Gernrode
Das Gebiet von Gernrode war vermutlich bereits in vorchristlicher Zeit besiedelt. Der Ort wurde im Jahre 961 erstmals im Zusammenhang mit einer Stiftung des Markgrafen Gero urkundlich erwähnt. Zu dieser Zeit entstand auf dem Gelände einer Burganlage die romanische Stiftskirche "St. Cyriakus". Das eindrucksvolle Gebäude ist bis in unsere Tage hinein beinahe unverändert erhalten geblieben. Die Bewohner der sich um das Stiftsgelände herausbildenden Siedlung erhielten im Jahre 1064 mit der St.-Stephani-Kirche ein eigenes Gotteshaus.
Im Mittelalter befanden sich in den nahen Harzwäldern ergiebige Erzgruben. Diese Bergwerke brachten Stift und Ort einen gewissen Wohlstand. In unseren Tagen sind allerdings nur noch wenige Überreste dieser einstigen Bergbautätigkeit zu erkennen.
Um das Jahr 1533 wurde in Gernrode die vermutlich älteste Elementarschule auf deutschem Boden eingerichtet. Im Jahre 1539 erhielt die Siedlung das Stadtrecht inklusive Stadtsiegel und -wappen. Schwere Verwüstungen mußte der Ort ebenso wie viele andere in der Region in der zweiten Hälfte des 30jährigen Krieges hinnehmen.
Im 19. Jahrhundert erfolgte die Ansiedlung verschiedener kleiner Industriebetriebe in Gernrode. Hier wurden z.B. Jagdgewehre und Streichhölzer hergestellt. Zu dieser Zeit etablierte sich im Ort außerdem der Fremdenverkehr.
In unseren Tagen beeindruckt Gernrode durch seine Vielzahl an unterschiedlichsten Attraktionen. Die bereits erwähnte Stiftskirche beherbergt in ihrem Inneren u.a. eine Nachbildung des Heiligen Grabes Christi in Jerusalem aus dem 11. Jahrhundert. Beinahe jeden Tag um 15 Uhr findet eine Führung durch diese einmalige kulturhistorische Sehenswürdigkeit statt.
Eine weitere Attraktion in Gernrode ist die ehemalige Kuckucksuhrenfabrik. Hier können Sie (ab November 2016) im Rahmen einer Führung die Schauwerkstatt besichtigen sowie eine Uhrenausstellung ansehen. Die Produktion der Kuckucksuhren wurde jedoch eingestellt, eine Wiederaufnahme der Herstellung dieser pittoresken Zeitmeßgeräte ist derzeit nicht ersichtlich. Auf dem Gelände der einstigen Uhrenfabrik finden Sie neben einem Gastronomiebetrieb (ebenfalls ab November 2016) auch die (beinahe) größte Kuckucksuhr der Welt und das laut "Guinnessbuch der Rekorde" größte Wetterhaus der Welt.
Der Ort Gernrode ist darüber hinaus mit zwei weiteren Einträgen im "Guinnesbuch" vertreten: In der Nähe des Bahnhofs sehen Sie das größte Thermometer der Welt. Nicht mehr öffentlich gezeigt wird der weltgrößte Skattisch, welcher ebenfalls im Buch der Rekorde vertreten ist.
Des Weiteren besitzt Gernrode ein kleine, aber sehenswerte historische Altstadt. Weithin sichtbar ist der markante Turm der Stephanikirche. Nahe seiner Grundmauer steht ein mittelalterliches Sühnekreuz, welches auf den Stiftsgründer Gero zurückgeführt wird. Wenige Meter entfernt befindet sich das imposante, teilweise in Fachwerkbauweise errichtete Rathaus. Ein Gedenkstein an zentraler Stelle im Ortsgebiet erinnert an Carl Friedrich Christian Mohs, einen der bedeutendsten Söhne der Stadt. Auf dem Gelände des Bahnhofes der Selketalbahn wartet obendrein ein kleines Eisenbahnmuseum auf Ihren Besuch.
Die nähere Umgebung von Gernrode lädt zu ausgiebigen Wanderungen ein. In den Wäldern sind darüber hinaus mehrere Nordic-Walking-Routen ausgeschildert. Der malerisch am östlichen Siedlungsrand gelegene Osterteich gehört außerdem zu den beliebtesten Badegewässern der Region.
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Weitere Informationen:
Der Ortsplan von Gernrode
| Das Stift Gernrode
| Rekorde in Gernrode
| Die Selketalbahn
| Der Bahnhof der Selketalbahn
| Der Streckenverlauf der Selketalbahn
| Der Hagenteich
| Der Mensingteich
| Der Osterteich
| Der Spittelteich
| Bilder aus Gernrode
| Der Jakobsweg
| Der Selketalstieg
In der näheren Umgebung befinden sich:
Der Anhaltinische Salstein
| Die Roseburg
| Bad Suderode
| Ballenstedt
| Der Heilige Teich
| Der Neue Teich
| Der Lethturm
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