Welfesholz
Das Areal der heutigen Siedlung wurde vermutlich schon in frühgeschichtlicher Zeit von Menschen bewohnt. Westlich des Ortes befindet sich ein Waldstück namens Welfesholz. In dessen Nähe fand im Mittelalter eine bedeutende Schlacht zwischen den Truppen des Kaisers und denen der sächsischen Adelsopposition statt. Diese Auseinandersetzung, welche als "Schlacht am Welfesholz" in die Geschichte einging, endete mit einem grandiosen Sieg der Sachsen, welche zum Gedenken eine monumentale Reiterstatue aufstellten. Dieses Standbild wurde bald zum Gegenstand von Wallfahrten und machte den Ort auch überregional bekannt.
Um das Jahr 1290 errichteten Missionare in Welfesholz eine kleine Kapelle. Des Weiteren hielt man hier seit dem frühen 14. Jahrhundert alljährlich im September bzw. Oktober einen Jahrmarkt ab. Das kleine Gotteshaus wurde später Bestandteil eines Rittergutes.
Aus dem Rittergut entwickelte sich die heutige Siedlung. Neben der Arbeit auf dem landwirtschaftlichen Gut lebten die Einwohner von Welfesholz auch vom Bergbau. Zahlreiche schützenswerte historische Kleinhalden im Umfeld erinnern noch heute an diese einst das gesamte Mansfelder Land prägende Tätigkeit.
Eine Sehenswürdigkeit im nördlichen Teil des Ortes stellt ein mittelalterliches Steinkreuz dar, welches sich unweit des Straßenrandes befindet. Sein ursprünglicher Zweck ist heute unklar. Möglicherweise handelt es sich um ein Sühnekreuz. Es gibt aber auch Experten, welche in dem Kreuz eine alte Grenzmarkierung vermuten.
An die Schlacht am Welfesholz erinnert in unseren Tagen eine aus zwei Kämpfern und einem Pferd bestehende Figurengruppe. Auf besagtem Pferd sitzt Wiprecht von Groitsch, welcher gerade Hoyer von Mansfeld einen tödlichen Stoß versetzt hat. Der Zweikampf zwischen diesen beiden Männern entschied letztendlich den Ausgang der Schlacht.
Eine weitere Attraktion in der Nähe des Ortes ist der sog. Hoyerstein, welcher mit der erwähnten Schlacht am Welfesholz in Verbindung gebracht wird.
Der Legende nach soll der Feldmarschall des Kaisers vor der denkwürdigen Schlacht seinen Arm durch den Stein gesteckt haben und den Ausspruch
"Ich, Graf Hoyer ungeboren,
hab noch nie 'ne Schlacht verloren.
So wahr ich greif in diesen Stein,
auch diese Schlacht muß meine sein!"
getätigt haben.
Bekanntlich nahm die Geschichte allerdings einen ganz anderen Verlauf.
Der Stein samt seinem Loch kann aber auch in unseren Tagen an einem Feldweg zwischen Welfesholz und Gerbstedt besichtigt werden.
Rund um den Hoyerstein stehen Bäume, so daß sein Standort schon aus größerer Entfernung ersichtlich ist.
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Weitere Informationen:
Die Schlacht am Welfesholz
| Das mittelalterliche Steinkreuz
| Der Hoyerstein
| Das Mansfelder Land
| Die historische Kleinhaldenlandschaft zwischen Hettstedt und Gerbstedt
In der näheren Umgebung befinden sich:
Gerbstedt
| Hettstedt
| Hettstedt-Burgörner
| Die Mansfelder Bergwerksbahn
| Das Maschinendenkmal
| Sandersleben
| Siersleben
| Das Tal der Heiligen Reiser
| Thondorf
| Wiederstedt
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