Steigerthal

St.-Katharinen-Kirche in Steigerthal
Die turmlose St.-Katharinen-Kirche mit separatem Glockenstuhl
Der rund 350 Einwohner zählende Ort Steigerthal befindet sich im südlichen Harzvorland rund vier Kilometer nordöstlich von Nordhausen. Die landwirtschaftlich geprägte Siedlung liegt etwa 240 Meter über dem Meeresspiegel inmitten der Südharzer Gipskarstlandschaft und direkt am Fuße des Höhenzuges "Alter Stolberg".

Steigerthal wurde erstmals im Jahre 1288 urkundlich erwähnt, jedoch ist der Ort aber vermutlich deutlich älter. Der Standort war möglicherweise bereits in prähistorischer Zeit besiedelt. Am östlichen Ortsrand stand auf einem Felssporn in der späten Bronzezeit eine Burganlage. Durch einen Alabastersteinbruch wurden in der Vergangenheit diverse Reste des Wall-Graben-Systems dieser alten Befestigung zerstört. Steigerthal lag im Mittelalter außerdem an einer bedeutenden Heerstraße.

Der Bau der Steigerthaler Kirche wird in das 12. Jahrhundert datiert und weist damit ebenfalls auf ein höheres Alter der Siedlung hin. Das auf einer Anhöhe am südlichen Ortsrand stehende Gotteshaus soll seinerzeit von den Mönchen aus Walkenried errichtet worden sein. Ihr heutiges Antlitz erhielt die kleine turmlose St.-Katharinen-Kirche in wesentlichen Teilen im 17. Jahrhundert.

In unseren Tagen präsentiert sich Steigerthal als ruhiger und von zahlreichen Naturschutzgebieten umgebener Ort. Die Siedlung liegt abseits der Hauptverkehrsadern, dennoch ist der nächste Anschluß an die Autobahn 38 nur wenige Kilometer entfernt. Urlauber können in einem Landgasthof an der Durchgangsstraße übernachten.

Die weitestgehend naturnahe Umgebung von Steigerthal stellt ein überaus attraktives Wandergebiet dar. Der Ort wird touristisch u.a. durch den Karstwanderweg erschlossen. In der unmittelbaren Nachbarschaft gibt es zahlreiche eigentümliche Karstphänomene zu entdecken. Zu diesen gehören z.B. Bachschwinden, Karstquellen, Höhlen und Erdfälle.

Historisch interessierte Menschen finden in der Nähe außerdem mehrere Wüstungen vor. Die verlassenen mittelalterlichen Siedlungen sind Zeugnisse einer unruhigen Vergangenheit der Region. Eine Reise in ebenfalls weit zurück liegende Zeiten machen Sie außerdem beim Besuch einer Gruppe von drei markanten Sühnesteinen. Diese sagenumwobenen "Glockensteine" stehen etwas mehr als einen halben Kilometer südwestlich des Ortes.


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Weitere Informationen:
Der Alte Stolberg | Die Glockensteine | Der Karstwanderweg | Begriffserklärungen zu Karsterscheinungen

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