit als Navigations- und Orientierungspunkt für den nahegelegenen Goslarer Flughafen. Heute stellt der denkmalgeschützte Aussichtsturm ein beliebtes Wanderziel dar. Für das Jahr 2018 ist die Sanierung der Treppe und anschließend die Freigabe des Turmes für die Öffentlichkeit geplant. Ab dann können Wanderer wieder einen eindrucksvollen Ausblick auf das Goslarer Stadtgebiet genießen.
Weitere Informationen:
Bilder vom Sudmerberg
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In der näheren Umgebung befinden sich:
Das Kloster Grauhof
| Klusfelsen und Kluskapelle
| Die Ruine der Stiftskirche St. Petri
| Oker
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