Die Burgruine Lauenburg

Die Burgruine Lauenburg
Der Stumpf des Bergfrieds der Vorburg mit der Aussichtsplattform
Auf einem nördlichen, nach drei Seiten steil abfallenden Ausläufer des Rambergmassivs steht weit oberhalb des Ortes Stecklenberg die Ruine der Lauenburg. Die umfangreiche romanische Festungsanlage wurde vermutlich von Heinrich IV. als Reichsburg erbaut. Ihre erstmalige urkundliche Erwähnung datiert im Jahre 1164. Die Bauzeit der zweiteiligen Burganlage mit Vorburg und Hauptburg betrug vermutlich bis zu zehn Jahre. In unseren Tagen bezeichnet man die Vorburg auch als Kleine und die Hauptburg entsprechend als Große Lauenburg.

Zweck der eindrucksvollen Festungsanlage war der Schutz von Quedlinburg und der nahen Heerstraßen. Mit einer Gesamtlänge von mehr als 350 Metern gehörte sie zu den größten Burgen im Harzgebiet. Die Verfügungsgewalt über die Lauenburg stellte einen bedeutenden regionalen Machtfaktor dar. Daher war die Anlage ebenso begehrt wie umkämpft und wechselte oft den Besitzer.

Im Jahre 1180 wurde die Lauenburg bei kriegerischen Auseinandersetzungen von Friedrich I. (Barbarossa) erobert. In der ersten Hälfte des 14. Jahrhundert belagerte der Bischof von Halberstadt mehrfach die zuvor von den Regensteiner Grafen käuflich erworbene Festung. Diesem Grafengeschlecht wurden Verhaltensweisen von Raubrittern nachgesagt. Um 1351 brachte der Bischof die Lauenburg unter erheblichen Zerstörungen in seinen Besitz. In der Folgezeit begann der Verfall der verbliebenen Gemäuer.

Heute sind von der Hauptburg nur noch wenige Reste der Türme und Mauern erhalten. Das einzige Bauwerk der gesamten Festungsanlage, welches dem Zahn der Zeit und der Geschichte relativ gut widerstanden hat, ist der Bergfried der Vorburg. Seine rund 17 Meter hohe Ruine ist schon von weitem gut sichtbar. In das verfallene Bauwerk hinein wurde im Jahre 2014 ein Aussichtsturm gebaut. Von seiner Plattform aus haben Sie einen schönen Ausblick auf den Ort Stecklenberg und das sich anschließende nördliche Harzvorland. Bei besonders guter Sicht soll der Blick vom Turm sogar bis nach Magdeburg reichen.

Die Ruine der Lauenburg ist in unseren Tagen frei zugänglich. Sie stellt auch dank des erwähnten Aussichtspunktes ein attraktives Wanderziel dar. Vom Ortszentrum von Stecklenberg beträgt die Entfernung nur etwa 1500 Meter. Allerdings müssen Sie auf dieser Strecke einen Höhenunterschied von fast 200 Metern überwinden.

Unterhalb des Burgberges befindet sich hinter der kleinen Stecklenberger Kirche ein Modell der Lauenburg im Maßstab 1:20. Es vermittelt dem Betrachter einen guten Eindruck von den einstmals gewaltigen Ausmaßen der Burganlage, welche einen Vergleich mit der Reichsburg Kyffhausen nicht zu scheuen braucht.

 


Anzeige:

 Immer zielgerichtet unterwegs mit der Fahrradkarte Harz: Wasser- und reißfeste Tourenrad- und Mountainbike-Karte mit 36 Touren

Weitere Informationen:
Bilder von der Burgruine Lauenburg | Stecklenberg | Übersicht - Burgen und Burgruinen im Harz | Begriffserklärungen rund um die Themen Kirchen, Kloster und Burgen | Der Ramberg

In der näheren Umgebung befinden sich:
Die Burgruine Stecklenburg | Thale | Bad Suderode | Die Calziumquelle | Der Glockenstein | Das Wurmbachtal | Ein Stollenmundloch im Röhrengrund

Anzeige:

 Damit Ihr Aufenthalt im Harz ein voller Erfolg wird: Die schönsten Tal- und Höhenwanderungen. 50 Touren. Mit GPS-Tracks (Rother Wanderführer)

HomeInhaltsverzeichnisImpressum • Foto: fm