Pölsfeld

Pölsfeld, St.-Moritz-Kirche
Die St.-Moritz-Kirche steht an zentraler Stelle im Ort Pölsfeld.
Die Siedlung Pölsfeld liegt am Südostrand des Harzes nordöstlich von Sangerhausen. Sie wurde Ende des 9. Jahrhunderts im Zehntregister des Klosters Hersfeld erstmals schriftlich erwähnt. Vermutlich bestand der heute von etwa 350 Menschen bewohnte Ort aber schon einige Zeit zuvor.

Pölsfeld und sein Umland wurden in der Vergangenheit stark vom Bergbau geprägt. Spätestens seit dem 16. Jahrhundert erfolgte hier an zahlreichen Stellen ein Abbau des oberflächennahen Kupferschiefers. In der Umgebung des Ortes können Sie noch heute unzählige Kleinsthalden als Relikte dieses Altbergbaus aus der Zeit vor dem 30jährigen Krieg betrachten. Während dieses auch für das südliche Harzvorland so verheerenden Krieges wurde Pölsfeld stark zerstört und der Bergbau kam hier wie auch andernorts für einige Zeit zum Erliegen.

Im Raum Pölsfeld befindet sich das östliche Ende der Südharzer Gipskarstlandschaft. Unter der Erdoberfläche existieren riesige Karsthöhlen, welche einen Vergleich mit der Heimkehle bei Uftrungen nicht scheuen müssen. Diese Höhlen waren einst den Bergleuten von großem Nutzen. Das in den Schächten anfallende Grubenwasser konnte in die voluminösen Hohlräume im Karstgestein abgeleitet werden, von wo aus es sich seinen weiteren Weg durch das löchrige Material von allein suchte. Außerdem dienten die Karsthöhlen als Lagerplatz für Abraum. Die Bergleute sparten sich so die Mühe, das tote Gestein an das Tageslicht zu befördern.

Allerdings war es auf diese Weise nicht möglich, größere Tiefen zu erreichen. Der anfängliche Vorteil kehrte sich schließlich in das Gegenteil um. Nicht selten wurden mit Wasser gefüllte Hohlräume angebohrt und der betreffende Schacht überflutet.

Der Kupferbergbau um Pölsfeld verlor bereits im späten 19. Jahrhundert an Rentabilität und endete im Jahre 1926. Die zahlreichen Karsthöhlen bei Pölsfeld sind heutzutage nicht zugänglich und in ihren Ausmaßen trotz der Nutzung während der Bergbauära nur wenig erforscht. Überliefert wurde aus jener Zeit aber, daß die Bergleute besonders große Höhlen einstmals für ihre Feste nutzten.

Ein markantes Bauwerk im Ortszentrum von Pölsfeld ist die St. Moritz-Kirche. Das im Mittelalter errichtete Gotteshaus wurde zu Beginn des 18. Jahrhunderts im Stil des Barock umgestaltet. In den Jahren 2008 und 2009 erfolgte eine umfangreiche Restaurierung des Gebäudes.

Weite Teile des hügeligen und waldreichen Umlandes von Pölsfeld gehören in unseren Tagen zum Naturschutzgebiet "Gipskarstlandschaft Pölsfeld". Im Ort befindet sich darüber hinaus der östliche Anfangs- bzw. Endpunkt des Karstwanderweges. Von hier aus können Sie auf rund 200 Kilometern Wegstrecke quer durch das südliche Harzvorland bis in das niedersächsische Förste wandern.

 


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Weitere Informationen:
Der Karstwanderweg | Das Steinkreuz im Ortszentrum von Pölsfeld | Die Altbergbaugebiete bei Pölsfeld | Die historische Kleinhaldenlandschaft bei Hettstedt | Die Heimkehle | Der 30jährige Krieg | Baustile im Überblick

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