Der Rabensteiner Stollen

Rabensteiner Stollen
Am "Rabensteiner Bahnhof" beginnt die Fahrt mit der Grubenbahn.
Im Harz wurden in den vergangenen Jahrhunderten die verschiedensten Erze aus den Tiefen der Berge ans Tageslicht gefördert. Viele Menschen gelangten durch diese Bodenschätze zu einem gewissen Wohlstand. Bei Netzkater erfolgte in einem sehr kleinen Revier für einige Zeit auch der Abbau von Steinkohle. Reich wurde dadurch allerdings niemand.

Eines dieser ehemaligen Kohlebergwerke ist der Rabensteiner Stollen unweit des Bahnhofs Netzkater der Harzquerbahn. Das nicht allzu mächtige Kohleflöz reichte bis an die Erdoberfläche, was zu seiner Entdeckung führte.

Im Jahre 1737 begann der Abbau des durch Verunreinigungen beeinträchtigten Brennstoffes. Die mindere Qualität der Steinkohle verhinderte aber einen rentablen Grubenbetrieb. Nach wenigen Jahrzehnten wurde daher das Bergwerk wegen fehlender Wirtschaftlichkeit geschlossen.

Es folgten noch drei weitere Betriebsperioden im Rabensteiner Stollen. Die Betreibergesellschaften konnten jedoch nie über längere Zeit einen Gewinn erzielen. Letztmalig rang man dem Stollen in den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg in einer Ära akuten Mangels an allem Lebensnotwendigen den begehrten Brennstoff ab. Im Oktober 1949 stellte das Steinkohlebergwerk für immer seinen Betrieb ein. Die in der Lagerstätte verbliebene Kohle war selbst in Notzeiten nicht mehr abbauwürdig.

Mehr als drei Jahrzehnte später wurde der Rabensteiner Stollen zu einem Besucherbergwerk umgebaut. Dieses eröffnete im Jahre 1981 und kann seitdem im Rahmen einer Führung besichtigt werden. Der für Touristen zugängliche Bereich erfuhr immer wieder Erweiterungen. So können Sie bei ihrem dortigen Besuch einen umfassenden Einblick in den Steinkohlebergbau im Harz erhalten.

Unter Tage gelangen Sie mit der Grubenbahn. Im Bergwerk erhalten Sie umfangreiche Informationen über die Vorgehensweise beim Kohleabbau, die eingesetzte Technik sowie den harten und entbehrungsreichen Broterwerb der Bergleute. Wer möchte, kann außerdem auf dem schmalspurigen Gleis eine eigenständige Fahrt mit der Fahrraddraisine unternehmen.

Zum Besucherbergwerk Rabensteiner Stollen gehört außerdem ein großes Freigelände. Dort sind zahlreiche Maschinen und Geräte zu sehen, welche im Bergbau Verwendung fanden. Die angrenzende Abraumhalde gibt zudem immer wieder einzigartige fossile Fundstücke frei.

Über Tage befindet sich obendrein eine Ausstellung zum Steinkohlenbergbau im Harz. In einem kleinen Laden können Sie Andenken kaufen. Ein Bistro sorgt außerdem für das leibliche Wohl.

Das heute von einem gemeinnützigen Verein betriebene Besucherbergwerk Rabensteiner Stollen hat im Zeitraum von April bis Oktober täglich außer montags von 10 Uhr bis 17 Uhr geöffnet. Es werden durchgehend Führungen angeboten. Im November und Dezember gibt es sonntags feste Führungszeiten um 10:45 Uhr und 12 Uhr. Nach den Weihnachtsfeiertagen bis Ende März werden an allen Tagen außer Montag und Freitag feste Führungszeiten um 10:45 Uhr, 12 Uhr und 13:15 Uhr angeboten. Für Besuchergruppen sind nach vorheriger Absprache auch andere Termine möglich. (Alle Angaben Stand vom Dezember 2018 und ohne Gewähr)

 


Anzeige:

 Immer zielgerichtet unterwegs mit der Fahrradkarte Harz: Wasser- und reißfeste Tourenrad- und Mountainbike-Karte mit 36 Touren

Weitere Informationen:
Bilder vom Rabensteiner Stollen | Übersicht über die Harzer Bergbaumuseen | Erläuterung von Begriffen rund um den Harzer Bergbau

In der näheren Umgebung befinden sich:
Die Harzquerbahn | Ilfeld | Der Dreitälerblick | Der Bahnhof "Eisfelder Talmühle" | Der Gänseschnabel | Das Nadelöhr | Das Naturschutzgebiet Brandesbachtal | Die Talsperre Neustadt | Der Poppenberg | Der Südharzer Dampflok-Steig | Der Bergbaulehrpfad am Kleinen Möncheberg | Das Kupferschiefer-Schaubergwerk "Lange Wand"

Anzeige:

 Damit Ihr Aufenthalt im Harz ein voller Erfolg wird: Die schönsten Tal- und Höhenwanderungen. 50 Touren. Mit GPS-Tracks (Rother Wanderführer)

HomeInhaltsverzeichnisImpressum • Foto: fm