Der Goslarer Zwinger
Mit seinen selbst im Obergeschoß noch mehr als vier Meter dicken Mauern war der Zwinger eines der stärksten Bauwerke der damaligen Zeit in Europa. Seine Verteidigungsfähigkeit konnte das Bollwerk aber nicht unter Beweis stellen, denn das mit zahlreichen Kanonen bestückte Gebäude wurde nie in Kämpfe verwickelt.
Die massiven Mauern des Goslarer Zwingers wurden hauptsächlich aus am Sudmerberg gewonnenem Sandstein errichtet. Als Mörtel verwendete man eine uns heute recht seltsam erscheinende Kombination aus Kalk, Quark, Ziegenmilch, Ochsenblut sowie Pferdehaar. So eigentümlich diese Mörtelmischung auch anmutet, haltbar war und ist sie bis in unsere Tage hinein.
Ursprünglich besaß der Zwinger ein kegelförmiges Spitzdach. Dieses wurde im Jahre 1857 wegen Baufälligkeit abgetragen. Zu dieser Zeit stand das Bauwerk bereits seit mehr als 100 Jahren leer. Dem geplanten Abriß in den 1930er Jahren entging der Zwinger nur durch die Übertragung in Privatbesitz.
Im Inneren des Zwingers befinden sich heute ein Restaurant, mehrere Ferienwohnungen sowie das "Museum des späten Mittelalters". In diesem können Sie u.a. mittelalterliche Waffen und Belagerungsgeräte, Folterinstrumente, Ritterrüstungen und noch viele ähnlich geartete Exponate besichtigen und auch anfassen.
Eine weitere Besonderheit des Zwingers stellt die begehbare Dachterrasse dar. Von dort oben haben Sie einen herrlichen Rundumblick auf große Teile der Stadt Goslar, den Rammelsberg und die nahen Harzberge.
Der Goslarer Zwinger mit seinem Museum öffnet im Zeitraum vom 15. März bis zum 31. Oktober täglich außer montags von 11 bis 16 Uhr. In der übrigen Zeit vom 1. November bis zum 14. März stehen die genannten Angebote Gruppen ab 10 Personen nach vorheriger Anmeldung ebenfalls zur Verfügung.
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