Ragnarök

Ragnarök
Ragnarök - Großes Wandgemälde an einer Hausfassade am Mythenweg
Ragnarök (auch "ragna rök"), sinngemäß "Schicksal der Götter", im Deutschen auch oft mit "Götterdämmerung" übersetzt, ist der mythische Endkampf zwischen den Mächten der Finsternis auf der einen und den Asen, Vanen und Einherjern auf der anderen Seite. Die Götter der Germanen sind ebenso wie die Menschen nicht unsterblich und gehen somit zu Ragnarök den Weg alles Vergänglichen. Dabei versinkt die alte Welt, um einer erneuerten und reinen Platz zu machen. Eine weitere Runde im ewigen Kreislauf beginnt. Ragnarök ist somit nur eine Episode im Lauf der Zeiten und daher auch unausweichlich.

Diverse Vorzeichen kündigen Ragnarök an. Es vergehen viele Jahre vom ersten dieser Zeichen bis zum Ende der bisherigen Welt. Wie jede Zivilisation nicht an einem Tag erschaffen werden kann, geht sie auch nicht an einem Tag unter. So war es bei den alten Ägyptern und Griechen, bei den Römern und Germanen - und so ist es auch heute noch.

In Gang gesetzt werden die endzeitlichen Ereignisse durch den Tod des Lichtgottes Balder. Mit dem Verschwinden des Glanzes der Sonne wächst die Macht der Finsternis. Iduna, die Göttin der Jugend, gelangt ins Reich der Hel und ohne ihr lebensspendendes Met beginnen die Götter zu altern. Der Weltenbaum Yggdrasil zeigt nun immer mehr verwelkte Blätter und in Mimirs Brunnen entschwindet allmählich die Weisheit.

In ganz Midgard wüten blutige Kriege unter den Menschen. Der Fimbulwinter (drei kalte Winter in Folge ohne Unterbrechung durch den Sommer) läßt alles zu Eis erstarren und Hunger breitet sich aus. Der Urzeit-Riese Surt löst einen Weltenbrand aus und die Midgardschlange verläßt das Meer und sorgt für gewaltige Überschwemmungen.

Die Wölfe Hati und Skoll verfolgen die Sonne und den Mond, holen sie ein und verschlingen sie. Es wird dunkel und die Sterne fallen vom Himmel.

Erdbeben erschüttern die Welt und sprengen die Ketten des Fenriswolfes. Ebenso reißt sich der Höllenhund Garm los, welcher bisher am Eingang des Totenreiches wachte. Loki kommt gleichfalls von seinen Fesseln frei.

Die durch die Midgardschlange ausgelösten Fluten heben das aus den unbeschnittenen Nägeln der Toten erbaute Schiff Naglfar an. Dieses trägt die Bewohner des Totenreiches und die Riesen über das Meer.

Frost- und Eisriesen, Fenriswolf und Midgardschlange, die Toten aus Hels Reich, Loki, die Feuerriesen und weitere Ungeheuer ziehen zur Regenbogenbrücke Bifröst, welche dem Ansturm nicht standhält. Heimdall stößt in sein Horn, um die Götter zu warnen.

Die Asen und Vanen halten ein letztes Mal Rat und besprechen die Führung des Krieges. Wotan reitet zum Weisheitsbrunnen und um die Götter sammeln sich die Einherjer. Gemeinsam ziehen sie in die letzte Entscheidungsschlacht auf der Ebene Wigrid, wo der Feind bereits wartet.

Fast alle Götter und Riesen sowie alle anderen Geschöpfe aus den neun Welten löschen sich bei dieser finalen Begegnung gegenseitig aus. Freyr stirbt im Kampf mit dem Feuerriesen Surt, welcher anschließend in Asgard eindringt und die Götterburg mitsamt den übrigen Welten sowie den Weltenbaum Yggdrasil in Flammen setzt. Der Höllenhund Garm und Tyr liefern sich einen für beide tödlichen Zweikampf, ebenso Loki und sein Erzfeind Heimdall. Gleichfalls endet die Auseinandersetzung zwischen Donar und der Midgardschlange mit dem Tod der beiden Kämpfer. Wotan reitet auf Sleipnir dem Fenriswolf entgegen und findet sein Ende im Rachen dieses Riesenwolfes. Kurz darauf wird Vidar seinen Vater rächen und den Fenrir ebenfalls töten.

Dann ist alles zerstört, Yggdrasil umgestürzt und die Welt vergangen. Doch die Geschichte endet hier mitnichten.

Das Feuer hat alles ausgelöscht, auch alle Schuld - und alle Riesen. Eine neue Sonne wurde geboren, die überlebenden Götter versammeln sich auf dem Idafeld in den Ruinen Asgards. Zwei Menschen haben im Wald Hoddmimir überlebt: Lif (Leben) und Lifthrasir (Lebenslieber) werden zu den Stammeltern eines neuen Menschengeschlechtes. Ein neues goldenes Zeitalter bricht an.

Ragnarök ist auch ein Thema auf dem Mythenweg in Thale. An einer Hausfassade in der Poststraße befindet sich eines großes Wandgemälde. Diese künstlerische Darstellung zeigt Ausschnitte aus dem Ablauf des Untergangs der alten Welt.

 


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Mehr Informationen:
Die Götter der Germanen | Der Mythenweg in Thale

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