Die Sage von den Glockensteinen
Um sich Rat zu holen, wollte der Glockengießer seinen Vater in Nordhausen aufsuchen. Er begab sich also auf den Weg dort hin und wies den Gesellen an, während seiner Abwesenheit einen neuen Glockenguß vorzubereiten.
Diese Arbeit war für den Gesellen rasch getan. Der Meister aber war sehr viel länger unterwegs als geplant. So versuchte sich sein Geselle nach langem Warten selbst darin, eine Glocke zu gießen. Diese Glocke wurde zu dessen Erstaunen perfekt. Auch der Bürgermeister von Stolberg war von dem Werk begeistert.
Doch statt sich zu freuen war der Geselle sehr betrübt. Er kannte den Jähzorn und die Ruhmsucht seines Meisters. Daher lief er ihm entgegen, um ihm vom Glockenguß zu berichten und ihn zu besänftigen.
In der Nähe des Dorfes Steigerthal traf der Geselle den Meister, welcher gerade auf dem Rückweg war. Er erzählte diesem, was in der Zwischenzeit alles geschehen war. Der Glockengießermeister geriet darauf hin derartig in Wut, dass er blindwütig auf seinen Gesellen einschlug. Dieser sank tödlich getroffen zu Boden und verstarb bald darauf.
Der Glockengießer wurde anschließend in Gewahrsam genommen, zum Tode verurteilt und hingerichtet. Zum Gedenken und zur Sühne stellten Angehörige am Ort des Verbrechens die auch heute noch vorhandenen und für jedermann sichtbaren Glockensteine auf. Der unbeherrschte Mörder fand ebenfalls an dieser Stelle seine letzte Ruhestätte.
Weitere Informationen:
Die Glockensteine
| Sagen aus dem Harz
Damit Ihr Aufenthalt im Harz ein voller Erfolg wird: Die schönsten Tal- und Höhenwanderungen. 50 Touren. Mit GPS-Tracks (Rother Wanderführer)
Home • Inhaltsverzeichnis • Impressum • Foto: fm