Die Itelschwinde

Einen bedeutenden Teil des heutigen Naturschutzgebietes "Gipskarstgebiet bei Bad Sachsa" stellt das Areal des bereits seit 1950 unter Naturschutz stehenden Gebietes rund um den Itelteich dar. Auf diesem Gelände im Umfeld des Gipsmassives Himmelreich gibt es unzählige Karsterscheinungen der verschiedensten Art. Zu diesen gehört auch die Itelschwinde als typische Vertreterin des Südharzer Gipskarstgebietes. Die Bachschwinde befindet sich östlich des Itelteiches unterhalb der Itelklippen am Fuß einer beinahe senkrecht aufragenden Steilwand.

Das Wasser aus dem Itelteich verschwindet hier scheinbar spurlos nach wenigen Metern jenseits des Staudammes im Gestein des Himmelreiches. Es floss ursprünglich durch die Itelschwindhöhle und die Himmelreichhöhle und kam auf der anderen Seite am Gänseloch wieder zum Vorschein. Von dort ergoß es sich in die Pontelteiche.

Als unterirdisches Gewässer hatte der vom Itelteich gespeiste Höhlenbach einen nicht unwesentlichen Anteil an der Entstehung der diversen Hohlräume im Himmelreich. Im Laufe der Jahrtausende höhlte das Wasser den Anhydritberg regelrecht aus.

Einige Zeit nach dem Bau des Eisenbahntunnels wurde der unterirdische Bach im Himmelreich trockengelegt. Man leitete ihn in einen künstlichen Stollen um, um das Verkehrsbauwerk vor Unterspülung zu schützen. Heute nimmt das Wasser aus dem Itelteich diesen vom Menschen geschaffenen Weg und tritt am östlichen Mundloch dieses Wasserlaufes unweit des Ostportals des Tunnels wieder ans Tageslicht. Anschließend gelangt es zurück in den natürlichen Bachlauf und speist dann wie eh und je die Pontelteiche.

Im Jahre 1966 wurde der Eingangsbereich der rund 50 Meter langen Itelschwindhöhle nach einem Felssturz verschüttet. Das Wasser fließt heute vom Weg aus gesehen in das poröse Gestein am ehemaligen Mundloch dieser Karsthöhle. Sie können sich dieser eindrucksvollen Naturerscheinung bis auf wenige Meter nähern.

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