Die Burgruine Arnswald
Bau und Zweck
Der Überlieferung zufolge wurde die Burg Arnswald von Hermann I. von Arnswald errichtet, welcher um 1163 geboren wurde und als Begründer dieser Seitenlinie der Hohnsteiner Grafen gilt. Die vermutlich um das Jahr 1200 erbaute Burganlage fand ihre erstmalige schriftliche und der Nachwelt erhaltene Erwähnung im Jahre 1217 in einer Urkunde des Klosters Walkenried.Als Baumaterial für die Mauern verwendete man im Umfeld vorhandene Sandsteine, welche man mit ebenfalls lokal gewonnenem Gipsmörtel verband. Der Gebäudekomplex war zwar als Festungsanlage militärisch belanglos, doch stellte dieser vordergründige Zweck auch nicht die eigentliche Bestimmung der Burg dar. Vielmehr diente sie als Nachweis eines befestigten Wohnsitzes und damit als Stammsitz des genannten Adelsgeschlechtes derer von Arnswald, welches übrigens auch heute noch existiert.
Lage und Größe
Die Burgruine Arnswald befindet sich etwa zwei Kilometer südöstlich von Uftrungen im Arnswald, einem nach den hier im Mittelalter lebenden Adlern benannten Waldgebiet (Aar-Wald). Dort stand die massive Wohn- und Festungsanlage auf dem Gipfel einer Schloßkopf genannten bewaldeten Anhöhe, welche sich rund 290 Meter über den Meeresspiegel erhebt.Die Burg Arnswald bestand aus einer ovalen, etwa 18 mal 30 Meter großen Kernburg sowie einer unregelmäßig geformten, ungefähr 40 mal 70 Meter großen Vorburg. Kernburg und Vorburg wurden von einer eindrucksvollen Wall-Graben-Anlage umgeben.
Verfall und heutiger Zustand
Die Burg Arnswald wurde bereits im Spätmittelalter als Wohnstätte aufgegeben. Ende des 15. Jahrhunderts befand sie sich im Zustand des Verfalls. In unseren Tagen können Sie noch gut die Reste des umgebenden Wall-Graben-Systems erkennen. Ebenfalls die Zeiten überdauert hat der Stumpf des mächtigen Bergfriedes, welcher am höchsten Punkt der Bergkuppe steht. Dieser Turmrest hat einen Durchmesser von 9,60 Meter und seine Grundmauern sind ungefähr 2,50 Meter dick.Der Turmstumpf ist in vergangenen Jahrhunderten von Schätzgräbern unterminiert worden. Ob sich die Suche gelohnt hat und ob seinerzeit entsprechende Nachrichten mit Anhaltspunkten über verborgene Wertgegenstände im Umlauf waren, ist nicht überliefert. Jedenfalls scheinen die Steine der Burg als Baumaterial in den umliegenden Ortschaften begehrt gewesen zu sein. Vermutlich sind dort einige von diesen noch in unseren Tagen in so manchem Haus zu finden. Die Burg ist also nicht weg, sie steht heute nur woanders.
Abgesehen vom Fragment des Bergfrieds sind heutzutage auf dem Areal der Burgruine Arnswald für den Laien keinerlei Hinweise auf weitere Bauwerke zu erkennen. Lediglich eine größere Anzahl an verstreut im Gelände vorhandenen bearbeiteten Steinen weist auf sonstige hier möglicherweise einstmals stehende Gebäude hin. Ob es neben dem Bergfried noch andere massive Bauten gab, ist jedoch ungewiß.
Schutzstatus
Die historische Wohn- und Festungsanlage steht in unseren Tagen als Bodendenkmal unter Schutz. Mit dieser Maßnahme soll der Erhalt der sichtbaren als auch der unterirdischen Teile dieses bedeutendes Zeugnisses der Kulturgeschichte langfristig gesichert werden. Aus diesem Grund sind auf dem gesamten Areal Grabungen aller Art verboten.Des Weiteren befinden sich die Reste der historischen Festungsanlage inmitten des FFH-Gebietes "Buntsandstein- und Gipskarstlandschaft bei Questenberg im Südharz" sowie des Biosphärenreservates "Karstlandschaft Südharz". Der örtliche Schutz der Pflanzen- und Tierwelt hat hier oberste Priorität, weshalb der Mensch aus diesem Areal möglichst ferngehalten wird und auch entsprechende Maßnahmen eingeleitet wurden.
Wandern zur Burgruine Arnswald
Viele Jahre verlief unterhalb der Burg der bedeutende Karstwanderweg. Um wie erwähnt die Flora und Fauna des Schutzgebietes in Ruhe gedeihen zu lassen, verlegte man um das Jahr 2020 die Route dieses beliebten Wanderweges. In diesem Zusammenhang wurde der bisherige Wegeverlauf aktiv der Natur überlassen, indem man die Wege künstlich mit Hindernissen versperrte, um diese in der Folgezeit zuwachsen zu lassen.Aus diesem Grund ist die Burgruine heute für den Wanderer nicht mehr zu erreichen. Das gesamte Waldgebiet rund um die mittelalterliche Anlage hat sich inzwischen in eine naturnahe und weitestgehend undurchdringliche Wildnis gewandelt.
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Weitere Informationen:
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