Die Hermannshöhle
Den natürlichen Höhleneingang entdeckte am 28. Juni 1866 der Vorarbeiter Wilhelm Angerstein bei Straßenbauarbeiten. Bereits am Folgetag wurde der Eingang zum Schutz der Tropfsteine mit einer Tür verschlossen. Zunächst war die neu entdeckte Untertagewelt nach einem Nickname des Entdeckers unter der Bezeichnung "Sechserdinghöhle" bekannt.
Erste Vermessungen und Erkundungen in der Höhle erfolgten im Jahre 1868 auf Veranlassung des Geheimen Kammerrats Hermann Grotian. Ihm verdankt die Höhle ihren heutigen Namen, welcher ab 1877 verwendet wurde. Höhlenforscher machten in den 1880er Jahren bedeutende Entdeckungen in der Hermannshöhle - u.a. fanden sie einen großen Raum mit unzähligen Tropfsteinen sowie die Kristallkammer und einen Friedhof mit Knochen des Höhlenbären. In diesem Zeitraum wurde auch der Entschluß gefaßt, die Hermannshöhle zur Schauhöhle auszubauen.
Die Eröffung der Hermannshöhle für die Öffentlichkeit fand am 1. Mai 1890 statt. Bereits am ersten Tag erlebten die Besucher die Höhle im Schein elektrischer Lampen. Verschmutzungen der Wände und Tropfsteine durch Fackeln wie in der Baumanns- und der Bielshöhle konnten so von Anfang an vermieden werden. Daher bewahrte diese Höhlenwelt ihre ursprüngliche Schönheit bis auf den heutigen Tag.
Nach der Eröffnung der Hermannshöhle verlor die Baumannshöhle zunächst massiv Besucher und die Bielshöhle schloß ihre Pforten gleich ganz - und vermutlich für immer. Zu Beginn der 1930er Jahre entstand mit dem künstlich angelegten Olmensee eine weitere Attraktion in der Höhle. Im Jahre 1932 setzte man fünf aus Slowenien stammende Grottenolme in den See ein. 1956 folgten dreizehn weitere Exemplare dieser urzeitlich anmutenden Lurche aus dem gleichen Ursprungsgebiet. Leider vermehren sich die Tiere, welche rund 100 Jahre alt werden können, an diesem Ort nicht. Zusätzliche Grottenolme dürfen außerdem aus Naturschutzgründen nicht mehr nach Deutschland eingeführt werden. Somit ist ein Ende des Lebens im Olmensee der Hermannshöhle absehbar.
In unseren Tagen stellt die Hermannshöhle eine der bekanntesten und beliebtesten Touristenattraktionen im Harz dar. Im Rahmen einer rund 50 Minuten währenden Führung gehen Sie etwa 1000 Meter durch diese einzigartige Untertagewelt. Die zum Teil mehrere dutzend Meter hohen Höhlenräume sind über unzählige Treppen miteinander verbunden. Aus diesem Grund ist der Besuch der Hermannshöhle nicht für Rollstuhlfahrer oder für Personen mit Schwierigkeiten beim Laufen geeignet. Wie in allen anderen Höhlen ist auch hier das Fotografieren und Filmen im Inneren des Berges verboten.
In der Hermannshöhle herrscht das ganze Jahr über eine beinahe konstante Temperatur von ungefähr acht Grad Celsius. Dies sollte vor dem Eintritt in diese von der Natur geschaffenen Hohlräume im Berg bei der Auswahl der Bekleidung mit berücksichtigt werden. Südwestlich des Höhleneingangs befindet sich unterhalb des Aussichtspunktes "Hoher Kleef" ein kleiner kostenpflichtiger Parkplatz. Weitere Parkflächen stehen auf der gegenüberliegenden Bodeseite unweit des Freibades "Bodeperle" zur Verfügung.
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Rübeland
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