Das Kloster Wöltingerode
Der Name Wöltingerode tauchte erstmals im Jahre 1109 in einer Urkunde Heinrichs V. auf, welche einen Graf Ludolf I. von Wöltingerode erwähnt. Drei der Söhne dieses Grafen gründeten 65 Jahre später das zunächst nach den Regeln des Heiligen Benedikt geführte Kloster Wöltingerode. Bereits im Jahre 1188 erfolgte die Umwandlung dieses Benediktinerklosters in ein Kloster für Zisterzienser-Nonnen. Das Gotteshaus des Klosters wurde im Jahre 1208 erstmals urkundlich erwähnt. Die heute noch vorhandene Anordnung der Bauwerke sowie deren Ausmaße stammen ebenfalls aus dieser frühen Epoche. Noch in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts erlebte das Kloster Wöltingerode seine erste Blütezeit. Auf Grund der außerordentlichen Beliebtheit des Klosters wurden in dieser Zeit außerdem mehrere Zweigstellen in anderen Orten gegründet.
Am Anfang des 14. Jahrhunderts verarmte die einstmals so freigiebige Gründerfamilie und starb bald darauf aus. Damit begannen schwierige Zeiten auch für das Kloster Wöltingerode. Nach Überwindung der wirtschaftlichen Engpässe erlebte es aber eine zweite Blütezeit im 15. Jahrhundert.
Vom Beginn der Reformation bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges durchlebte das Kloster eine lange wechselvolle und unruhige Epoche. Es wurde zum Spielball der Mächtigen und je nach dominierendem Einfluß der neuen lutherischen oder der traditionellen katholischen Lehre unterworfen. Innerhalb eines Jahrhunderts erfolgte ein mehrfacher Wechsel der Konfession.
In der Zeit von 1643 bis 1803 war das Kloster Wöltingerode wieder durchgängig katholisch. Nach einem verheerenden Feuer im Mai des Jahres 1676 begann ein langanhaltender Wiederaufbau der Anlage mit zahlreichen Erweiterungen und Umgestaltungen. Eine von diesen war die Errichtung einer Kornbrennerei im Jahre 1682. Mit dem Ende des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation gelangte das Kloster Wöltigerode an Preußen und wurde wenig später Bestandteil des napoleonischen Königreichs Westphalen. Bald nach Beendigung der französischen Fremdherrschaft wurde es in den Allgemeinen Hannoverschen Klosterfond überführt und noch heute von dessen Nachfolger verwaltet.
Seit dem Jahre 1929 ist Wöltingerode ein Teil der Stadt Vienenburg. Im 20. Jahrhundert nutzte man die Klostergebäude für mehr als sieben Jahrzehnte als Schule. Die alten Gemäuer wurden in den 1970er Jahren umfangreich renoviert.
In unseren Tagen gehört das Kloster Wöltingerode zu den bedeutendsten Attraktionen im nördlichen Harzvorland. Sie können in Eigenregie einen Rundgang durch das Klostergelände durchführen und außerdem an bestimmten Tagen die traditionsreiche Klosterbrennerei besichtigen. Dort werden Sie in die Geheimnisse der Spirituosenherstellung eingeweiht und erhalten anschließend die Gelegenheit, diese Produkte uralter Technik und Handwerkskunst zu verkosten. Das Kloster Wöltingerode ist außerdem eine Station auf dem Harzer Klosterwanderweg.
Immer zielgerichtet unterwegs mit der Fahrradkarte Harz: Wasser- und reißfeste Tourenrad- und Mountainbike-Karte mit 36 Touren
Weitere Informationen:
Bilder aus dem Kloster Wöltingerode
| Der Harzer Klosterwanderweg
| Klöster im Harz
| Vienenburg
| Der Stadtplan von Vienenburg
In der näheren Umgebung befinden sich:
Der Vienenburger See
| Bad Harzburg
| Goslar
| Das Kloster Grauhof
| Die Schlangenfarm
| Der Wiedelaher See
| Die Wasserburg Wiedelah
Damit Ihr Aufenthalt im Harz ein voller Erfolg wird: Die schönsten Tal- und Höhenwanderungen. 50 Touren. Mit GPS-Tracks (Rother Wanderführer)
Home • Inhaltsverzeichnis • Impressum • Foto: fm