Die Wolfsklippen
Die zum größten Teil bewaldeten Granitformationen ragen bis zu 723 Meter über den Meeresspiegel hinaus. Damit erheben sie sich mehr als 100 Meter über das sich im Norden und Osten anschließende Höhenniveau. Diese Umstände machen die Wolfsklippen zum idealen Standort für Aussichten auf die mit unzähligen weiteren markanten Felsen gesättigte Umgebung.
Der Harzklub-Zweigverein Wernigerode sah dies genau so und ließ deshalb bereits im Jahre 1901 auf den Wolfsklippen einen stählernen Aussichtsturm errichten. Das überraschend kleine Bauwerk ist keine zehn Meter hoch, dafür aber inzwischen historisch sehr bedeutsam. Türme in dieser altertümlichen Bauweise sind im Harz inzwischen sehr selten anzutreffen.
Die exponierte Lage der Wolfsklippen macht es bei einem Aufstieg unumgänglich, auf kurzer Strecke eine größere Höhe zu überwinden. Der Weg zum Gipfel ist daher recht beschwerlich und nicht einmal ansatzweise barrierefrei. Umgestürzte Bäume können zusätzliche Hindernisse darstellen.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts bot sich dem Wanderer vom Aussichtsturm auf den Wolfsklippen eine herrliche Rundumsicht. Der Blick reichte vom nahen Brocken über die Städte Ilsenburg und Wernigerode bis weit hinein in das nördliche Harzvorland. Im Zeitraum bis zur Jahrtausendwende wandelte sich die Sicht von den Granitfelsen aber erheblich.
Um das Jahr 2000 wurden die Wolfsklippen von hohen Fichten bestanden. Nur in Richtung Nordosten war noch ein kleiner Landschaftsausschnitt mit der Gegend um Wernigerode zu sehen. Ansonsten fiel der Blick vom Aussichtsturm lediglich auf die umstehenden Bäume.
Doch nur zehn Jahre später begannen erneute Veränderungen. Klimawandel und Borkenkäferinvasionen machten den im Harz nicht heimischen Fichten deutlich zu schaffen. Diese Bäume lieben ein kaltes und feuchtes Umfeld - Bedingungen, welche im Harz immer seltener werden.
Im Jahre 2010 war der Wald im Bereich der Wolfsklippen schon sichtbar geschädigt. Heute sind die meisten dieser flachwurzeligen Nadelbäume auf Grund der Wärme und Trockenheit im Verbund mit dem Insektenbefall abgestorben. Teilweise ragen die kahlen Stämme noch als Baumleichen in den Himmel, viele sind aber bereits umgestürzt.
Für den Wanderer hat dieser für die Fichten tragische Umstand aber auch Vorteile. Die Aussicht von den Wolfsklippen ist heute wieder ähnlich gut wie zur Zeit der Errichtung des Stahlskelettturmes. Um diesen schönen Blick zu genießen, sollten Sie aber nicht zu lange zögern. Ein neuer Wald wächst - zunächst noch recht unscheinbar - bereits wieder heran. Das Zeitfenster für ungestörte Fernblicke von den Wolfsklippen wird sich daher in nicht allzu ferner Zukunft wieder schließen. Dann wird der historische Turm erneut von hohen Bäumen umgeben sein.
Um zu den Wolfsklippen zu gelangen, ist eine längere Wanderung unvermeidbar. Mögliche Ausgangspunkte sind die Städte Ilsenburg und Wernigerode. In Ilsenburg fahren Sie bis zum Parkplatz am Ausgang des Ilsetals. Von dort wandern Sie über die "Plessenburg" zu den Klippen. In Wernigerode fahren Sie bis zum Parkplatz am Bahnhof "Steinerne Renne". Anschließend nehmen Sie den Weg über die Mönchbuche und das Oberförster-Koch-Denkmal oder alternativ die Route über das Gasthaus "Steinerne Renne". Die genannten Startpunkte sind auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar.
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Weitere Informationen:
Der Brocken
| Ilsenburg
| Wernigerode
| Der Bahnhof "Steinerne Renne"
| Wandern im Harz
In der näheren Umgebung befinden sich:
Der Ilsestein
| Das Oberförster-Koch-Denkmal
| Die Paternosterklippe
| Die Steinerne Renne
| Die Sonnenklippen
| Die Zeterklippen
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