Die Burgruine Bornstedt ("Schweinsburg")

Die Burgruine Bornstedt
Der imposante und rund 30 Meter hohe Bergfried steht im Zentrum der Burgruine Bornstedt.
Auf einer Anhöhe des Hornburger Sattels steht östlich von Bornstedt die Ruine einer einstmals bedeutenden Reichsburg. Die Burg Bornstedt wurde vermutlich zur Karolingerzeit um das Jahr 800 erbaut und diente dem Schutz des damaligen Grenzgebietes. Eine erstmalige schriftliche Erwähnung fand sie im zweiten Teil des Hersfelder Zehntverzeichnisses, welches um das Jahr 880 entstand.

Die exponierte Burganlage wechselte im Verlauf der Jahrhunderte mehrfach den Besitzer. Im Zusammenhang mit der Schlacht am Welfesholz weilten im Jahre 1115 auf der Burg Truppen des Kaisers Heinrich V.. Eine Zeit lang war die Burg Bornstedt der Stammsitz der Grafen von Mansfeld-Bornstedt. Diese bauten die Festungsanlage zwischen 1531 und 1546 zur Residenz aus und legten in der näheren Umgebung der Burg einen Park an.

Während des 30jährigen Krieges verlor die Burg allmählich ihre einstmals herausragende Bedeutung. Zu dieser Zeit begann der Verfall des Festungsbauwerkes. Einige Teile der Gebäude auf dem Burggelände waren noch bis zum Beginn des 18. Jahrhunderts bewohnt. Später nutzten die Menschen der umliegenden Orte das alte Gemäuer als Steinbruch, um so auf einfache Weise Baumaterial zu gewinnen.

Im Jahre 1736 wird die Burg bereits als verfallen beschrieben. Die Behörden ließen im Jahre 1842 den Bergfried so herrichten, daß er besteigbar wurde. Dennoch fand sich in der Folgezeit niemand, der in die Ruine investierte und den weiteren Verfall beendete.

Erst ab der Mitte des 20. Jahrhunderts begannen an dem alten Gemäuer und seinem Umfeld Serien umfassender Erhaltungs- und Instandsetzungsarbeiten, welche durch unzählige ehrenamtliche Helfer erfolgten. Auf diese Weise entstand hier während der Zeit der DDR ein beliebtes Naherholungszentrum. Von 2007 bis 2013 fanden auf dem Burggelände ebenfalls umfangreiche Sanierungsarbeiten statt.

Die maximale Ausdehnung der Burganlage beträgt rund 120 Meter in der Länge und ca. 30 Meter in der Breite. Umgeben wird die Burg an drei Seiten von einem etwa 10 Meter breiten Graben. An zentraler Stelle steht als einziges erhaltenes Gebäude der Kernburg der weithin sichtbare und rund 30 Meter hohe Bergfried. Dieser besitzt einen quadratischen Grundriß mit einer Seitenlänge von 9 Metern und einen für derartige Bauwerke üblichen Eingang in großer Höhe. Weitere Überreste der einstigen Reichsburg sind u.a. die Grundmauern des Eingangstores, Fragmente der Ringmauern mit einem chorähnlichen Ausbau, welcher als Kapelle bezeichnet wird, sowie der bereits erwähnte vorgelagerte Burggraben.

Der ungewöhnliche Beiname "Schweinsburg" basiert auf einer alten Sage. Demnach wurde die Burg Bornstedt im 12. Jahrhundert belagert. Die Burgbesatzung hatte fast die gesamten Nahrungsbestände aufgebraucht. Nur ein Schwein war noch vorhanden. Dieses wurde täglich zum quieken gebracht. Die Belagerer glaubten nun, daß auf der Burg große Lebensmittelvorräte vorhanden waren und jeden Tag ein Schwein geschlachtet würde. Sie befanden, daß die Burg daher uneinnehmbar sei und zogen ab.

Seit vielen Jahrzehnten ist die Burgruine Austragungsort verschiedener Feste, Feiern und kultureller Veranstaltungen. So findet z.B. seit dem Jahre 1949 auf dem Gelände der Burgruine jedes Jahr das Heimatfest statt. Auf dem Areal der mittelalterlichen Festungsanlage gibt es seit 2009 mit dem Darktroll-Festival ein weiteres regelmäßiges Event.

Die ehemalige Festung erreichen Sie über den Ort Bornstedt. Eine schmale Zufahrtsstraße führt bis in die unmittelbare Nähe der alten Gemäuer. Sie können die Ruine aber auch von der Siedlung aus gut in wenigen Minuten erwandern. Oben angekommen, werden Sie mit einer schönen Aussicht auf den Ort Bornstedt und die weitere Umgebung belohnt.


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Weitere Informationen:
Bilder von der Burgruine Bornstedt | Bornstedt | Der Hornburger Sattel | Das Mansfelder Land | Die Schlacht am Welfesholz | Der 30jährige Krieg | Übersicht - Burgen und Burgruinen im Harz | Das Darktroll-Festival

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