Die Burgruine Hohnstein

Die Burgruine Hohnstein
Die restaurierte Ruine der Burg Hohnstein mit Aussichtsplattform, Treppenturm und zahlreichen weiteren Mauerresten.
Die eindrucksvolle Ruine der Burg Hohnstein befindet sich auf einem Porphyrfelsen etwa einen Kilometer nördlich des Luftkurortes Neustadt. Mit einer Gesamtausdehnung von 140 Metern in der Länge und bis zu 68 Metern in der Breite ist diese Burgruine eine der größten im Harzgebiet. Das sehr komplexe Bauwerk unterteilt sich in Vorburg, Unterburg und Oberburg.

Um das Jahr 1120 erfolgte der Baubeginn der auf Weisung von Graf Konrad von Sangerhausen errichteten Burg. Erstmals urkundlich erwähnt wurde sie im Jahre 1130.

Als Baumaterial verwendete man hauptsächlich Porphyrit, welcher vor Ort verfügbar war und zum Teil direkt auf dem künftigen Burggelände gewonnen wurde. Gewachsener Fels und Burgmauern gehen daher optisch ineinander über. Der ebenfalls in der Region reichlich vorhandene Gips diente als Mörtel. Gebrannter Gips fand außerdem für Treppenstufen, als Estrich für Fußböden sowie für diverse Verzierungen Verwendung. Reste davon sind noch immer an mehreren Stellen der Burgruine zu sehen.

Rund 250 Jahre lang galt die Burganlage in ihrer Funktion als Stammsitz der Hohnsteiner Grafen als uneinnehmbar. Doch im Jahre 1380 gelang dem Landgrafen von Thüringen gemeinsam mit dem Markgrafen von Meißen die Eroberung der Burg Hohnstein. Ein weiteres Mal in fremde Hände fiel das Festungsgemäuer während des Fleglerkrieges in der Zeit von 1412 bis 1415.

Wenig später, im Jahre 1417, kaufte der Graf von Stolberg die Burg Hohnstein. In der Folgezeit wurde sie modernisiert und der veränderten Militärtechnik angepaßt. Während des Bauernkrieges galt die Burg wieder als sehr wehrhaft, was den Abt des Klosters Ilfeld dazu veranlaßte, den bedrohten Klosterschatz in den Mauern des Hohnsteins zu verwahren. Doch den aufständigen Bauern gelang die Einnahme der Burg. Sie brachten den Schatz des Klosters in ihren Besitz, verschonten aber das Festungsbauwerk.

Einen Wendepunkt in der Burggeschichte brachte der 30jährige Krieg. Die mächtige Festung am Südharzrand hielt der kaiserliche Oberst du Vuer besetzt. Im Jahre 1627 eroberten die Kursachsen unter Führung ihres Oberst Vitzthum von Eckstädt die Burg Hohnstein und zündeten sie am 10. Juli des selben Jahres an. Die Burganlage brannte vollständig aus und ist seitdem nur noch eine Ruine.

In den folgenden zweieinhalb Jahrhunderten verfielen die einst so wehrhaften Mauern. Erst mit der Gründung des zweiten Kaiserreiches erwachte wieder das allgemeine Interesse an den Relikten der deutschen Geschichte. In diesem Zusammenhang wurden im Jahre 1872 erste umfangreiche Erhaltungsarbeiten an den Resten der Burganlage durchgeführt. Weitere Restaurierungen erfolgten in den Jahren 1890, 1914 und 1970. Seit den 1990er Jahren wurde die Burgruine umfassend saniert. Diese Arbeiten dauern an einigen Stellen bis heute an. Die verbliebenen und wieder zugänglich gemachten Überreste lassen auch in unserer Zeit noch die einstige Größe der mittelalterlichen Anlage erahnen.

In unseren Tagen stellte die imposante Ruine der Burg Hohnstein ein attraktives Ausflugsziel für Wanderer und historisch interessierte Urlauber, aber auch für Familien und Tagestouristen dar. Zu sehen sind auf dem weitläufigen Gelände u.a. Reste der Oberburg und des inneren Burghofes, der Bergfried, der Palas, der markante Treppenturm, mehrere Burgtore, der Brunnen sowie zahlreiche Burgmauern. Von einer Aussichtsplattform am höchsten Punkt der Burgruine können Sie eine herrliche Aussicht auf den Ort Neustadt, weite Teile des südlichen Harzvorlandes und der Goldenen Aue bis hin zum Kyffhäuser und der Hainleite genießen.

Über das Jahr verteilt ist das Ruinengelände außerdem Austragungsort von diversen Veranstaltungen verschiedenster Art. Zu diesen zählen z.B. die Feiern zur Walpurgisnacht am 30. April sowie das alljährliche Burg- und Lichterfest.


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Weitere Informationen:
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HARZLIFE.TV-Video:
Eine Wanderung zur Burgruine Hohnstein

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