Neuwerk

Neuwerk im Harz
Blick über die Bode zum Ortszentrum von Neuwerk mit dem markanten Uhrturm der "Neuen Schule"
Neuwerk ist ein ehemaliger Bergarbeiter- und Hüttenort im Bodetal. Die von etwa 150 Menschen bewohnte Siedlung liegt rund zwei Kilometer flußabwärts von Rübeland. Der sehr ruhige Erholungsort mit seinen zahlreichen liebevoll restaurierten Fachwerkhäusern besitzt keine Durchgangsstraße. Über die nahe Bundesstraße 27 ist er dennoch gut an die überregionale Verkehrsinfrastruktur angeschlossen.

Im Jahre 1414 wurde eine Eisenhütte, auch das "Neue Werk" genannt, am Standort des heutigen Hütteplatzes im Zentrum des Ortes erwähnt. Diesem Werk verdankt die Siedlung sowohl ihre Entstehung als auch ihren Namen. Das Wasser der Bode diente als Antriebskraft für die Pochhämmer und die Gebläse für den Hochofen.

Eisenhütte und Siedlung wurden im Jahre 1626 bei Auseinandersetzungen im Rahmen des 30jährigen Krieges von den kaiserlichen Truppen vollständig zerstört. Nach Kriegsende erfolgte in den 1650er Jahren ein Wiederaufbau, welcher Ort und Hüttenwerk zu langjähriger Blüte verhalf. Zu dieser Zeit erhielt Neuwerk auch eine eigene Schule.

Letzte umfangreiche Baumaßnahmen an der Eisenhütte fanden im Jahre 1873 statt. Dennoch mußte das tradtitionsreiche Eisenhüttenwerk zwei Jahre später schließen. In der Folgezeit kam es zur Demontage eines Großteils der Gebäude.

Heute ist am Hütteplatz noch die 1873 erbaute Gußhalle erhalten. In diesem Bauwerk unweit des Bodeufers installierte man im Jahre 1898 eine Turbine. Das massive Gebäude wird in unseren Tagen als Festhalle genutzt.

Neben der Erzverarbeitung gab es rund um Neuwerk diverse Marmor- und Diabassteinbrüche. Zum Transport letztgenannten Materials erbaute man im Jahre 1887 die mit einem Anschluß an die Harzbahn (Rübelandbahn) versehene Neuwerker Industriebahn. Diese nicht zur Personenbeförderung verwendete normalspurige Eisenbahnstrecke war bis zum Jahre 1961 in Betrieb.

Ein markantes Bauwerk in Neuwerk ist die ehemalige "Neue Schule" am Hütteplatz. Mit seinem Uhr- und Glockenturm im Stil des Neo-Barock erinnert es stark an das Aussehen einer Kirche. Das eigentliche - ehemalige - Gotteshaus des Ortes befindet sich aber auf der gegenüberliegenden Straßenseite in einem "Alte Schule" genannten Gebäude. Dieses hat äußerlich kaum Ähnlichkeit mit einer Kirche und beherbergte bis zum Jahre 1905 auch die Unterrichtsräume für die Kinder des Dorfes.

An einem Wochenende im Hochsommer wird in Neuwerk anläßlich der Heuernte ähnlich wie im benachbarten Ort Hüttenrode der Grasedanz gefeiert. Der Höhepunkt des dreitägigen Volksfestes ist die Auslosung der Grasekönigin mit anschließendem Festumzug.

Die Umgebung von Neuwerk stellt ein ideales Wandergebiet mit zahlreichen attraktiven Aussichtspunkten und Wanderzielen dar. Im Umfeld des Ortes finden Sie eine Vielzahl an Relikten der einstigen Bergbautätigkeit und der anschließenden erzverarbeitenden Gewerke. Ein montanhistorischer Lehrpfad ermöglicht dem interessierten Wanderer einen detaillierten Blick in die industrielle Vergangenheit dieser Gebirgsgegend. Des Weiteren wird die kleine Siedlung an den steilen Hängen des Bodetals vom Harzer Hexenstieg (Nordroute) durchquert.


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Weitere Informationen:
Der Ortsplan von Neuwerk | Bilder aus Neuwerk | Die Bode | Die Neuwerker Industriebahn | Der Harzer Hexenstieg | Der Grasedanz | Der 30jährige Krieg

In der näheren Umgebung befinden sich:
Hüttenrode | Rübeland | Die Rappbodetalsperre | Die Talsperre Wendefurth | Der Blaue See

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