Die Stadtmauer von Harzgerode

Nachdem Harzgerode im Jahre 1338 das Stadtrecht erhielt, begann man vermutlich schon bald darauf mit dem Bau einer Stadtmauer. Die Außenmauern der 1326 erstmals urkundlich erwähnten Burg im Nordwesten der historischen Altstadt waren von Anfang an Teil dieser Stadtbefestigung.

Das mittelalterliche Stadtzentrum von Harzgerode wurde vollständig von der Stadtmauer umschlossen. In seiner Ost-West-Ausdehnung maß das von der Befestigungsanlage geschützte Areal bis zu 500 Meter und in Nord-Süd-Richtung maximal 300 Meter. Das betroffene Gebiet bedeckte eine Fläche von ungefähr einem Quadratkilometer.

In jeder Himmelsrichtung gewährte ein Tor den Zugang zur Stadt. Von diesen Bauten sind heute leider keine Überreste mehr zu sehen. Das Wappen von Harzgerode zeigt ein aus Ziegeln errichtetes Stadttor mit anschließender Mauer. Diese idealisierte Darstellung muss aber nicht zwangsläufig ein reales historisches Vorbild haben.

An vielen Stellen errichtete man die Wohnhäuser direkt an der Stadtmauer. Auf diese Weise konnte beim Hausbau eine Wand und dadurch Kosten gespart werden.

Von der übermannshohen und etwa einen halben Meter dicken Stadtmauer sind auch nach Jahrhunderten noch zahlreiche Fragmente vorhanden. Die Reste des aus regional verfügbarem Material erbauten Bollwerks stehen heute unter Denkmalschutz.

Im Südwesten der historischen Altstadt von Harzgerode führen schöne Wege an der historischen Verteidigungsanlage entlang. Hier haben größere Abschnitte der Stadtmauer die Zeiten überdauert. Auf einem kleinen Spaziergang können Sie das geschichtsträchtige Bauwerk erkunden.

Nicht überall ist die Harzgeröder Stadtmauer jedoch so gut erhalten. Der fast den gesamten historischen Stadtkern umrundende Grabenweg zeigt dennoch in unseren Tagen noch immer den ungefähren Verlauf des Bollwerks an. Wer sich nur wenig mehr als eine halbe Stunde Zeit nimmt, kann auf diesem Weg um das gesamte mittelalterliche Zentrum von Harzgerode laufen.

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