Das Maschinendenkmal bei Hettstedt

Das Maschinendenkmal bei Hettstedt
Das Maschinendenkmal bei Hettstedt
Südöstlich von Hettstedt auf dem Gebiet des Stadtteils Burgörner steht am Rande eines historischen Kleinhaldenareals das Maschinendenkmal. Es erinnert an die erste in Deutschland hergestellte Dampfmaschine nach Wattscher Bauart. Das Denkmal befindet sich am früheren Standort dieser Dampfmaschine auf der Halde des ehemaligen König-Friedrich-Schachtes.

Die besagte Dampfmaschine wurde von Carl Friedrich Bückling konstruiert. Dieser technisch begabte Mann war zuvor im Auftrag der preußischen Regierung in England unterwegs, um dort die Bauweise dieser Maschinen zu erkunden. Das Vorhaben war erfolgreich, worauf er im Jahre 1783 mit den ersten Arbeiten an einer den englischen Vorbildern nachempfundenen Dampfmaschine begann.

Im Mai 1785 war dieses Aggregat soweit ausgereift, daß ein erster Probebetrieb unternommen werden konnte. Drei Monate später wurde die Dampfmaschine dann offiziell in Betrieb genommen. Sie diente der Entwässerung des etwa 100 Meter tiefen König-Friedrich-Schachtes. Das dort eindringende Grundwasser konnte mit herkömmlichen Pferdegöpeln nicht mehr abgeführt werden. Dank des Einsatzes der leistungsfähigeren Dampfmaschine war es möglich, den Bergbau auch in größeren Tiefen zu betreiben. Damit wurde dieses Aggregat zu einem wichtigen Meilenstein in der wirtschaftlichen Entwicklung nicht nur des Mansfelder Landes.

In den Folgejahren erhöhte man die Leistungsfähigkeit der Dampfmaschine weiter, so daß diese nun pro Minute 1800 Liter Wasser ans Tageslicht befördern konnte. Im Juni 1794 wurde sie aber doch durch eine stärkere Dampfmaschine ersetzt, leistete aber noch bis zum Jahre 1848 gute Dienste in einer Steinkohlengrube nahe Löbejün.

Im Jahre 1885 trafen sich anläßlich des 100jährigen Jubiläums der Inbetriebnahme der ersten deutschen Dampfmaschine zahlreiche Mitglieder des Vereins Deutscher Ingenieure am historischen Standort des Aggregates auf der Halde des einstigen König-Friedrich-Schachtes bei Hettstedt. Sie beschlossen, angesichts der Bedeutung dieser Maschine für die Entwicklung der deutschen Wirtschaft ein entsprechendes Denkmal zu stiften. Dieses wurde in der Folgezeit am gleichen Ort errichtet und am 20. August 1890 feierlich eingeweiht.

Das Maschinendenkmal besteht aus einem gemauerten Sandsteinfundament mit aufgesetztem Granitsockel, auf welchem wiederum ein würfelförmiger Monolith aus Granit thront. An diesem sind mehrere Tafeln mit Inschriften und Darstellungen zum Thema angebracht. Diese Tafeln bestanden ursprünglich aus Bronze. Im Jahre 2007 wurde aber eine von diesen von vermutlichen Buntmetalldieben gestohlen, wobei die anderen Tafeln wahrscheinlich nur auf Grund ihres größeren Umfanges und Gewichtes an ihrem Platz verblieben sind. Darauf hin entschloß man sich, alle Bronzetafeln abzumontieren. Sie wurden einige Zeit später durch Duplikate aus Aluminiumguß ersetzt. Die verbliebenen kulturhistorisch wertvollen Originale hängen seitdem im Hettstedter Ratssaal.

Im Jahre 1985 wurde zum 200. Jahrestag des erstmaligen Einsatzes einer in Deutschland gebauten Dampfmaschine mit historischen Werkzeugen und Materialien ein originalgetreuer und funktionsfähiger Nachbau dieser Maschine geschaffen. Diese Kopie der Dampfmaschine von 1785 befindet sich heute im vom Maschinendenkmal nicht weit entfernten Mansfeld-Museum im Hettstedter Stadtteil Burgörner. Das Aggregat wird dort zu besonderen Anlässen in Betrieb gesetzt.

Sie erreichen das Maschinendenkmal mit dem Auto über die Bundesstraße 180 von Hettstedt in Richtung Siersleben bzw. Eisleben. Nahe des Ortsausgangs befindet sich ein ausgeschilderter Abzweig. Folgen Sie der Straße durch die Eisenbahnunterführung.


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Weitere Informationen:
Hettstedt | Der Stadtteil Burgörner | Der Stadtplan von Hettstedt | Das Mansfeld-Museum | Die historische Kleinhaldenlandschaft zwischen Hettstedt und Gerbstedt | Der Bergbau im Mansfelder Land

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