Drei Annen Hohne

Bahnhof Drei-Annen-Hohne
Historische Schmalspurzüge im Bahnhof von Drei Annen Hohne
Drei Annen Hohne ist ein kleiner, aber dennoch sehr bekannter und beliebter Erholungsort im Harz. Die Siedlung besteht nur aus wenigen Gebäuden und liegt etwa acht Kilometer südwestlich von Wernigerode an der Landstraße nach Schierke.

Im späten 18. Jahrhundert wurde im Gebiet des heutigen Ortsteils "Drei Annen" mehrmals für jeweils nur kurze Zeit relativ erfolglos Bergbau auf Kupfer und Silber betrieben. Die ursprünglich nur dem Bergwerk geltende Namensgebung geht auf den seinerzeit regierenden Grafen zu Stolberg-Wernigerode zurück. Sowohl seine eigene Tochter als auch die seiner Schwester trugen den Namen Anna - ebenso wie ihre Großmutter. So erhielt das Silberbergwerk den Namen "Drei Annen".

Die Stollen, in welchen das wertvolle Erz abgebaut werden sollte, wurden aber schon nach wenigen Jahren wegen Unwirtschaftlichkeit wieder stillgelegt. Aus diesem Grund verließen auch die Bergmänner die kleine und abgelegene Siedlung. Bestehen blieben lediglich ein Jagd- und Gasthaus sowie die Ortsbezeichnung "Drei Annen".

Auf die Namensgebung des heutigen Ortes wirkte sich auch das etwa 1,5 Kilometer weiter südwestlich von "Drei Annen" gelegene und nach den nahen Hohneklippen benannte Forsthaus Hohne mit einem zugehörigen Rinderhof aus. Diese Gegend wurde außerdem etwa seit der Mitte des 13. Jahrhunderts in den Sommermonaten als Weideplatz genutzt. In unseren Tagen befindet sich dort das Natur-Erlebniszentrum "HohneHof" des Nationalparks Harz.

"Drei Annen" erhielt um das Jahr 1870 einen Anschluß an die noch heute bestehende Landstraße und im Jahre 1898 an die Harzquerbahn. Auf Grund der geografischen Verhältnisse errichtete man den Bahnhof aber nicht am Standort "Drei Annen", sondern etwas mehr als einen Kilometer weiter südlich. Zunächst erhielt dieser die Bezeichnung "Signalfichte" bzw. "Signalfichte-Hohne". Erst als ein Sturm im Jahre 1901 den namensgebenden markanten Baum umwarf, entstand die noch in unseren Tagen bekannte Ortsbezeichnung.

Die kleine Siedlung entwickelte sich rasch zu einem bedeutenden Zentrum des Fremdenverkehrs. Ein nicht ganz unbedeutender Grund hierfür ist der Umstand, daß am Bahnhof "Drei Annen Hohne" die Brockenbahn von der Harzquerbahn abzweigt. Daher wird dieser von zahlreichen aus Richtung Nordhausen und Wernigerode anreisenden Brockentouristen zum Umsteigen benutzt. Zeitweise stehen deshalb bis zu drei historische Schmalspurzüge gleichzeitig auf dem Bahnhof von Drei Annen Hohne.

Von 1907 bis 1964 bestand außerdem ein Anschluß an die normalspurige Rübelandbahn, welche den Ort über Elbingerode und Rübeland mit Blankenburg verband. Unweit der Straße in Richtung Elbingerode sind noch Reste des Bahndammes vorhanden.

Eine interessante Sehenswürdigkeit in Drei Annen Hohne ist neben dem bereits erwähnten Naturerlebniszentrum der speziell für die kleineren Harzgäste konzipierte Löwenzahnpfad. Drei Annen Hohne stellt des Weiteren einen idealen Ausgangspunkt für Wanderungen durch die abwechslungsreiche und von unzähligen Granitklippen übersäte Landschaft am Fuße des Brockens dar. Darüber hinaus streift den kleinen Ort mit dem "Harzer Hexenstieg" ein besonders bekannter Wanderweg.

Die Gegend rund um Drei Annen Hohne ist obendrein ein beliebtes Ziel für Wintersportler. Zahlreiche Loipen laden zum Ski-Langlauf ein, während unzählige Hänge für ein ausgiebiges Rodelvergnügen sorgen. Auf Grund seiner relativ hohen Lage gilt der Ort als vergleichsweise schneesicher.

Nördlich des Bahnhofs befinden sich zwei größere kostenpflichtige Parkplätze. Es kann vorkommen, daß diese restlos belegt sind. Bitte beachten Sie, daß es im Umfeld des Ortes nur wenige alternative Parkmöglichkeiten gibt. Das gilt besonders für schneereiche Wintertage, an denen auf Grund der Witterung die geräumten Straßen und sonstigen Flächen mit dem Fahrzeug nicht verlassen werden können.


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Weitere Informationen:
Der Bahnhof "Drei Annen Hohne" | Die Brockenbahn | Die Harzquerbahn | Der Streckenverlauf und die Bahnhöfe der Harzquerbahn | Die Rübelandbahn | Der Nationalpark Harz | Der Harzer Hexenstieg

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