Frau Holle
Frau Holle weist bei oberflächlicher Betrachtung den typischen ambivalenten Charakter vieler germanischer Gottheiten auf. Was davon aber der ursprünglichen jungsteinzeitlichen Figur entspricht, läßt sich heute jedoch nicht mehr zweifelsfrei feststellen. Dafür wurden die prägenden Merkmale der Frau Holle zu oft dem jeweils herrschenden Zeitgeist angepasst. Im Zuge der Christianisierung der germanischen Stämme erhielten die alten Götter von den Vertretern der neuen Religion sehr oft negative Eigenschaften zugeschrieben. Die bekannte Märchenfigur wurde darüber hinaus deutlich frühneuzeitlich-materialistisch überprägt.
Obendrein ist bei den Gelehrten umstritten, ob Frau Holle mit einer der anderen bekannten germanischen Göttinnen identisch ist oder eine eigenständige Gottheit darstellt. Möglicherweise handelt es sich um eine im Mittelalter von den Menschen erdachte Tarnbezeichnung, um nach der offiziellen Christianisierung den alten heidnischen Namen nicht mehr aussprechen zu müssen.
Wie in vielen anderen Regionen ranken sich auch im Harz zahlreiche Sagen um die vielschichtige Figur der Frau Holle. Es wird erzählt, dass sie sich in diesem Gebirge niedergelassen haben soll. Meist tritt sie den Menschen als Helferin und Beschützerin entgegen. Sie wird auch für diverse natürliche Erscheinungen - z.B. im Zusammenhang mit den Jahreszeiten - verantwortlich gemacht.
Mehr Informationen:
Die Götter der Germanen
| Der Kinderbrunnen
| Die Kuckholzklippe
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