Die Calziumquelle bei Stecklenberg

Die Calziumquelle in Stecklenberg
Die in Stein gefasste Calziumquelle bei Stecklenberg
Die Calziumquelle ist eine kleine, in Stein gefasste Mineralquelle im Wald bei Stecklenberg. Sie befindet sich in einem Gebirgstal rund 200 Meter südöstlich der Burgruine Stecklenburg. Die Quelle stellt ein schönes Etappenziel auf einer Wanderung dar. Im näheren, parkähnlich gestalteten Umfeld gibt es eine Schutzhütte und zahlreiche Sitzgelegenheiten.

Die Stecklenberger Calziumquelle gibt pro Minute nur wenige Liter eines natürlichen und stark mineralhaltigen Quellwassers ab. Wegen des hohen Gehalts an Zusatzstoffen ist die leicht salzig schmeckende Flüssigkeit offiziell nicht als Trinkwasser verwendbar. Das Wasser enthält u.a. je Liter etwa ein Gramm Calziumchlorid, ein Gramm Natriumchlorid sowie rund 15 mg Kaliumchlorid.

Etwa seit dem Jahre 1800 ist der Salzgehalt der Quelle bekannt, welche seither als Heilquelle Verwendung fand. Um 1870 entstand die erste steinerne Einfassung der konstant etwa 8,5 Grad Celsius kalten Calziumquelle.

1923 erfolgte die Umleitung der Quelle an den heutigen Standort. Im gleichen Jahr entschloß man sich zur Umbenennung in "Radiumquelle", nachdem man geringe Mengen des radioaktiven Schwermetalls im Quellwasser gefunden zu haben vorgab. Radioaktivität war seinerzeit sehr positiv konnotiert und entsprach einem heute nur schwer nachvollziehbarem Modetrend. Der Begriff "Radium" versprach deshalb einen guten Werbeeffekt.

Im Jahre 1938 wurde Stecklenberg auf Grund dieser Quelle zum Luftkurort ernannt. Das Wasser sollte zeitgenössischen Angaben zufolge gegen alle möglichen kleineren und größeren Leiden helfen - u.a. gegen Verkalkung, Gicht und Blutarmut.

Ihr heutiges Aussehen erhielt die zwischenzeitlich wieder rückbenannte Calziumquelle im Jahre 1953 im Zuge des "Nationalen Aufbauwerkes". Die an der Steineinfassung angebrachte Inschrift wurde seither mehrmals den sich verändernden gesellschaftspolitischen Rahmenbedingungen angepasst.

Die geringe Radioaktivität der Calziumquelle von ca. 26 Bequerel pro Liter wurde im Jahre 1973 letztmals amtlich bestätigt. Ein Becquerel entspricht einem radioaktiven Zerfall pro Sekunde. In Deutschland sind im Trinkwasser maximal 100 Bq pro Liter erlaubt, in den meisten Lebensmitteln beträgt der Grenzwert 600 Bq pro Kilogramm.

Demzufolge liegt die Strahlung der Calziumquelle ungefähr im Bereich der natürlichen Radioaktivität. Diese stammt obendrein vermutlich nicht vom hochgiftigen Radium, sondern wohl von dem in der Natur viel häufiger auftretenden, ebenfalls radioaktiven Radon ab. Dennoch ist das Quellwasser in Bezug auf Radioaktivität auf Grund der geringen Intensität eher unauffällig.


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