Der Juessee

Der Juessee in Herzberg
Blick über den Großen Juessee
Der Juessee ist ein beliebter Badesee inmitten der Stadt Herzberg. Er bedeckt eine Fläche von fast sieben Hektar und gehört damit zu den größten natürlich entstandenen Seen im Harzgebiet. In diesem Gewässer kann man u.a. schwimmen, tauchen und angeln.

Der Juessee besteht aus zwei miteinander verbundenen großen Erdfallseen, welche Teil des Südharzer Gipskarstgebietes sind. Diese Erdfälle entstanden bereits vor mehr als 8.000 Jahren als Folge der Auslaugung des wasserlöslichen Anhydridgesteins durch das Grundwasser. So bildeten sich im Verlauf von vielen Jahrtausenden riesige unterirdische Hohlräume. Als das darüberliegende Deckgestein keinen Halt mehr fand, stürzte dieses auf einer Fläche von etwa 300 x 250 Metern ein und der Erdfall, welcher heute den "Großen" Juessee bildet, war entstanden. Später füllte er sich mit Grund- und Niederschlagswasser. Dieser größere der beiden Erdfälle weist noch in unseren Tagen ungewöhnliche Ausmaße auf und muß kurz nach seiner Entstehung eine beachtliche Tiefe gehabt haben.

Heute ist der Juessee nur noch maximal 29 Meter tief. Er weist eine Länge von etwa 400 und eine Breite von ungefähr 250 Metern auf. An seiner schmalsten Stelle, der Verbindung zwischen dem Großen und dem Kleinen "Jues", mißt er gerade einmal rund 30 Meter. Der einzige natürliche Zufluß in den Juessee ist der am Höxterberg entspringende Eichelnbach. Er mündet in den "Kleinen Jues" ein und verläßt das Gewässer am Nordwestufer des großen Sees wieder. Hinzu kommen noch mehrere künstliche Zuflüsse, deren Wasser letztendlich aus der Sieber stammt.

Ein Rundwanderweg führt in Ufernähe um den gesamten Juessee herum. Dieser Weg stellt eine schöne Strecke für Spaziergänge und diverse Lauf-Sportarten dar. Vom Uferweg können Sie herrliche Ausblicke auf das Gewässer sowie die Stadt Herzberg aus den unterschiedlichsten Perspektiven heraus genießen. Der Juessee ist darüber hinaus eine bedeutende Station auf dem Karstwanderweg.

Erdfälle und Erdfallseen sind Oberflächenformen, welche sich in geologisch relativ kurzen Zeiträumen deutlich verändern. So wird auch der Juessee nicht ewig Bestand haben. Verbruch der Randzonen verbunden mit Sedimenteintrag und damit einhergehender Verflachung werden das Antlitz des Gewässers immer mehr verändern. Vermutlich wird daher dieser heute so große See in rund 10.000 Jahren aus der Landschaft verschwunden sein.


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