Harz | April 2012

Der Wolf kommt

Willkommen Wilder Wolf sagt der Nationalpark Harz  
Im Nationalpark Harz ist der Wolf willkommen.  
Der Wolf ist ein Raubtier, welches ursprünglich auch im Harz beheimatet war. Er wurde in vergangenen Epochen erbarmungslos gejagt und war als Folge dessen in Mitteldeutschland bereits ausgestorben. Nach rund zwei Jahrhunderten Abwesenheit kehrt der Wolf nun von selbst in Deutschlands nördlichstes Mittelgebirge zurück.

Von zahlreichen Naturschützern wird das mit Legenden verbundene und mit Klischees behaftete Wildtier schon seit geraumer Zeit beinahe sehnsüchtig erwartet. Die meisten anderen Menschen beobachten die Rückkehr des Wolfes dagegen eher mit Sorge und Skepsis. Daher wird dieser durchaus natürliche Vorgang von beiden Seiten oftmals sehr einseitig dargestellt, obwohl gerade hier eine differenzierte Betrachtungsweise angebracht wäre.

Der Wolf hat einen großen Nahrungs- und Raumbedarf. Im Harz wäre ausreichend Platz für einige wenige Wolfsrudel. Das Raubtier lebt üblicherweise in diesem Familienverband mit fester sozialer Struktur. Der Wolf ist sehr anpassungsfähig und kommt auch mit widrigen Umweltverhältnissen zurecht. In vielen Punkten ist er damit dem Menschen nicht unähnlich. Möglicherweise basiert deren Haßliebe zum Wolf auch auf diesen Eigenschaften.

Bei ausreichendem Nahrungsangebot ernährt sich der Wolf fast ausschließlich von Wildtieren wie Rehen, Rotwild, Wildschweinen und Hasen. Nur selten stehen auch auf Weideflächen befindliche Nutztiere auf seinem Speisezettel. In besonderen Ausnahmesituationen sind in den vergangenen Jahrzehnten in Gebieten mit einer Wolfspopulation auch Angriffe auf Menschen registriert worden. Dies zeigt, dass die Altvorderen die allseits bekannten Geschichten nicht völlig frei erfunden haben.

Weil der Wolf also kein Kuscheltier ist, sollten Sie daher bei einer Begegnung mit einem dieser Wildtiere Vorsicht walten lassen. Im Normalfall wird der Wolf in einer solchen Situation aber den geordneten Rückzug antreten.

Um durch den Wolf bedingte Verluste bei Nutztieren möglichst zu vermeiden, sind entsprechende Vorsorgemaßnahmen sinnvoll. Es empfiehlt sich, den Viehbestand durch Elektrozäune und Herdenschutzhunde vor Wolfsattacken zu schützen.

Der Wolf steht in Deutschland unter Naturschutz. Er darf nicht gejagt und in seinem Bestand reguliert werden. Um die Akzeptanz der Wiederkehr des Wolfes in der Bevölkerung nicht zu gefährden, werden damit verbundene potentielle Gefahren von Seiten der Naturschützer leider oft heruntergespielt. Dieses recht kurzsichtige Vorgehen könnte sich für den langfristigen Erfolg der Rückkehr des Wolfes als verhängnisvoll herausstellen, da man den Menschen so eine trügerische Sicherheit vermittelt. Spätestens dann, wenn das erste Kind von einem Wolf verletzt wird, könnte die bisherige Toleranz in Ablehnung umschlagen. Es ist daher unklug, dem Volk nicht die ganze Wahrheit zu sagen. Besser wäre es, die bestehenden Gefahren zu thematisieren und entsprechende Verhaltensweisen dem im Harz wieder heimischen gewordenen Raubtier gegenüber zu benennen und zu trainieren.

 


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Weitere Informationen:
Nachrichtenüberblick | Der Nationalpark Harz | Das Wolfsdenkmal

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