Die Schnarcherklippen

Eine der von Goethe beschriebenen ''langen Felsennasen''
Eine der von Goethe beschriebenen "langen Felsennasen"
Imposante Wunderwerke der Natur gibt es im Harz an sehr vielen Stellen zu bestaunen. Sie erregten durch ihre Merkwürdigkeiten seit Menschengedenken das Interesse der Betrachter. So ergeht es auch zwei eigentümlichen Felsformationen am Barenberg zwischen Schierke und Elend.

Diese Schnarcherklippen genannten Felsentürme stellen ein eindrucksvolles Naturdenkmal dar. Hoch über dem Elendstal erheben sie sich südlich von Schierke bis zu 671 Meter über den Meeresspiegel. Die beiden etwa 20 Meter voneinander entfernt stehenden und etwa 25 Meter hohen Gesteinsformationen gehören zum Brockengranitstock.

An den Schnarcherklippen ist sehr deutlich die für Granit typische "Wollsackverwitterung" zu erkennen. Diese Verwitterungsform brachte aus einst scharfkantigen quaderförmigen Gesteinsbrocken abgerundete Formen ähnlich eines Ellipsoids hervor. Damit erscheinen derart veritterte Felsen optisch weicher und für das Auge angenehmer.

Bei Wind aus südöstlicher Richtung erzeugen die Klippen eigenartige Geräusche. Diese einem Schnarchen nicht unähnlichen Töne standen wohl Pate bei der Namensgebung der beiden Granitgebilde.

Eine weitere Besonderheit der Schnarcherklippen ist die Ablenkung der Kompaßnadel aus ihrer Nordrichtung. Die Ursache hierfür liegt in der Anreicherung der Felsen mit Eisenerz (Magnetit). Durch Blitzeinschläge erfolgte eine Magnetisierung und Polarisierung des Gesteins der Klippen.

Einer der Felsen ist nur durch Bergsteiger zu erklimmen, auf den anderen führen steile Eisenleitern hinauf. Der beschwerliche Aufstieg lohnt sich aber, denn von dort oben haben Sie eine herrliche Aussicht auf die gesamte Umgebung. Sehr gut zu sehen sind u.a. der beliebte Urlauberort Schierke, das Brockenmassiv sowie der Hohnekamm und der Wurmberg.

Sie erreichen die Schnarcherklippen am besten von Schierke aus. Eine weitere Möglichkeit ist der Wanderweg von Elend durch das malerische Naturschutzgebiet Elendstal. Alle Wege zu den beiden Felstürmen sind nicht barrierefrei.

Johann Wolfgang von Goethe besuchte auf seiner dritten Harzreise im September 1784 ebenfalls die Schnarcherklippen. Dort machte er diverse wissenschaftliche Untersuchungen. Die beiden imposanten Granitfelsen müssen ihn sehr beeindruckt haben, denn durch den "Dichterfürsten" fanden sie Einzug in die klassische Weltliteratur. In der Walpurgisszene im "Faust" setzte er ihnen ein unsterbliches Denkmal:

    "Seh die Bäume hinter Bäumen,
    wie sie schnell vorüberrücken,
    und die Klippen, die sich bücken,
    und die langen Felsennasen,
    wie sie schnarchen, wie sie blasen!"


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Weitere Informationen:
Bilder von den Schnarcherklippen | Die Wollsackverwitterung | Der Teufelsstieg | Fotoimpressionen: Mit Johann Wolfgang von Goethe durch den Harz | Die Harzreisen des Johann Wolfgang von Goethe

In der näheren Umgebung befinden sich:
Elend | Schierke | Das Elendstal | Die Mäuseklippe | Der Wurmberg

HARZLIFE.TV-Video:
Eine Winterwanderung durch das Elendstal zu den Schnarcherklippen

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