Die Rappbode-Talsperre

Die Rappbodetalsperre
Blick vom Urania-Aussichtspunkt auf die Rappbodetalsperre
Die Rappbode-Talsperre ist die größte Talsperre des Harzes. Ihr Stausee mißt bei Vollstau etwas mehr als acht Kilometer in der Länge und bis zu 500 Meter in der Breite. Er verfügt über zahlreiche größere und kleinere Seitenarme und bedeckt eine Fläche von fast vier Quadratkilometern.

Der Stausee faßt bis zu 109 Millionen m³ Wasser, welches der Trinkwasserversorgung für die Regionen um Halle/S und Magdeburg dient. Daher ist keine direkte touristische Nutzung der Seefläche möglich. Weitere Aufgaben der Talsperre sind die Energieerzeugung, der Hochwasserschutz und die Niedrigwasseraufhöhung.

Die Staumauer der Rappbodetalsperre weist eine Länge von 415 Metern auf und ragt 106 Meter in die Höhe. Damit ist sie die höchste Staumauer in Deutschland. Für die gerade Gewichtsstaumauer wurden etwa 860.000 m³ Stahlbeton verbaut. Über die 12,50 Meter breite Dammkrone führen eine Straße und ein Fußweg hinweg.

Im Stausee vermischt sich das Wasser der Rappbode und der Hassel sowie vieler weiterer kleiner, teilweise namenloser Gebirgsbäche. Obendrein gelangt durch einen knapp zwei Kilometer langen Stollen von der Überleitungssperre Königshütte herangeführtes Wasser der Bode in den künstlichen See.

Die Rappbodetalsperre bildet den zentralen Teil eines komplexen Talsperrenverbundsystems. Zu diesem System gehören außerdem die beiden Vorsperren Hassel und Rappbode, das Hochwasserschutzbecken Kalte Bode, die erwähnte Überleitungssperre Königshütte und die Talsperre Wendefurth. Diese letztgenannte Talsperre stellt den Abschluß des Rappbode-Talsperrensystems dar und ist auch für Sport- und Freizeitzwecke nutzbar.

Die Errichtung der eigentlichen Staumauer währte von 1952 bis 1959. Anläßlich des 10. Jahrestages der DDR wurde das Bauwerk am 3. Oktober 1959 eingeweiht. Umfangreiche Vorbereitungsarbeiten für den Talsperrenbau fanden aber bereits in den Jahren von 1939 bis 1942 statt. Die damaligen Tätigkeiten unterbrach man jedoch auf Grund des 2. Weltkrieges.

Zur Staumauer gehört des Weiteren ein Wasserkraftwerk mit einer Leistung von etwas mehr als fünf MW. Seit nunmehr rund sechs Jahrzehnten leistet das eindrucksvolle Bollwerk zuverlässig seinen Dienst. Im Zeitraum zwischen den Jahren 1995 und 2009 wurde das Staubauwerk umfangreich saniert.

Leider gibt es keinen Rundweg, welcher um den gesamten Stausee herum führt. Dennoch stellt die gesamte Umgebung ein überaus attraktives und vielseitiges Wandergebiet dar. Den Wanderer erwarten dabei zahlreiche imposante Aussichten auf das von Menschenhand erschaffene Gewässer. Darüber hinaus stehen große Teile des ufernahen Bereiches unter Naturschutz.

Vor der Staumauer der Rappbodetalsperre führt die Straße - von Rübeland kommend - noch durch einen ungefähr 250 Meter langen, einen Ausläufer des Nickelsberges durchquerenden Tunnel. Nur wenige dutzend Meter davor befindet sich die Einfahrt zu einem kostenpflichtigen Parkplatz, von welchem aus Sie zu Fuß durch den Tunnel und über die Staumauer laufen oder zum Urania-Aussichtspunkt gehen können. Von diesem erhöhten Standort am Berghang an der Nordwestseite der Staumauer haben Sie eine schöne Aussicht auf das mächtige Bauwerk und den Stausee.

Am Rande des Aussichtspunktes steht der Startturm der Riesenseilrutsche "Megazipline". Gleich daneben befindet sich außerdem der Zugang zu einer spektakulären Hängebrücke, welche den Ausgang des Rappbodetals pfeilerlos überspannt. In der näheren Umgebung finden Sie außerdem noch unzählige weitere touristische Attraktionen unterschiedlichster Art.

 


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Weitere Informationen:
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