Rundwanderweg "Spur der Steine" um den ehemaligen Diabas-Steinbruch bei Wolfshagen

Blick in den ehemaligen Steinbruch
Blick vom Aussichtspunkt "Stein und Natur" in den ehemaligen Steinbruch mit dem zentralen Felsturm
Die Natur brachte im Harz so manche bizarre Felsformation hervor. Doch vielerorts gestaltete auch der Mensch durch seine Tätigkeit das Landschaftbild. Dabei entstanden teilweise für den Harz völlig untypische Formen. Derart exotisch anmutende Relikte bieten heute eine unerwartete Abwechslung und sind es wert, besucht zu werden.

Östlich von Wolfshagen befindet sich ein ehemaliger Diabas-Steinbruch. Bei Diabas handelt es sich um ein magmatisches Gestein mit leicht grünlicher Färbung. Es ist relativ schwer und daher gut für den Straßenbau und ähnliche Anwendungen geeignet. Die Lagerstätte bei Wolfshagen weist eine Mächtigkeit von bis zu 120 Metern auf.

Der Steinbruch war von 1885 bis 1986 in Betrieb. In dieser Zeit wurde auf einer Länge von etwa 700 Metern und einer Breite von ca. 500 Metern die Landschaft vollständig verändert. Insgesamt baute man hier im Verlauf von 100 Jahren rund 25 Millionen Tonnen Gestein ab.

Die Rekultivierung der ingesamt 38 Hektar umfassenden Anlage erfolgte in den Jahren von 1986 bis 1989. Ziel war die Schaffung einer möglichst naturnahen Landschaft im Zentrum des stillgelegten Steinbruches. Im Verlauf dieser Arbeiten entstanden u.a. acht kaskadenartig miteinander verbundene Flachgewässer, welche zusammen ungefähr sechs Hektar bedecken und aus drei natürlichen Quellen gespeist werden. Hinzu kommen mehrere künstliche Inseln sowie Höhlen in den Felswänden, neu angelegte Böschungen und vieles mehr.

Das einstige Steinbruchgelände stellt in unseren Tagen ein Refugium für zahlreiche einheimische Tier- und Pflanzenarten dar. Da das Innere des renaturierten Areals nicht betreten werden darf, haben Flora und Fauna hier die Möglichkeit, sich ungestört zu entwickeln.

Besonders markant und bildprägend ist der 47 Meter aus dem Gelände herausragende sog. Brutfelsen. Dieses turmartige Gebilde besteht aus seinerzeit nicht als abbauwürdig angesehenem Gestein. Sein Gipfel zeigt das einstige Höhenniveau des Steinbruchareals an.

Nach langjährigen Erfolgen bei der Renaturierung entdeckte man auch das touristische Potential der einzigartigen bizarren Felslandschaft. Ein etwa sieben Kilometer langer Rundweg mit der Bezeichnung "Spur der Steine" wurde im Juni 2016 eröffnet. Er führt vollständig um den ehemaligen Diabassteinbruch von Wolfshagen herum und ist außerdem Bestandteil des Geoparks der UNESCO "Harz-Braunschweiger Land-Ostfalen". Den Wanderer erwarten unterwegs zahlreiche informative Stationen am Wegesrand sowie zwei attraktive Aussichtspunkte.

Das Gebiet unmittelbar vor der Abbruchkante wurde dicht mit einheimischen Hölzern bepflanzt. Des Weiteren wird es durchgehend mittels eines Zaunes gesichert. Sie sollten keinesfalls versuchen, dieses Hindernis zu überwinden. Das Gelände fällt abrupt und beinahe senkrecht mehrere dutzend Meter ab.

Der erste Abschnitt des Rundweges zwischen dem Parkplatz am Sportplatz und dem Aussichtspunkt "Stein und Natur" ist weitestgehend barrierefrei. Allerdings sind auf diesem Wegstück mehrere anspruchsvolle Steigungen und Gefällstrecken zu überwinden.

Ein großer Teil des Rundwanderweges präsentiert sich als schmaler und unebener Waldpfad mit zahllosen An- und Abstiegen. Kurze Strecken werden auch als Treppe ausgeführt. An den verschiedenen Stationen gibt es informative Hinweistafeln zur Geschichte des Steinbruchs, seiner Renaturierung und dem heutigen Leben auf dem geschützten Areal. Für die Rundwanderung inklusive Pausen sollten Sie ungefähr zwei Stunden an Zeit einplanen.


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Weitere Informationen:
Wolfshagen | Wandern im Harz

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