Die Burgruine Stapelburg

Burgruine Stapelburg
Auf dem Gelände der Burgruine Stapelburg
Auf einer markanten Erhebung zwischen den Städten Bad Harzburg und Ilsenburg ragt die weithin sichtbare Ruine der Stapelburg empor. Ihre Mauern stehen im Nordosten der nach dem Festungsbauwerk benannten gleichnamigen Siedlung. Die auf dem Berggipfel thronende Burgruine wird von einem schon relativ ebenen Bereich des nördlichen Harzvorlandes umgeben. Rund um die Reste der einstmals stolzen Burg finden Sie eine noch gut erhaltene doppelte Wall-Graben-Anlage. Auf Grund des etwas abgelegenen Standortes stellt die Burgruine Stapelburg eine noch weitgehend unbekannte und vergleichsweise wenig beachtete Sehenswürdigkeit dar.

Die Stapelburg kann auf eine lange und wechselvolle Geschichte zurückblicken. Wann diese begann, ist unbekannt und Gegenstand diverser Vermutungen. Möglicherweise war der exponierte, aus relativ widerstandsfähigem Kalksandstein bestehende Burgberg schon in prähisorischer Zeit der Standort einer befestigten Anlage.

Der Ursprung der heutigen Stapelburg wird jedenfalls vom hier besonders dichten Nebel der Geschichte verhüllt. Aus der Zeit des Burgbaues sind keine Überlieferungen bekannt. Man nimmt an, daß sie wie viele andere Reichsburgen im Harzgebiet im späten 11. oder frühen 12. Jahrhundert in der Zeit Heinrich IV. errichtet wurde. Als möglicher Erbauer gilt Adalbert, der erste Graf von Wernigerode. Die Aufgabe der Stapelburg bestand wohl zunächst im Schutz der Grenze der Grafschaft Wernigerode unweit einer alten Handelsstraße.

Die erste urkundliche Erwähnung der Stapelburg datiert im Jahre 1306. Ende des 14. Jahrhunderts wurde die Burg erstmals verpfändet, was eine lange Epoche von häufigen Besitzerwechseln einleitete. Diese erfolgten oft friedlich, zum Teil aber auch recht gewaltsam.

Zu Beginn des 16. Jahrhunderts war die Stapelburg bereits stark verfallen. Unter Dr. Heinrich von Bila wurde sie einige Jahrzehnte später wieder aufgebaut. Dieser gründete außerdem das Vorwerk Bilashausen zu Füßen der Stapelburg. Aus dieser kleinen Siedlung entstand der heutige Ort Stapelburg. Obendrein war die Burg nun für einige Jahre Sitz eines Amtmannes.

Im Jahre 1625 dehnte sich der 30jährige Krieg auch auf die Harzregion aus. Die Stapelburg wurde zum Quartier der kaiserlichen Truppen, welche den angrenzenden Ort vollständig ausplünderten. Nach dem Ende dieses verheerenden Krieges war die Burg längere Zeit Wohnort verschiedener Adelsfamilien. Diese Phase war gekennzeichnet von erneuten mehrfachen Besitzerwechseln.

Seit den 1730er Jahren stand das alte Gemäuer leer und verfiel zunehmend. Bereits im Jahre 1743 wurde das Bauwerk als Ruine bezeichnet. In der Folgezeit nutzten die Bewohner des Ortes die Burgmauern zur Gewinnung von Baumaterial. Dabei trugen sie den größten Teil der Burggebäude ab. Heute sind von der einstmals komplexen Festungsanlage nur noch eine große Außenmauer an der Südseite sowie diverse kleinere Mauerreste vorhanden.

Während der Zeit der DDR befand sich die Burgruine in unmittelbarer Nähe zur Staatsgrenze und damit auf dem Areal des sog. "Schutzstreifens". Eine touristische Nutzung der Anlage war damit ausgeschlossen. Der Standort in diesem von der Außenwelt abgeschotteten Gebiet hatte auch beinahe zwangsläufig eine Vernachlässigung ber Bausubstanz zur Folge.

Erst in den Jahren nach der Jahrtausendwende wurde die Burgruine umfangreich saniert und einige Mauerabschnitte teilrekonstruiert. Dem Schutz, der Bewahrung und Erhaltung der historischen Anlage hat sich in unseren Tagen die Interessengemeinschaft Burgberg e.V. verschrieben.

Seit dem Jahre 2003 wird zwischen den Resten der alten Gemäuer alljährlich am 3. Augustwochenende das Stapelburger Burgfest gefeiert. Auf dieser für die ganze Familie geeigneten Zeitreise in das Mittelalter erleben Sie Schaukämpfe, Ritter und Burgfräuleins, Handwerker und Händler, Gaukler, Theaterleute, eine Feuershow sowie dem Anlaß entsprechende musiklaische Darbietungen. Das Programm des nächsten Burgfestes finden Sie auf der Webseite des Fördervereins.

Die Burgruine Stapelburg steht unmittelbar am Ortsrand und läßt sich z.B. von der Kirche aus in wenigen Minuten zu Fuß erreichen. Der Eintritt ist kostenlos und das Burgareal zu jeder Tages- und Nachtzeit frei zugänglich.


Anzeige:

 Immer zielgerichtet unterwegs mit der Fahrradkarte Harz: Wasser- und reißfeste Tourenrad- und Mountainbike-Karte mit 36 Touren

Weitere Informationen:
Der Ort Stapelburg | Übersicht - Burgen und Burgruinen im Harz | Begriffserklärungen rund um die Themen Kirchen, Kloster und Burgen | Der 30jährige Krieg | Der Ortsplan von Stapelburg | Bilder aus Stapelburg | Webseite der Interessengemeinschaft Burgberg e.V.

In der näheren Umgebung befinden sich:
Bad Harzburg | Ilsenburg | Die Ecker

Anzeige:

 Damit Ihr Aufenthalt im Harz ein voller Erfolg wird: Die schönsten Tal- und Höhenwanderungen. 50 Touren. Mit GPS-Tracks (Rother Wanderführer)

HomeInhaltsverzeichnisImpressum • Foto: fm