Der "Thiestein" in Blankenburg

Der Thiestein
Der Menhir "Thiestein" am Rande des Blankenburger Thieparks
Gute Verstecke benötigen nicht unbedingt einen besonderen Aufwand. Eine Sache dort zu platzieren, wo sie niemand vermutet, ist dabei von erheblicher Bedeutung. Die geheime Information mitten auf dem Schreibtisch wird leicht übersehen.

In diesem Sinne hat der Thiestein alles richtig gemacht. Der relativ unscheinbare Menhir steht so seit Menschengedenken – einem uralten chinesischen Strategem folgend - mitten in Blankenburg am Rande einer großen Parkanlage. Nur wenige dutzend Meter entfernt befinden sich öffentliche Gebäude und eine viel befahrene Bundesstraße. Bis zum nächsten Fußweg und zum nächsten Parkplatz sind es lediglich ein paar Armlängen. Doch gesehen wird der Monolith nur von Wenigen.

Der Thiestein steht am südwestlichen Ende des Thieparks inmitten einer kleinen Baumgruppe. Er ragt etwas mehr als einen Meter aus dem Erdboden heraus und befindet sich vermutlich seit Jahrtausenden an diesem Platz. Einst lag dieser Standort vor den Toren der Stadt, heute dagegen sehr zentral im urbanen Areal.

Der Thiepark soll in prähistorischer Zeit ein großer Versammlungsort der vorchristlichen Gesellschaft gewesen sein. Sein Name leitet sich wohl vom Thing ab, dem Ort der germanischen Stammesversammlung. Ob der aus Sandstein bestehende Menhir in diesem Zusammenhang eine Rolle spielte, läßt sich heute mangels Überlieferungen jedoch nicht mehr sagen.

Die Menschen des Mittelalters und der frühen Neuzeit scheint der unscheinbare Menhir nie wirklich gestört zu haben. Vielleicht war er einfach zu klein, um größere Beachtung zu finden. So überlebte der Stein alle Wirren der Zeit - zumindest der Teil, welcher von ihm noch übrig ist. Wie zahlreiche andere Menhire büßte wohl auch der Thiestein im Laufe der Geschichte einen Teil seiner Höhe ein. Vielleicht stand er einstmals auch nicht so ganz allein wie heute. Genaues hierzu werden wir aber wahrscheinlich nie erfahren.

In Blankenburg, im Thiepark sowie direkt am Thiestein finden Sie keinerlei Hinweis auf den Menhir oder gar eine Beschreibung des Steines. Dennoch ist dieses Relikt aus einer für uns heute Lebenden nur schwer greifbaren Ära nicht schwer zu finden. Dieser Botschafter aus einer fernen Vergangenheit steht am Rande der Thiestraße in der äußersten Ecke des Thieparks zwischen einem Seniorenheim und dem Krankenhaus. Im näheren Umfeld gibt es zahlreiche kostenlose Parkplätze sowie darüber hinaus auch die gesamte typische Infrastruktur eines ländlichen Grundzentrums.


Weitere Informationen:
Menhire im Harz | Blankenburg | Der Thiepark | Der Stadtplan von Blankenburg | Mystische Orte im Harz | Die Zeitalter der Menschheitsgeschichte im mitteleuropäischen Raum

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HARZLIFE.TV-Video:
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