Die Schlacht bei Lutter am Barenberge
Es standen sich zwei etwa gleich starke Armeen gegenüber: Das Heer der katholischen Liga unter Graf Tilly, verstärkt durch Teile von Wallensteins Armee mit insgesamt etwa 20.000 Söldnern, darunter ca. 5.000 Reiter sowie das Heer des Niedersächsischen Reichskreises unter König Christian IV. von Dänemark, unterstützt von einer mehrere hundert Mann starken Truppe aus Dänemark mit insgesamt etwa 18.000 Söldnern, darunter etwa 6.000 Reiter. Auf beiden Seiten kamen außerdem jeweils rund 20 Kanonen zum Einsatz.
Christian IV., welcher ursprünglich Tilly angreifen wollte, doch nach dessen Zusammenschluß mit mächtigen Verbänden aus Wallensteins Söldnertruppe diesen als zu stark einschätzte, befand sich auf dem Rückzug nach Wolfenbüttel. In der befestigten Stadt erhoffte er sich Schutz vor der kaiserlichen Armee. Aus diesem Grund wollte der Dänenkönig eine Auseinandersetzung mit der kampferprobten Truppe der Katholiken vermeiden. Doch Tilly war ihm dicht auf den Fersen, so daß sich das protestantische Heer nördlich von Hahausen der offenen Feldschlacht stellen mußte.
Am späten Vormittag des 27. August 1626 erfolgte der Angriff der kaiserlichen Armee. Dieser wurde von den Protestanten jedoch zunächst abgewehrt und die Soldaten Tillys in die Flucht geschlagen. Das Kriegsglück wendete sich allerdings rasch. Zwei Regimentskommandeure des Dänenkönigs, Landgraf Philipp von Hessen sowie Graf von Solms, wurden bei den Kämpfen getötet. Ebenso erlitt sein General Hans Philipp von Fuchs von Bimbach schwere Verwundungen, welchen dieser bald darauf erlag. Große Teile des protestantischen Heeres gerieten nun in unwegsames Gelände und so in eine ausweglose Situation. Die Söldner begannen zu flüchten und mit diesen auch König Christian IV., welchem es gelang, sich mit einigen wenigen Getreuen auf Umwegen nach Wolfenbüttel abzusetzen.
Die verbliebenen Kämpfer der protestantischen Armee flüchteten in Richtung Lutter und verschanzten sich in der dortigen Burganlage. Diese wurde von Tillys Armee belagert und die dort eingeschlossenen rund 2.000 Mann mußten sich angesichts der Übermacht bedingungslos ergeben. Einem kleinen Teil der protestantischen Kavallerie war es gelungen, sich nach Wolfenbüttel zu retten, die gesamte niedersächsisch-dänische Artillerie fiel jedoch den Truppen Tillys in die Hände.
Unzählige flüchtige Söldner des dänischen Königs wurden nach der Schlacht noch tagelang erbarmungslos gejagt und getötet. Sämtliches Kriegsmaterial fiel ebenfalls an die Truppen des Kaisers, darunter 20 Kanonen. Die Verluste auf der Seite des niedersächsischen Reichskreises beliefen sich auf etwa 4.000 Tote und rund 2.500 Gefangene. Tillys siegreiche Armee gab dagegen lediglich eigene Todesopfer im dreistelligen Bereich bekannt.
Die Schlacht bei Lutter am Barenberge leitete eine entscheidende Wende im Dänisch-niedersächsischen Teilkrieg des 30jährigen Krieges ein. Dänemark schied nach diversen weiteren Niederlagen 1629 im Frieden von Lübeck für längere Zeit aus dem Kriegsgeschehen aus.
Gemäß seinem letzten Wunsch wurde der unter König Christian IV. kämpfende Hans Philipp von Fuchs von Bimbach an dem Ort beigesetzt, an welchem er tödlich verwundet wurde. Noch heute steht an der Bundesstraße 248 zwischen Hahausen und Lutter am Barenberge auf einem nach diesem General benannten Parkplatz ein ihm zu Ehren errichteter Gedenkstein.
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Weitere Informationen:
Der 30jährige Krieg
| Hahausen
| Lutter am Barenberge
| Die Burg Lutter
| Der Gedenkstein für den Freiherrn von Fuchs von Bimbach
Eine weitere bedeutende historische Schlacht im Harzgebiet war die Schlacht am Welfesholz.
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