Die Markierung der Tunnelmitte

Die Markierung der Tunnelmitte

In der Zeit von 1867 bis 1869 erfolgten Planung und Bau des Eisenbahntunnels durch das östlich von Walkenried im Naturschutzgebiet "Itelteich" gelegene Gipsmassiv Himmelreich. Im Rahmen der Vermessung des Tunnels wurde dabei auch die Mitte des Bauwerkes über Tage markiert. Diese Stelle machte man mit einem Stück senkrecht einbetonierter Eisenbahnschiene kenntlich.

Das historische Stück Stahl befindet sich auch in unseren Tagen noch immer an seinem angestammten Platz. Es ragt etwas versteckt im Wald auf dem Kamm des Himmelreiches rund 20 Zentimeter aus dem Boden. Sie finden das zur besseeren Sichtbarkeit mit weißer Farbe angestrichene Schienenfragment am Wanderweg in Richtung Hexentanzplatz bzw. Ellrichblick hinter einem Baum am linken Wegesrand.

Im Laufe der inzwischen vergangenen mehr als anderthalb Jahrhunderte hat sich das Umfeld rund um diese Kennzeichnung deutlich verändert. Der Betonsockel mitsamt der noch heute im Eisenbahnwesen verwendeten Vignolschiene wird von einer benachbarten Buche halb überwachsen. Möglicherweise stammt der mächtige Baum sogar aus der Ära des Tunnelbaus und wurde vielleicht sogar als zusätzliche Markierung extra an diese Stelle gepflanzt.

Wer neben dem einbetonierten Schienenstück steht, sollte sich bewußt machen, dass sich hier tief unter der Erde nicht nur die Mitte eines 268 Meter langen Eisenbahntunnels befindet. Rund 30 Meter unterhalb des Waldbodens erstreckt sich eine der größten natürlichen Hohlräume auf deutschen Gebiet. Die im Rahmen der Vortriebsarbeiten am Tunnel entdeckte Himmelreichhöhle liegt ebenfalls direkt unter der gekennzeichneten Stelle.

Noch ist die Gesteinsschicht über der Höhlendecke dick genug, um die darüber liegenden Lasten zu tragen. Eines noch fernen Tages aber wird das fragile Gebilde geräuschvoll in sich zusammenstürzen. Ein Erdfall reißt dann die Schiene samt dem Betonsockel in die Tiefe, falls diese nicht vorher anderweitig entfernt oder ein Opfer der Verwitterung werden.


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Weitere Informationen:
Bilder aus dem Naturschutzgebiet "Itelteich" | Das Naturschutzgebiet "Itelteich" | Der Hexentanzplatz | Die Himmelreichhöhle | Das westliche Portal des Eisenbahntunnels

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